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Channel: Der Anti-Jagdblog - News über Jagd & Wildtiere
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"Verabscheuungswürdig": Jäger kritisieren Schwanenabschuss

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User sind empört - kein juristisches Vergehen 

Der Abschuss dieses Schwanenpaares empörte viele Menschen.Der Abschuss dieses Schwanenpaares empörte viele Menschen.

Inzwischen liegt uns die Stellungnahme von drei Pleinfelder Jagdpächtern vor, die sich von der "unwaidmännischen" Tat distanzieren. Der Jäger selbst, der die Schwäne erlegte, ist sich dagegen keiner Schuld bewusst. Jagdpächter des Reviers, in dem der Mandlesweiher liegt, ist Helmut Kohl aus Absberg. Der redet nicht lange herum, als wir ihn am Telefon unverblümt fragen, ob er die Schwäne erlegt hat: "Wir Jäger schießen Rehe, Wildsauen und ab und zu eben mal einen Schwan."

Die Tiere seien nicht aus Jux und Tollerei, sondern zum Verzehr erlegt worden. Dass die toten Schwäne eine Nacht lang auf dem Weiher trieben, sei dem Umstand geschuldet gewesen, dass die mitgeführten Jagdhunde die Tiere aufgrund ihrer Größe abends nicht mehr ans Land schaffen konnten. Das sei erst anderntags geschehen.

"Wir sind keine Verbrecher“

Kohl will sich von Tierschützern nicht in eine kriminelle Ecke stellen lassen und betont: "Wir sind keine Verbrecher. Was wir gemacht haben, ist absolut legitim." Genauso wie rund um den Brombachsee Jagd auf Gänse gemacht werde, dürfe man auch Schwäne grundsätzlich zu bestimmten Zeiten schießen. Der Jagpächter des Allmansdorfer Reviers betonte mehrmals: "Wir lassen uns da keinen Strick draus drehen."

Der Grundtenor bei unseren Usern lautet hingegen viel eher so, wie der Beitrag der Userin "thea­storm", die am Dienstag folgenden Kommentar postete: "Die Lodenkiller hatten einfach mal wieder Bock auf Töten. Welch verachtenswertes, dumm-dreistes und stumpfes Verhalten."

Ein Kommentar, den Werner Pfaff, der Vorsitzende der Jägervereinigung Weißenburg, befürchtet und vorhergesehen hat: "So eine Tat bringt uns Jäger alle in Verruf." Aus dem Grund will auch Hanns Seinbacher mit der Sache überhaupt nichts zu tun haben. Steinbacher ist im Revier Pleinfeld ein sogenannter "Begehungsscheininhaber". Er und seine Jagdpächterkollegen Alfred Kraus und Willi Stöhr distanzieren sich in einem Schreiben, das sie unserer Redaktion zugesandt haben, von einer "derartigen Jagdausübung", die sie für "unwaidmännisch und verabscheuungswürdig" halten.

Steinbacher wurde von mehreren Anrufern am Telefon aufs Übelste beschimpft, weil diese offenbar glaubte, dass er die Schwäne abgeschossen habe. Von dieser üblen Nachrede distanziert sich der Jäger entschieden: "Seit vielen Jahren ist im Revier Pleinfeldl am Heiligensee im Areal der Firma Fiegl ein Schwanenpaar beheimatet, das jährlich mit Erfolg brütet. Nachdem unsere Gewässer zugefroren sind, hoffen wir, dass nicht unser Schwanenpaar zum Opfer gefallen ist."

Von Steinbacher ist bekannt, dass er das Schwanenpaar auch regelmäßig gefüttert hat. Sein Jagdkollege Alfred Kraus aus Pleinfeld legt für seine Pleinfelder Jagdächterkollegen die Hand ins Feuer: "Wir hätten das nie gemacht. So etwas macht man einfach nicht."

Eine Geschmacksfrage?

Und so bewegt sich die Diskussion zwischen zwei diametralen Polen, die keine gemeinsame Schnittmenge zulassen. Auf die Frage "Darf man so etwas?" gibt es eine juristische Antwort, die "Ja" lautet. Die ethische Diskussion liefert dagegen keine klaren Ergebnisse und bleibt vielmehr eine reine Geschmacksfrage. Diejenigen, die schon eimal Schwan gegessen haben, beantworten auch diese positiv. So gibt es mehrere Jäger, die uns auf Nachfrage bestätigten, dass Schwäne bei richtiger Zubereitung "ein hervorragendes Essen" seien.

http://www.nordbayern.de/region/wei%C3%9Fenburg/verabscheuungswurdig-jager-kritisieren-schwanenabschuss-1.4168224

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Jäger planen Großdemo am Mi.18.3.2015 vor dem Landtag in Düsseldorf

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Da sind wir Jagdgegner aber dabei! :-) Haltet Euch schon mal den Termin frei.  


"Was Sie Herrn Remmel immer schon einmal sagen wollten":
Auf dem Stand der Jägerstiftung Natur und Mensch können sich
Messebesucher fotografieren lassen.

Auf der Eröffnung der Messe "Jagd und Hund" kündigte der Landesjagdverband NRW eine Groß-Demonstration am 18. März vor dem Landtag an. Die Sorge um die Jagdpolitik in NRW beschäftigt viele Jäger.
 
Die orangenen Schals, Kappen, Krawatten und Jacken stachen auf der Eröffnungsveranstaltung zur Messe "Jagd und Hund" in Dortmund am Dienstag ins Auge. Denn der Landesjagdverband NRW hatte seine Mitglieder dazu aufgerufen, orange Warnkleidung als Zeichen des Protests gegen die Jagdpolitik der Landesregierung von NRW zu tragen. Die Sorge um die Jagdpolitik zog sich wie ein roter Faden durch die Eröffnung und klang auch in Gesprächen auf der Messe immer wieder an.
 
Demo am 18. März

Um den öffentlichen Druck gegen die Jagdrechtsnovelle in NRW aufrecht zu halten, kündigte der Landesjagdverband (LJV) NRW eine Groß-Demonstration in Düsseldorf an und zwar am Mittwoch, 18. März, vor dem Landtag. "Der Gesetzesentwurf geht gegen die Jagd, die Jäger und den ländlichen Raum", erklärte der LJV-Präsident Ralph Müller-Schallenberg.

Nach den fünf Regionalkonferenzen wird der Protest nun in die Regionen getragen. Es finden immer wieder kleine Demonstrationen statt, unter anderem bei öffentlichen Auftritten von Landespolitikern und demnächst auch durch das Musizieren von Jagdhornbläsergruppen auf öffentlichen Plätzen. Die Jäger haben die Jagd zu einem zentralen Thema in der nordrhein-westfälischen Politik gemacht. Die Landesregierung bekomme keine auch nur annähernd vergleichbare öffentliche Unterstützung für ihren Gesetzentwurf. "Nur massenhaften Protest", verdeutlichte Müller-Schallenberg.

Jagdgesetz verfassungsgerecht?

Die Anhörung im Düsseldorfer Landtag am 22. Januar hat nach Ansicht von Müller-Schallenberg gezeigt, dass viele Fachleute die Forderungen des LJV nach Korrekturen im Gesetzesentwurf unterstützen. Der Jagdverband setze auf die Zusagen der SPD, noch wesentliche Änderungen zu erreichen. Müller-Schallenberg kündigte an, die Verfassungsmäßigkeit des Jagdgesetzes in einzelnen Punkten prüfen zu lassen, wenn es keine wesentlichen Änderungen gebe. Beispielsweise sei die Jagd, trotz der Aufnahme des Tierschutzes in das Grundgesetz, ein Eigentumsrecht.

http://www.wochenblatt.com/landwirtschaft/nachrichten/jaeger-planen-grossdemo-9278.html

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Kreis Euskirchen: Fuchsjagd nach Kritik überraschend abgesagt

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Ein Fuchs im Schnee.  


Nach massiver Kritik und mehreren Anzeigen hat der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Euskirchen die für kommende Woche geplante Fuchsjagd überraschend abgesagt. Selbst Naturschützer hatten mit dieser Entscheidung nicht gerechnet.
 

"Wir lassen uns nicht ins Bockshorn jagen", hatte Rudi Mießeler am Dienstag noch vollmundig verkündet. Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Euskirchen wollte trotz der massiven Proteste von Tierschützern von nah und fern die für das kommende Wochenende geplante Fuchsjagd nicht absagen. Mittwoch meldete sich Mießeler in unserer Redaktion und gab sich deutlich weniger streitbar.

"Wir haben uns im Vorstand beraten und sind dabei zum Schluss gekommen, dass es im Augenblick vernünftiger erscheint, die Fuchsjagd auszusetzen", erklärte er hörbar geknickt.
Das vorzeitig geblasene Signal "Jagd vorbei" löste beim Vorsitzenden des Tierschutzvereins Kall, Markus Schmitz-Bongard, Jubel aus. "Nee, das gibt's doch nicht", staunte Schmitz-Bongard, als er über die abgesetzte Jagd informiert wurde. Der Tierschützer hatte eine Online-Petition gegen die Fuchsjagd im Kreis Euskirchen ins Internet gestellt und bis Mittwochnachmittag rund 12500 Unterstützer aus der gesamten Bundesrepublik und darüber hinaus gefunden.

Gegen Johann Jütten, Mießelers Stellvertreter in der Kreisjägerschaft, wurden gar Strafanzeigen von Tierschutzverbänden eingereicht. "Der Johann lässt sich davon nicht beeindrucken, der gibt sich kämpferisch", versicherte Rudi Mießeler. Er ist nach wie vor der Überzeugung, dass die Jagd auf Meister Reineke sinnvoll ist.

Dem schließt sich in Teilen auch Dr. Jochen Weins an, der Chef des Veterinäramtes des Kreises Euskirchen. "Man darf den Fuchsbandwurm nicht unterschätzen. Eine Übertragung auf den Menschen ist zwar extrem selten, aber man muss trotzdem vorsichtig sein", so Weins. Deshalb würden Füchse im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld seit einigen Jahren auch nicht mehr auf Bandwürmer untersucht. "Den Mitarbeitern ist das zu gefährlich. Die Eier können über die Atemwege in den menschlichen Körper gelangen", berichtete der Kreisveterinär. Die Bandwürmer könnten sich in der Leber einlagern, die nach zehn bis zwölf Jahren irreparabel geschädigt sei.

Nun ist Weins weit davon entfernt, den Jägern zur Seite zu springen und das massenhafte Abschießen von Füchsen gutzuheißen. Dennoch erreichen ihn regelmäßig Anrufe besorgter Mütter aus der Eifel, die die possierlichen Wildtiere beispielsweise dabei beobachtet haben wollen, wie sie ihren Kot im Sandkasten des Kindergartens ablegten oder im Familienverbund über einen Campingplatz spazierten. Dem Kreisveterinär sind in diesen Fällen allerdings die Hände gebunden. Er darf die Füchse nicht zum Abschuss freigeben – und solange sie sich in bewohntem Gebiet aufhalten, sind auch den Waidmännern die Hände gebunden. "Deshalb gibt es in Großstädten wie Berlin und Köln mittlerweile mehr Tierarten als im Nationalpark Eifel", witzelte Weins.

Theoretisch, so versicherte er, könne man sicherlich Entwurmungstabletten für Füchse, Marder und ähnliches Getier in der freien Wildbahn auslegen, um dem Bandwurm für immer den Garaus zu machen. Aber: "Wer bezahlt das?", fragt der erfahrene Tierarzt. Er bestätigte Mießelers Erklärung, dass das Veterinäramt auf die Lieferung von Kadavern seitens der Jäger angewiesen ist, um etwaige Erkrankungen wie die als ausgerottet geltende Tollwut im Blick zu behalten.

Weins bestätigte auch, dass Füchse immer wieder in den Dörfern auftauchen und manchen Bewohner durch nächtliches Bellen im Schlaf stören.
Die Tierschützer um Markus Schmitz-Bongard sind dennoch glücklich, dass die Jäger in Sachen Fuchsjagd eingelenkt haben. Die für Donnerstag angekündigte Demo vor dem Sitz der Kreisjägerschaft in der Kölnstraße in Zülpich soll wie geplant um 18 Uhr stattfinden.

Man will sich auf dem Marktplatz treffen. "Wir werden nicht locker lassen und unsere Argumente, was die Novellierung des Landesjagdgesetzes anbetrifft, in die Öffentlichkeit bringen", so Schmitz-Bongard. Er wolle keine Randale, sondern eine vernünftige Diskussion mit den Jägern über die zukünftige Marschrichtung.

http://www.ksta.de/aus-dem-kreis/jaegerschaft-im-kreis-euskirchen-fuchsjagd-nach-kritik-ueberraschend-abgesagt,16365918,29748436.html

Mehr Infos dazu:



Tierschutzverein Kall und Umgebung e.V.

http://www.facebook.com/pages/Tierschutzverein-Kall-und-Umgebung-eV/157631504347517

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Gerichtsurteil zu Alkohol bei der Jagd liegt jetzt vollständig vor

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Fuchsjagd

Fuchsjagd Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum Umgang mit Waffen unter Alkoholeinfluss vom 22. Oktober 2014 (Az. 6 C 30.13) ist jetzt komplett einsehbar. Nun liege auch die vollständige Urteilsbegründung vor, die verlässliche Rückschlüsse zulasse, berichtete der Deutsche Jagdverband (DJV) in Berlin.

Hervorzuheben seien im Urteil zwei Aspekte, erläuterte DJV-Präsidiumsmitglied Ralph Müller-Schallenberg. Zum einen führe nicht jeglicher Alkoholkonsum zur Unzuverlässigkeit des Waffenbesitzers, sondern nur eine Menge, die "typischerweise verhaltensbeeinflussend wirkt". Das sei nach Studien zu Alkohol im Straßenverkehr bei nur sehr geringen Mengen nicht der Fall. Eine 0,0-Promille-Grenze könne das Gericht daher nicht einführen und habe es auch nicht getan.

Zum anderen sei Alkoholeinfluss nicht bei jeder Form des Umgangs mit Waffen unzulässig, sondern nur bei Gebrauch der Waffe, insbesondere beim Schießen. Der Umgang mit Waffen nach der Jagd, etwa die vorübergehende Aufbewahrung während des Schüsseltreibens oder der Transport nach der Jagd, würden von dem Urteil nicht erfasst. Da der Transport der Waffe ebenfalls sorgfältig erfolgen müsse, sei auch dabei Zurückhaltung erforderlich.

In einem verwaltungsgerichtlichen Verfahren könne zudem nur über die Rechtmäßigkeit einer Behördenentscheidung im Einzelfall entschieden werden, betonte Müller-Schallenberg. Allgemeine Regeln, wie etwa eine fixe Promille-Grenze, könne nur der Gesetzgeber aufstellen. Jedoch habe eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts eine Bedeutung über den Einzelfall hinaus.

Unabhängig von den Aussagen des Gerichts rät der DJV von jeglichem Alkoholkonsum vor und während der Jagd ab. In dem betreffenden Fall hatte ein Jäger geklagt, dem die Waffenbesitzkarte wegen Jagens unter Alkoholeinfluss entzogen worden war. Der Mann hatte laut Gerichtsangaben zwei Gläser Wein und ein Glas Wodka getrunken, ehe er mit dem Auto in den Wald fuhr und dort mit einem Schuss einen Rehbock erlegte. Auf der Rückfahrt wurde der Jäger von der Polizei angehalten. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von 0,39 mg Alkohol pro Liter Atemluft, was einem Atemalkoholwert von etwa 0,8 Promille entspricht. Dem Mann wurde daraufhin die Waffenbesitzkarte entzogen

http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Gerichtsurteil-zu-Alkohol-bei-der-Jagd-liegt-jetzt-vollstaendig-vor-1665784.html

Alk, Alkohol, Jäger, Jagd

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Schönwalde-Glien: Hochsitz durch Feuer beschädigt

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Sonntagmittag erhielten Polizei und Feuerwehr von mehreren Anrufern die Information, dass in der Nähe des Rast- und Tankplatzes Wolfslake ein Hochsitz im Wald brennt.

Die Anrufer nutzten die Bundesautobahn 10, als sie das Feuer bemerkten. Als die Einsatzkräfte an dem Hochsitz im Waldgebiet an der Landesstraße 161, Perwenitz in Richtung Wolfslake, eintrafen, brannte das Holzgestell in voller Ausdehnung. Die freiwillige Feuerwehr Brieselang, die mit vier Löschfahrzeugen vor Ort war, hatte den Brand nach etwa einer Stunde komplett gelöscht. Derzeit ist davon auszugehen, dass der Hochsitz durch Unbekannte in Brand gesetzt worden ist. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Sachbeschädigung durch Feuer aufgenommen.

http://falkenseeaktuell.de/2015/02/03/polizeibericht-februar-2015/

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Kugel in Kinderbett: Ermittlungen gegen Jäger eingestellt

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Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen einen Jäger eingestellt, der aus Versehen in ein Schlafzimmer in Rockenhausen geschossen hatte. Die verirrte Kugel traf dort beinahe ein Kleinkind.

Fehlschuss landete im Kinderbett: Polizei ermittelt gegen Jäger

 

Durch den Fehlschuss des Mannes sei kein großer Schaden entstanden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern am Donnerstag. Der 40 bis 50 Jahre alte Jäger habe einen Waffenschein besessen und weder vorsätzlich noch fahrlässig gehandelt.

Der Mann hatte Anfang Januar versehentlich von außen in das Fenster eines Wohnhauses geschossen. In dem Zimmer schliefen ein Baby und seine Eltern. Das verirrte Geschoss durchschlug zunächst den Rollladen und den Fensterrahmen des Zimmers sowie einen Blumentopf, bevor es von der Zimmerwand abprallte und am Kopfende des Kinderbettes landete. Die Familie kam mit dem Schrecken davon.

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/kugel-in-kinderbett-ermittlungen-gegen-jaeger-eingestellt/-/id=1682/nid=1682/did=15022736/ec0sxn/

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Luxemburg: Die Jäger blasen zum Angriff

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Im Streit um das einjährige Verbot der Fuchsjagd und einen sechswöchigen Jagdverbot in Waldgebieten fahren die Jäger am Donnerstag schwere Geschütze auf.

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Camille Gira lässt sich nicht beeindrucken und wirft dem Jagdverband vor, keine stichhaltigen Argumente zu liefern.

In einer am Donnerstag einberufenen Pressekonferenz wurde dem Staatssekretär im Ministerium für Nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur, Camille Gira, vorgeworfen, dass seine Politik von Menschenfeindlichkeit und Klientelismus geleitet sei.

Eigentlich sollte es um die Vorstellung der Petition mit der Nummer 483 gehen, welche sich gegen die Einführung einer „jagdfreien Zeit“ und gegen eine ganzjährige Schonzeit für den Fuchs richtet. Hieraus wurde jedoch ein Rundumschlag gegen Camille Gira. Dieser führe eine „populistische Politik“, welche unter anderem die Gesundheit der Bürger gefährde und „menschenfeindlich“ sei, so Dr. Georges Jacobs, Präsident der „Fédération Saint-Hubert des chasseurs du Grand-Duché de Luxembourg“ (FSHCL).

Thema Fuchsbandwurm

Vor diesem Hintergrund war der Fuchsbandwurm ein zentrales Thema der Pressekonferenz am Donnerstag. Entgegen den Behauptungen von Gira sei diese Krankheit durchaus noch immer präsent und äußerst gefährlich.

Ein Drittel der Füchse Lothringens – und somit wohl auch Luxemburgs – seien Träger des Fuchsbandwurms. Weil die Jäger davon ausgehen, dass sich die Fuchsdichte durch das Jagdverbot verdoppelt, müsse man automatisch mit einer Vervielfachung der Krankheitsfälle – laut der FSHCL gibt es in Europa jährlich 20-30 Todesfälle – rechnen. Ein einjähriges Verbot der Fuchsjagd nutze in diesem Kontext nichts, weil die Symptome des Fuchsbandwurms erst zehn Jahre nach der Infektion sichtbar seien. Aus diesem Grund sei die Politik Giras „unverantwortlich und gefährlich für die Bürger Luxemburgs. Hier wird ein Risiko einfach runtergespielt“, so Jacobs. Zwar habe der Fuchs eventuell auch Rechte, aber vor allem die Bevölkerung hat laut Jacobs das Recht „gesund zu sein. Hier muss ein Gleichgewicht gefunden werden“.

Abschaffung der Jagd?

Der FSHCL erkennt auch eine menschenrechtliche Dimension im großherzoglichen Reglement, welches ein Verbot der Fuchsjagd und ein sechswöchiges Jagdverbot vorsieht: „Im Wald wird das ganze Jahr gejagt. Ein Wolf kennt beispielsweise keine Einschränkungen. Nur der Jäger kriegt ein Verbot. Das ist eine menschenfeindliche Politik“, so Jacobs. Der FSHCL fragt sich sogar, ob die Vorgehensweise des Staatssekretärs im Ministerium für Nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur vom Klientelismus geleitet ist: „Er ist zwar Staatssekretär, aber man fragt sich schon, ob er nicht vor allem als Grünen-Politiker handelt und für seine Anhängerschaft agiert. Es kann sogar sein, dass er die Jagd ganz abschaffen will“, so der Präsident des FSHCL. Um den Unmut über das neue großherzogliche Reglement zu verdeutlichen, wird die FSHCL den „Conseil supérieur de la chasse“ boykottieren. Dies, weil Gira laut dem Jagdverband „sowieso macht, was er will“.

Letztlich darf man laut dem FSHCL nicht vergessen, dass der „Jäger eine Dienstleistung für die Gesellschaft“ verrichtet. Die Fuchsjagd wird nicht aus Spaß geführt, sondern um die Gesellschaft zu schützen und die Natur im Gleichgewicht zu halten. Wer denkt, dass die Natur das von alleine problemlos kann, irrt. In der Natur sterben die Tiere durch Krankheiten oder sie verhungern elendig. Da ist ein Schuss durch den Jäger wesentlich besser“, so der Präsident des FSHCL.

http://www.tageblatt.lu/nachrichten/story/21758126

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Massentötung von Füchsen abgeblasen

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Jäger machen nach bundesweiten Protesten einen Rückzieher

Der Fuchs im Fadenkreuz: Er steht bei der Jägerschaft hoch im Kurs – als Opfer. In der Jagdsaison 2010/2011 wurden bundesweit 519.368 Exemplare durch die Waidmannszunft exekutiert.
Der Fuchs im Fadenkreuz: Er steht bei der Jägerschaft hoch im
Kurs – als Opfer. In der Jagdsaison 2010/2011 wurden bundesweit
519.368 Exemplare durch die Waidmannszunft exekutiert.

Gießen 

| Da hatten die wackeren Nimrods die Rechnung ganz offensichtlich ohne den Wirt gemacht. Die Reinekes können aufatmen, zumindest die im südwestlichsten Zipfel von Nordrhein-Westfalen. Daselbst, im Kreis Euskirchen, ist nach massiven bundesweiten Protesten der von Jägern für das kommende Wochenende geplante Massenabschuss von Füchsen abgesagt worden. Ein Erfolg für die Tierschützer vor Ort, aber auch für ihre vielen, nach Tausenden zählenden Unterstützer aus allen Teilen der deutschen Michel-Republik. Womit sich zeigt, dass Widerstand lohnt, zumal dann, wenn er sich gegen völlig unsinnige Vorhaben richtet. Er muss aber gebündelt und entsprechend kanalisiert werden. Und das ist in diesem Fall beispielhaft geschehen.
Der Wind beginnt sich zu drehen. Weite Bevölkerungskreise reagieren zunehmend ablehnend, was solche blutigen und überkommenen "Freizeitvergnügungen" wie die Fuchsjagd anbelangt, die ihre Legitimation ausschließlich auf eine diffuse Tradition gründet. Aber die erhöhte Sensibilität manifestiert sich auch anderweitig. So hatte der Plan der Stadt Wetzlar, Füchse im Stadtgebiet in Lebendfallen fest zu setzen und anschließend zu erschießen, im Dezember vergangenen Jahres eine Welle der Empörung ausgelöst. Er wurde schließlich, nachdem auch zum Politikum geworden, fallen gelassen. Aber auch in diesem Zusammenhang hatten die Strategen (wider besseres Wissen) die Tollwut- und Bandwurmkarte ausgespielt. Aber der vermeintliche Trumpf stach nicht und entpuppte sich als Rohrkrepierer.

100 Reinekes auf der Abschussliste

Und nun 100 pelzige Rotröcke , die, go West, 172 Kilometer weiter westlich der Domstadt dran glauben sollten. Gut, das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass in Deutschland jedes Jahr 5 Millionen Wildtiere erschossen, erschlagen oder in Fallen getötet werden. 5 Millionen Tiere jedes Jahr – das sind 13.700 jeden Tag, 570 pro Stunde, fast 10 Tiere pro Minute. Alle 6 Sekunden stirbt ein Tier durch Jägerhand. Aber 100 lautete das Planungsziel, das man im Rahmen einer konzentrierten, flächendeckenden und sich auf 300 Reviere erstreckenden Vernichtungsaktion zu erreichen hoffte. Natürlich ganz im Sinne der Volksgesundheit. Die Jäger hatten vorgegeben, damit vor allem dem Fuchsbandwurm und Tollwut im südwestlichsten Zipfel von NRW Einhalt gebieten zu wollen.
Eine ziemlich lahme Begründung. Solche und ähnlich dämlichen

Ganze Arbeit geleistet: Das Ergebnis einer Fuchsjagd. Es soll Menschen geben, die sich an einem solchen Anblick berauschen. Und die dürfen sogar frei herumlaufen…Ganze Arbeit geleistet: Das Ergebnis einer Fuchsjagd. Es soll Menschen geben, die sich an einem solchen Anblick berauschen. Und die dürfen sogar frei herumlaufen…

Rechtfertigungen für Blutbäder, die nur die eigene Lust am Töten kaschieren sollen, werden zwar auch durch ständige Wiederholung nicht schlüssiger und stichhaltiger, aber die Jäger setzten auf deren emotionale Durchschlagskraft. Sie verschwiegen wohlweislich, dass die Tollwut in Deutschland seit 2008 so gut wie ausgerottet ist und eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm zu den seltensten Parasitosen in Europa zählt. Die Wahrscheinlichkeit, sich durch Verzehr von kontaminierten Waldbeeren damit anzustecken, ist geringer als ein Lottogewinn mit sechs Richtigen inklusive Zusatzzahl. Oder, anders ausgedrückt: Die Gefahr, an einem mit Reet gedeckten Haus von einer herunterfallenden Ziegel-Dachpfanne getroffen und verletzt zu werden, ist genauso hoch.

Der Schuss ging nach hinten los

Dagegen hatte Johann Jütten, der Sprecher der grünuniformierten Euskirchener "Heger" , behauptet, etwa 80 Prozent aller im dortigen Kreisgebiet erlegten Füchse würden den Bandwurm-Erreger in sich getragen. Ein schreckliches, Angst einflößendes Szenario. Doch die wahren Motive für die Aktion offenbarte der Mann, Hegeringleiter und stellvertretender Vorsitzender der Kreisjäger in Personalunion, in einem internen Schreiben an seine lieben Kameraden:

Drei junge Füchse vor dem Bau. Es sind Lebewesen, die Gefühle haben und Schmerz empfinden.Drei junge Füchse vor dem Bau. Es sind Lebewesen, die Gefühle haben und Schmerz empfinden.

Die mögen sich an diesem Wochenende doch verstärkt dem "Fuchsansitz" verschreiben, und zwar deshalb, "damit wir auch in diesem Jahr wieder eine beachtliche Strecke öffentlichkeitswirksam präsentieren können". Ob sich auf diese Weise in der Öffentlichkeit freilich dauerhaft Sympathiepunkte einsammeln lassen, darf inzwischen bezweifelt werden.
In dem Schreiben Jüttens heißt es weiter: "Es ist nämlich vonnöten, unserer nicht jagenden Bevölkerung durch unsere Regionalpresse aufzuzeigen, wie ernst wir das Problem des kleinen Fuchsbandwurms nehmen und dass wir bereit sind, durch gezielte Bejagung etwas dagegen zu tun", schreibt er. Wie selbstlos! Der Schuss ging aber nach hinten los.
Verwerten lassen sich getötete Füchse nicht oder nur bedingt. Für den Kochtopf sind sie ungeeignet, und niemand wird noch einen aus ihrem Fell gefertigten Mantel öffentlich spazieren tragen wollen. Aber Jütten weiß Rat: Man könne doch eine warme Decke daraus nähen oder sich ein ausgestopftes, entsprechend präpariertes Exemplar als Schmuck ins Jagdzimmer stellen…. Das offenbart sehr anschaulich auch das Dilemma, in dem die Jägermeister bei ihrem angestrengten Bemühen, die Fuchsjagd zu rechtfertigen, stecken.

Der Kick beim tödlichen Schuss

Lockvogel:  Jäger haben einen sogenannten „Luderplatz“ mit erschossenen Fuchs bestückt. Der Kadaver soll Artgenossen anlocken. Während sie fressen, hat der Schütze im Hinterhalt leichtes Spiel.Lockvogel: Jäger haben einen sogenannten "Luderplatz" mit erschossenen Fuchs bestückt. Der Kadaver soll Artgenossen anlocken. Während sie fressen, hat der Schütze im Hinterhalt leichtes Spiel.

"Dass die gestreckten Füchse eine sinnvolle Verwendung erfahren, ist auch sehr wichtig für unsere Kommunikation nach außen", hieß es im entlarvenden Jütten-Brief weiter. Und aufgemerkt: Der Mann und die Seinen "strecken" die Beute lediglich. Das klingt moderater als abknallen oder töten…. Aber ausschließlich darum geht es. Man braucht sich nur einmal die einschlägigen Jagdzeitschriften zu Gemüte führen. Oder in den diversen Internetforen zu stöbern: Da ist von der "Lust am Nachstellen und Erbeuten" die Rede, von der "Waidmannsfreude, einen Fuchs im Schrotschuss rollieren (sich überschlagen) zu lassen", vom "Reiz der winterlichen Fuchsjagd", vom "Jagdtrieb", vom "Jagdfieber" und vom "Kick", den der Jäger beim tödlichen Schuss erlebe. Da wird zum Teil große poetische Kraft frei gesetzt. Mit blumigen Worten schildern die Helden begeistert, wie die Kugel mit dynamischer Stärke aus dem Lauf ihrer Waffe fliegt und sich mit Wumm in den Körper des Opfers bohrt….
Aber es gibt auch Ausnahmen . Nicht alle Vertreter dieser Zunft ticken so. Auch innerhalb der Jägerschaft mehren sich die mahnenden Stimmen, die derlei Praktiken und Einstellungen kritisch hinterfragen und die vor allem die gnadenlose und durch nichts gerechtfertigte Ballerei auf Füchse vehement ablehnen: http://www.youtube.com/watch?v=-LQfAvsJrzU

Obwohl Füchse eine wichtige Rolle im Naturhaushalt spielen, werden sie gnadenlos verfolgt.Obwohl Füchse eine wichtige Rolle im Naturhaushalt spielen, werden sie gnadenlos verfolgt.

Die Jägeraktion in Euskirchen samt vorgeschobenem Motiv hätte allen wissenschaftlichen Erkenntnissen Hohn gesprochen. Es ist bewiesen, dass sich Fuchspopulationen nicht durch intensive Bejagung reduzieren lassen. Im Gegenteil: Dort, wo den Buschschwänzigen vehement nachgestellt wird, vermehren sie sich stärker und kompensieren die Verluste durch erhöhte Reproduktionsraten. Andererseits nehmen unbejagte Fuchsbestände keinesfalls überhand, auch wenn man uns das immer weismachen will. Jägerlatein in seiner reinsten Form. Komplexe Sozialstrukturen, in denen bei hoher Populationsdichte und geringem Jagddruck deutlich weniger Welpen zur Welt kommen, setzen der Vermehrungsrate Grenzen.
Neben dem örtlichen Tierschutzverein hatten auch engagierte Bürger zum Widerstand aufgerufen. So war (und ist) u.a. eine Demonstration vor dem Sitz der Kreisjägerschaft geplant, bei der auch eine Unterschriftenliste übergeben werden soll(te). Parallel dazu lief eine Online-Petition unter dem Motto "Stoppt das geplante Fuchsmassaker im Kreis Euskirchen" auf Hochtouren, der sich innerhalb weniger Tage fast 14.000 Unterstützer angeschlossen hatten.

PETA drohte mit Strafanzeige

Die Tierrechtsorganisation "PETA" hatte mit Strafanzeige gedroht, sollte die Hatz stattfinden. "Laut Tierschutzgesetz muss es für das Töten eines Tieres einen vernünftigen Grund geben – ein solcher liegt sicher nicht vor, wenn sich Hobbyjäger von Beuteneid und der Lust am Töten leiten lassen", argumentierte Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA Deutschland, in diesem Zusammenhang. Die Unabhängige Tierschutz–Union Deutschlands hatte bereits vorsorglich Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Bonn erstattet – namentlich gegen Oberjäger Jütten. Das war diesem und seinen Brüdern (und Schwestern) im Geiste dann letztendlich doch etwas Gegenwind zu viel. Sie machten einen Rückzieher – aber vermutlich nicht aus Einsicht. Man wolle kein Strafverfahren riskieren, heißt es. Auch seien Jäger von militanten Tierschützern bedroht worden. Eine nicht verifizierbare Behauptung, die unter dem Schlagwort "Gesichtswahrung" gebucht werden könnte.

Höchstens ein Etappensieg

Ende gut, alles gut? Für Markus Schmitz-Bongard, den Vorsitzenden des Tierschutzvereins Kall und Umgebung, der den Widerstand organisiert hatte, ist die überraschende Wendung, die dieser Fall genommen hat, zunächst einmal ein großer Erfolg. Doch er kann allenfalls als Etappensieg verbucht werden. Denn der Mann weiß: Wenn die Jäger den Füchsen (in großem Stil) an den Pelz wollen, werden sie es künftig eher im Stillen und Geheimen tun und so etwas nicht mehr vorab an die große Glocke hängen. Deshalb sei und bleibe eine entsprechende Novellierung des Landesjagdgesetzes das erklärte Ziel. Dafür streiten übriges auch Tierschützer in anderen Bundesländern.
Da ist man im klitzekleinen Großherzogtum Luxemburg schon ein Stück weiter. Die Regierung hat die Jagd auf Füchse unlängst komplett verboten, weil sie darin keinerlei Notwendigkeit sieht. Die Regelung gilt zunächst für ein Jahr. Dann wird man ja sehen, ob der von der Waidmannschaft prophezeite Gau, der sich in einer explosionsartigen Vermehrung der Rotröcke manifestieren soll, tatsächlich eintritt. Eher wohl nicht.

Camille Gira, Staatssekretär im Luxemburger Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur Luxemburgs, hat eine interessante Begründung für die Kabinetts-Initiative geliefert: "Leitlinie der Regierung sei es, eine andere Umgangsweise mit Tieren zu fördern, die einer aufgeklärten Gesellschaft im 21. Jahrhundert gerecht wird". Daran gemessen leben wir in Hessen und in Deutschland ja noch in der Steinzeit. Gira weiter: "Wir Menschen sind nicht die einzigen Lebewesen, die Gefühle haben und Schmerz empfinden".
Post Scriptum: Von Theodor Heuss, dem ersten deutschen Bundespräsidenten, stammt dieser Satz: "Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit." Jagd, so befand er, sei ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf.

http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/100438/massentoetung-von-fuechsen-abgeblasen-jaeger-machen-nach-bundesweiten-protesten-einen-rueckzieher/

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Jagdpachtverträge in Mainhardt werden nicht vorzeitig verlängert - Jägertrickserei gescheitert

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Da wollten Gemeinde und Jagdgenossen in Mainhardt dem neuen Jagdgesetz des Landes ein Schnippchen schlagen. Doch der Schuss ging nach hinten los. Der Pachtvertrag wird nicht vorzeitig verlängert.

  Ein Hochsitz am Übergang von Feld zum Wald. Auf die Jäger warten mit dem neuen von Grün-Rot verabschiedeten Jagd- und Wildtiermanagementgesetz zahlreiche Änderungen. Es tritt zum 1. April in Kraft. Archivfoto
Ein Hochsitz am Übergang von Feld zum Wald. Auf die Jäger warten mit dem neuen von Grün-Rot verabschiedeten Jagd- und Wildtiermanagementgesetz zahlreiche Änderungen. Es tritt zum 1. April in Kraft.

Der Plan klang ein wenig verwegen. Da das neue Jagdgesetz, genauer die "Einführung des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes" erst am 1. April dieses Jahres in Kraft tritt, sollte der in Mainhardt bestehende Jagdpachtvertrag vorzeitig verlängert werden. Der alte läuft noch bis Ende März 2017.

Bürgermeister Damian Komor erklärte, dass bei einer bis zum 1. April festgezurrten Verlängerung um neun bis elf Jahre die neuen Vorschriften des Landesjagdgesetzes keine Anwendung finden würden. Ausführungsbestimmungen der neuen Regelungen seien noch nicht bekannt. Doch sei darüber im Vorfeld schon viel geschrieben worden. "Wir verlängern den jetzigen Stand", sagte der Schultes.

Nun war dieses beabsichtigte Umgehen der neuen Regelungen nicht in Mainhardt erfunden worden. Vielmehr handelte es sich um eine Empfehlung des Gemeindetags Baden-Württemberg, die sich an Kommunen richtete, die mit ihren Jagdpächtern zufrieden sind. Das ist man in Mainhardt ganz offensichtlich.

Forstamt macht einen Strich durch die Rechnung

Die Versammlung der Jagdgenossen sollte für den 4. März einberufen werden. Mit dem Landratsamt, dem Kreisjagdamt und dem Obmann der Jagdpächtergemeinschaft, Willi Kircher, war das Thema schon besprochen worden. Auch die weitere Verwaltung der Jagdgenossenschaft durch die Verwaltung schien Formsache zu sein, ebenso die Wahl eines Rechnungsprüfers für die Jagdgenossenschaft. Doch dann kam alles anders. Auch die sechs Jäger, die als Zuschauer bei der Sitzung dabei waren, schienen überrascht.

Denn zwei Tage vor der Gemeinderatssitzung meldete sich das Forstamt im Landratsamt. Im Prinzip habe man nichts gegen eine vorzeitige Verlängerung. Doch würden zum Jahr 2017 Gebietsveränderungen in Kraft treten.

"Wir brauchen die Verlängerung heute nicht", ruderte Komor zurück. Das sei nicht mehr sinnvoll. Ab 2017 gelte komplett das neue Jagdrecht. "Wir wissen nicht, was auf uns zukommt. Aber es wird wohl komplizierter", mutmaßte der Bürgermeister. Genau das habe man eigentlich umgehen wollen.

"Ich hätte mich schwergetan der vorzeitigen Verlängerung zuzustimmen", meldete sich Gemeinderat Tilman Schoch zu Wort. Die Begründung, dass da etwas Neues komme, sei ihm zu dürftig. Ob es besser oder schlechter werde, vermöge er nicht zu sagen.

Sein Kollege Walter Mack meinte, der Vorschlag sei "erster Klasse beerdigt worden" und gab Schoch Recht. Auch Gerhard Weidner meinte, die neue Verpachtung wäre zu langfristig gewesen.

Auf eine Auswirkung des neuen Jagdgesetzes ging Walter Mack ein. Es sei möglich, dass Grundstückseigentümer einzelne Flächen aus der Jagd herausnehmen könnten. Er wollte wissen, ob das auch in Mainhardt absehbar sei. In Mainhardt nicht, aber in Ammertsweiler, erklärte Hauptamtsleiter Jürgen Schaal. Er wisse nicht, wie das bei der kleinteiligen Parzellierung praktikabel sein solle.

Gemeinderat Fritz Zendler, der langjährige Ortsvorsteher von Ammertsweiler, forderte die Jagdgenossen auf, sich selbst zu verwalten. Diesen "Zirkus" wolle er nicht mehr mitmachen. Weil zwei "Dickköpfe" sich nicht hätten einigen können, hätten 40.000 Euro für den Wegebau an die Europäische Union zurückgegeben werden müssen. So laufen die Verträge jetzt bis 2017 zu den alten Konditionen weiter.

http://www.swp.de/crailsheim/lokales/landkreis_schwaebisch_hall/art1188139,3032449

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Migranten mit Pfoten: Ausländische Tiere raus?

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Die EU hat Angst vor Einwanderern – wie dem Waschbären und der Schwarzkopf-Ruderente. Dahinter scheint mehr als die Furcht vor Schäden zu liegen.

Er wütet in Vorgärten, klaut Singvögeln die Eier und scheint bei seinen Übergriffen Gesichtsmasken zu tragen. So sieht er wenigstens aus. Der Procyon Lotor zu deutsch Waschbär zählt zur Ordnung der Raubtiere. Er ernährt sich von Fischen, Fröschen, Krebsen, aber auch aus reich gefüllten Mülleimern der Großstädter, was dem reinlichen Waschbären den Ruf einbrachte, Krankheiten einzuschleppen.

Das Image des Räubers mit dem schwarzen Zorro-Streifen im Gesicht ist alles andere als gut. Nun soll einer in der Uckermark sogar einen Hund ertränkt haben – nach minutenlagem Kampf. Woraufhin der Landesjagdverband Brandenburg alarmiert reagierte. Die Tieren stellten eine Gefahr dar. Flora, die ertrunkene Hündin, sei nicht das einzige Opfer eines Waschbärenangriffs, wird in der Fachzeitung Welt berichtet. Im vergangenen Jahr hätte der Kleinbär in Brandenburg vier Jagdhunde tot gebissen.

Tierschützer relativieren dies allerdings und werfen dem Verein vor, nach einem Vorwand zu suchen, um das Tier zu jagen. Waschbären seien keine Mörder und würden niemals direkt angreifen, nur, wenn sie sich verteidigen müssten.

Außer Zweifel scheint tatsächlich zu stehen, dass Flora zuerst angriff. Sie haben den Waschbären gewürgt, berichtet ihr 74 Jahre alter Jäger in ebenjener Welt. Unruhe in „befriedeten Gebieten“ Geschätzte 600.000 bis 800.000 Waschbären leben derzeit in Deutschland. Ökologen und Naturschützer sehen in dem Tier eine echte Bedrohung für das heimische Ökosystem. Der Waschbär ist, das nehmen sie ihm offenbar besonders übel: ein Einwanderer. Von Natur aus stammt der Kleinbär – indianisch Racoon, „der mit den Händen kratzt“ - aus Nordamerika. Er ist ein Migrant der Natur, eine sogenannte „invasive Art“, wie Biologen ihn nennen.

Nicht nur, dass er keinen angestammten Platz in Deutschland hat. Er verdränge heimische Arten und schade Landwirtschaft und Natur, so die Schützer. Außerdem bringt er mit seinen nächtlichen Beutezügen Unruhe in sogenannte „befriedete Gebiete“. So bezeichnet die Stadt Berlin Wohnsiedlungen und Grünanlagen in einer Anleitung zum Umgang mit Waschbären. Außerhalb dieses befriedeten Gebiets darf der Waschbär erschossen werden.

Unerwünscht, bisweilen sogar potentiell gefährlich

Wie dem Waschbären geht es vielen „invasiven Tierarten“, die die Grenzen zur Mehrheitsgesellschaft übertreten. Sie werden als Eindringlinge empfunden. Fremde, die das hiesige Ökosystem nicht hervorgebracht hat. Tiere mit familiärer Zuwanderungsgeschichte. Unerwünscht, bisweilen sogar potentiell gefährlich. Das EU-Parlament hat 2014 sogar eine eigene Verordnung gegen schädliche Tiere und Pflanzen beschlossen - zur Eindämmung und Bekämpfung invasiver Arten. Die EU-Kommission fertigt dafür gerade eine Liste solcher Fremdlinge. Warum differenziert sie aber nicht beispielsweise zwischen nützlich und schädlich, statt zwischen fremd und heimisch?

Auch wenn vielleicht noch nie jemand einen Waschbären gesehen hat, geht von ihm eine irrationale Angst aus. Der Einwanderer ist eine Last, mehr noch. Da er sich von dem ernährt, was er findet, gilt er landläufig als Schmarotzer. Ein Taugenichts. Keine Willkommenskultur bereitet ihn darauf vor, wie er sich nach deutschem Brauchtum einzugliedern hat. Er gehört einfach nicht hierher und ist dem Abschuss frei gegeben. Bei anderen Tierarten kommen ganz andere Sorgen hinzu: Was passiert, wenn sich Schwarzkopf-Ruderente mit Weißkopf-Ruderente paart?

Woher die Angst?

Warum das fremde Tier dem Menschen so viel Angst macht, fragt sich taz-Autorin Maria Rossbauer in der Titelgeschichte „Ausländer raus!“ der taz.am wochenende vom 7./8. Februar 2015. In ihrer Reportage begleitet sie einen Jäger auf die Waschbärenjagd, beschreibt das Verhalten der Artenschützer, spricht ihre Kritiker und zieht Verbindungen zur grundsätzlichen Angst mancher Menschen gegen Überfremdung.

Der Ökologe Josef Reichholf hält es für Unsinn, Tiere und Pflanzen nach den Kategorien heimisch und fremd einzuteilen. Viele heimische Arten sind schließlich ebenso schädlich für das Ökosystem wie zugezogene. Das Wildschwein etwa trampelt Wiesen platt, der Fuchs trägt den für den Menschen gefährlichen Bandwurm mit sich herum. „In der Natur gibt es keine festen, keine richtigen Zustände“, sagt Reichholf und warnt vor dem Jargon mancher Naturschützer, der mitunter in Fremdenfeindlichkeit abgleite. „Nur allzu leicht lässt sich die 'Ökologie' vorschieben und dazu missbrauchen, scheinbar natürliche Begründungen für die Ablehnung der Fremden zu liefern“, argumentiert Reichholf.

Woher kommt diese Angst vor dem Fremden? Was heißt heimisch – bei Tieren, Pflanzen und überhaupt?

Diskutieren Sie mit!

Die Titelgeschichte „Ausländer raus!“ lesen sich in der taz.am wochenende vom 7./8. Februar 2015.

http://www.taz.de/Migranten-mit-Pfoten/!154232/

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Pakistan will Saudi-Prinzen Jagd auf seltenen Vogel gestatten

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Jagdverbot aufheben


  • Der Prinz hatte letztes Jahr 2000 Vögel geschossen

Islamabad – Eine pakistanische Provinzregierung hat eigens für den saudi-arabischen Prinzen Fahad bin Sultan bin Abdulasis Al Saud eine Aufhebung des Jagdverbots für eine gefährdete Vogelart beantragt. Die Regierung von Belutschistan reichte ein Gesuch beim Obersten Gerichtshof ein.

Ein Regierungsmitarbeiter informierte am Freitag über den Antrag. Grund für das Gesuch der Regierung von Belutschistan war offensichtlich die Ankunft des Prinzen in der Provinz am Mittwoch.

Erst im vergangenen Jahr hatte ein Gericht in Belutschistan die Jagd auf die als gefährdet geltenden Kragentrappen verboten und Jagdgenehmigungen der örtlichen Behörden für mehrere Angehörige arabischer Königshäuser widerrufen.

Die Zeitung «The Tribune» berichtete am Donnerstag in ihrer Onlineausgabe, dass der Prinz bereits mit der Jagd begonnen habe. Noch im vergangenen Jahr hatte es einen Aufschrei gegeben, als bekannt wurde, das Prinz Fahd bin Sultan bin Abdulasis Al Saud gut 2000 Kragentrappen geschossen hatte. Das Fleisch der Vögel gilt als Aphrodisiakum.

http://www.blick.ch/news/ausland/jagdverbot-aufheben-pakistan-will-saudi-prinzen-jagd-auf-seltenen-vogel-gestatten-id3464060.html

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Drückjagd am Schliersee: Drei Muttertiere erlegt?

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Ein Rothirsch vor Alpenkulisse: Doch manchmal täuscht das Idyll. Aktuell geht die Staatsanwaltschaft der Frage nach, ob bei einer Drückjagd am Schliersee drei Muttertiere erlegt wurden.

Staatsanwaltschaft ermittelt
Muttertiere bei Drückjagd am Schliersee erlegt?

Schliersee - Weil bei einer Drückjagd im November 2014 im Raum Schliersee offenbar drei Muttertiere erlegt wurden, ermittelt der Staatsanwalt. Der Forstbetriebsleiter will dagegen "nicht dramatisieren".

Bei besagter Drückjagd im November „kamen zehn Stück Rotwild und zwei Rehe zur Strecke“, fasst Stefan Pratsch, Betriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten Schliersee, in seinem offenen Brief die Vorkommnisse in seinem Forstrevier zusammen. „Bei drei erlegten Alttieren besteht der Verdacht, dass es sich um führende Stücke gehandelt haben könnte.“ Das nicht nur juristische Problem dabei: Es wurde kein Kalb erlegt.

Führende Stücke, so lautet der Fachbegriff für Muttertiere. Wie Pratsch, der bei besagter Drückjagd auch als Jagdleiter fungierte und damit dafür zuständig war, dass die Regeln eingehalten werden, weiter ausführt, haben offenbar „drei Schützen unabhängig voneinander womöglich den gleichen Fehler gemacht: Sie schossen womöglich auf Muttertiere, ohne zuerst das Kalb zu erlegen.“ Sollte dies alles so zutreffen, wurde laut Pratsch „in Kauf genommen, dass die nun verwaisten Kälber vom Rudel ausgestoßen werden und Gefahr laufen, zu kümmern“.

Christian Pölt von der Unteren Jagdbehörde am Landratsamt bestätigt den Vorfall: „Der Fall liegt bei der Staatsanwaltschaft in München und wird derzeit geprüft.“ Ermittelt wird wegen Verstöße gegen Tierschutz und Jagdrecht. Gegenüber dem Miesbacher Merkur beurteilt Pratsch den Vorfall nüchtern: Man wolle „nicht dramatisieren“ und könne nicht mehr tun, „als transparent mit dem Fall umzugehen“. So wie er sich das auch von anderen, nicht staatlichen Revieren wünschen würde. Zudem sei nicht mal sicher, ob überhaupt ein strafrechtlich relevanter Verstoß vorliegt. Im November seien die Jungtiere bereits selbstständig genug, um über den Winter zu kommen. Damit sei der Schutzzweck der Rechtsnorm am Ende gar nicht verletzt.

Doch diese Ansicht ist umstritten, erklärt Fachbereichsleiter Pölt. Es sei richtig, dass die Kälber vielleicht allein überleben könnten – wirklich selbstständig seien sie aber noch nicht. Ohne Muttertiere stehen sie in der Rangfolge der Herde ganz unten und kommen – wenn überhaupt – erst als Allerletzte an die Futterstellen der Förster und Jäger im Bergwald. Folglich schlagen sie sich allein durch und sind, um zu überleben, gezwungen, gerade das zu tun, was das Rotwild eben nicht tun soll: junge Bäume anfressen. Dazu gebe es auch entsprechende Urteile, sagt Pölt. Nun liege es an der Staatsanwaltschaft, wie diese den Fall beurteilt.

In der Praxis ist der Fall alles andere als nüchtern. Er ist hochemotional. Auslöser ist der Grundsatz Wald vor Wild, den das Bayerische Waldgesetz vorgibt. Im Zuge der Waldverjüngung ist es der Auftrag der Jäger, dafür zu sorgen, dass der Wald vor dem Wild geschützt wird – gerade im Winter. Beim Rotwild setzt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten alle drei Jahre Abschusspläne für die Reviere fest. Diese Vorgaben sind einzuhalten – sonst gibt es Bußgelder. Doch das Erfüllen der Zahlen ist für die Verantwortlichen – Waldbesitzer, Forstbetriebsleiter und Jäger – schwer und aufwendig. Deshalb sind wenige, dafür aber umso effizientere Drückjagden ein probates Mittel, um Quoten einzuhalten. Das Bild vom Jäger, der im Einklang mit der Natur gezielt Stücke entnimmt, hat in der Praxis allzu oft ausgedient.

Doch auch Drückjagden sind problematisch. Muttertiere können von ihren Jungen getrennt werden, sind dann nur schwer als solche zu erkennen, und auch die beteiligten Jäger sind nicht mehr so handverlesen, wie es vielleicht wünschenswert wäre. Hinzu kommt, dass absolute Waldschutzverfechter – das sagen Jäger, die anonym bleiben wollen – sogar so weit gehen, den gezielten Abschuss führender Stücke zu befürworten, um damit effektiv das Fortpflanzen zu unterbinden.

Für Kreisjagdberater Tobias Hupfauer aus Gmund ist der Fall vom Schliersee nicht die Regel: „Ich gehe von einem Einzelfall aus. Normalerweise werden die Vorschriften eingehalten.“ Das Jungtier zuerst zu schießen, sei international eine waidmännische Grundeinstellung. Dass sie auch dem Gesetzgeber wichtig ist, belege die Tatsache, dass ein Verstoß eine Straftat ist. Und selbst wenn unklar ist, ob es sich um ein tragendes Stück handelt, gibt es laut Hupfauer eine klare Regel: „Der Jäger muss verantwortlich handeln und darf im Zweifel nicht schießen.“

http://www.merkur-online.de/lokales/region-miesbach/schliersee/drueckjagd-schliersee-drei-muttertiere-erlegt-4690400.html

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Konferenz der Tiere: Der Marsch auf Berlin

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Die Jagd auf Einwanderer wollen deutsche Tiere nicht länger hinnehmen. Sie treffen sich zu einer Konferenz und planen Gegenaktionen.


Konferenzteilnehmer Lucanus cervus – vulgo: Hirschkäfer. 


Peng. Ein Schuss zerreißt die Stille der Winternacht. Feldmaus Auguste und Schnecke Josepha sitzen hinter dem großen Stein, wo Josepha einen geschützten Platz für ihr Häuschen gefunden hat.

Feldmaus Auguste: Hast du das gehört, Josepha? Sie sind wieder auf Waschbärenjagd.

Schnecke Josepha: Wieso tun sie das?

Auguste: Ich habe gesehen, wie der Förster mit seinen Freunden los ist. Die Flinte über der Schulter. Und später hingen da die Waschbärenfe…

Josepha: Hör auf! Ein Onkel von mir ist überbacken worden. Viele meiner Freunde sind überbacken worden. Ich kenne das Grauen.

Auguste: Die Männer reden von einer Invasion. Es soll zu viele Waschbären geben. So ein Quatsch. Hast du schon mal einen gesehen?

Josepha: Nein. Aber ich komme auch nicht so weit rum.

Auguste: Das ist Völkermord! Wir müssen etwas tun. Lass uns morgen bei Robert treffen. Eulen fällt immer was ein.

Josepha: Och, nö. Bis zu Robert ist es ganz schön weit.

Auguste: Dann treffen wir uns hier. Lass uns allen Bescheid sagen. Wir müssen viele sein.

Nächster Tag. Vorplatz des Schneckenhauses. Neben Feldmaus Auguste und Schnecke Josepha sind noch Eule Robert, Regenwurm Henry, Eichhörnchen Nina, Hirschkäfer Andreas, Rotkehlchen Max, Ameise Ulrike und Biene Meret da.

Auguste: Wir haben euch hergebeten, weil wir etwas tun müssen, weil die Menschen Auslä… äh … unsere Freunde von weither umbringen.

Josepha: Waschbären, Schwarzkopf-Ruderenten …

Eule Robert: Die gehören doch seit Jahren zu Deutschland und haben sich längst überall verbreitet.

Ameise Ulrike: Verbreitet? Achte auf deine Sprache, Robert. Das ist Jägerjargon.

Robert: Hä?

Ulrike: Mir sind in unserer Runde sowieso zu viele weiße europäische Mittelschichtstypen …

Robert:… öhm …

Ulrike:… mir wär’s einfach wichtig, dass wir nicht nur über die Geflüchteten reden, sondern mit ihnen.

Auguste:Äh … gute Idee, Ulrike. Aber wir wollen …

Regenwurm Henry: Machen wir ein Soli-Fest! Interkulturell, also die Neuen bringen was zu Essen mit …

Josepha: Das ist sooo Achtziger, echt jetzt.

Hirschkäfer Andreas: Menschen verstehen nur eine Sprache: Lasst uns ihre Kinder entführen und die als Druckmittel benutzen …

Ulrike: Autonomer Macho-Arsch. Hauptsache, Gewalt. Ich möchte mich von diesen Äußerungen distanzieren …

Auguste: Leute, so kommen wir nicht weiter. Wie wäre es damit: Wir besetzen einen Platz in Berlin und zeigen den Menschen, dass wir mit Waschbären und Schwarzkopf-Ruderenten friedlich zusammenleben können. Eine Demonstration der Solidarität. Für die Waschbärisierung Deutschlands! Dann wird das Jagen aufhören.

Sabber fliegt durch die Luft. Lautes Hecheln. Hermann, der Boxer, drängt sich nach vorne.

Boxer Hermann: Was soll der Scheiß? Ich habe keinen Bock auf das Pack aus Amiland. Heute wollen sie einen Knochen, morgen die Weiber. In Brandenburg töten sie Hunde.

Robert: Jagdhunde! Mäßige dich Hermann. Wir wurden alle schon verjagt oder verfolgt. Wir müssen uns gegen die Menschen vereinen. Alle Tiere zusammen, egal ob mit Fell oder Schuppen, von hier oder aus der Ferne.

Eichhörnchen Nina: In England haben die Grauhörnchen meine ganze Familie ausgerottet. Alle roten Hörnchen – einfach weg. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.

Auguste: Es ist ein weiter Weg bis zur Verwirklichung einer Utopie. Aber stellt euch vor, alle Tiere wären Brüder.

Ulrike: Und Schwestern!

Biene Meret: Ich hänge ja oft mit den Wildschweinen ab. Die gehen manchmal bis nach Berlin rein. Und da haben sie einen riesigen freien Platz gefunden, einen alten Flughafen. Ein Feld mit Gras und Bäumen, und die Menschen wissen nicht, was sie damit machen sollen.

Josepha: Kapert Busse und Züge! Grabt Tunnel! Wir ziehen nach Berlin!

Rotkehlchen Max: In der Hauptstadt sind wir nah an der Regierung. Das ist gut für die Lobbyarbeit.

Andreas: Lobbyismus ist der Faschismus der Angestellten! Wir putschen! Tiere aller Länder, vereinigt euch!

http://www.taz.de/Konferenz-der-Tiere/!154238/

 

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Abschied von Dachsjagd und Krähen-Massaker

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Die Jäger in NRW haben den grünen Landesumweltminister zum ideologischen Feind ausgerufen. Ihre Kampagne gegen mehr Artenschutz war bislang erstaunlich erfolgreich. Nun nimmt sie aber absurde Züge an.

Ein Jäger hält im Wald Ausschau nach Wild. In Nordrhein-Westfalen formiert sich heftiger Widerstand gegen die "Jagdwende" der rot-grünen Landesregierung

Wie ein Feldherr blickt Ralph Müller-Schallenberg, der Präsident des Landesjagdverbandes von Nordrhein-Westfalen, über das Schlachtfeld, auf dem um das von der rot-grünen Landesregierung geplante "Ökologische Jagdgesetz" gerungen wird. Die Kampagne gegen die Jagdgesetznovelle in Nordrhein-Westfalen sei ein "Paradebeispiel dafür, sich von dieser Regierung nichts mehr gefallen zu lassen", verkündet er großspurig im Verbandsorgan "Rheinisch-Westfälischer Jäger".

Die Jäger also als Speerspitze bürgerlichen Widerstandes gegen Reformquälgeister? Solche Vorstellungen schwingen wohl mit, wenn Müller-Schallenberg die von seinem Verband organisierten "Regionalkonferenzen" zum Ende des vergangenen Jahres als "beispielloses Aufbegehren des ländlichen Raums" bezeichnet. 15.000 Menschen nahmen nach seinen Angaben an diesen Protestveranstaltungen teil. Selbst Landesumweltminister Johannes Remmel (Grüne), der die Jagdreform verantwortet und deshalb zum ökoideologischen Feind aller ländlich-sittlichen Ordnung ausgerufen wurde, konnte dieser Mobilisierungsleistung seinen Respekt nicht versagen. Vielleicht hat er wirklich mit so erbittertem Widerstand nicht gerechnet.

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Ralph Müller-Schallenberg, Präsident des NRW-Landesjagdverbandes<br /><br />br /
Foto: LJV-NRW
Ralph Müller-Schallenberg, Präsident des NRW-Landesjagdverbandes

Remmel ist nicht zu beneiden. Sein erstes großes grünes Prestigeprojekt, ein Nationalpark im Teutoburger Wald, musste er beerdigen, weil die lokale Bevölkerung sich verweigerte. Und seinem im September vorgelegten Entwurf für die Jagdreform sind auf dem Weg durch das Kabinett jetzt schon wesentliche Zähne gezogen worden. Das Etikett "Ökologisches Jagdgesetz" wird wohl erhalten bleiben, wenn der Entwurf wie geplant im Mai vom Düsseldorfer Landtag verabschiedet wird. Aber bei nüchterner Betrachtung wird man sich schon fragen, was von der von Natur- und Tierschützern geforderten, von den meisten Jägern abgelehnten ökologischen "Jagdwende" übrig geblieben ist. Es bleibt aber auch zu fragen, ob sich die Jäger mit ihrem Widerstand wirklich einen Gefallen tun.

Der im ursprünglichen Entwurf geplante schärfste Bruch mit dem bisherigen Jagdsystem ist schon gestrichen worden. Naturschutz- und Tierschutzvereine können auf ihrem Grund und Boden weiterhin die Jagd nicht verbieten. Auch nicht aus ethischen Gründen. Gescheitert ist auch der Versuch Remmels, sein Umweltministerium als Oberste Jagdbehörde zu bevollmächtigen, die Liste der jagdbaren Arten festzulegen. Das brachte ihm den Vorwurf ein, er plane ein "Ermächtigungsgesetz". Nun wird die Liste der jagdbaren Arten Teil des Gesetzes selbst und muss also parlamentarisch abgesegnet werden.

Jäger verteidigen Positionen, die nicht haltbar sind

Bei diesen Veränderungen mag der mäßigende Einfluss des großen Koalitionspartners SPD wirksam gewesen sein. Doch sozialdemokratische Handschrift trägt auch die Wiedereinführung der 2009 abgeschafften Jagdsteuer, die sich nun unvermutet in den Entwurf eingeschlichen hat. Aus der Sicht der klammen Kommunen in NRW ist das nachvollziehbar. Allerdings widerspricht es dem Geist der Reform, die ja die Jagd stärker als öffentliche, gemeinwohlorientierte Aufgabe definieren will, wenn diese öffentliche Aufgabe mit einer Luxussteuer belegt wird.

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Ein Teilnehmer der Regionalkonferenz des Landesjagdverbandes im November 2014<br /><br />br /
Ein Teilnehmer der Regionalkonferenz des Landesjagdverbandes im November 2014

Müller-Schallenberg will jetzt die zweite Kampagnenwelle in Gang setzen. In allen Wahlkreisen sollen die Landtagsabgeordneten nach ihrer Haltung zur Jagdreform befragt werden. Besonders im Fokus stehen die 99 Abgeordneten der SPD, denen der Jägerpräsident prophezeit, dass sie die Zeche für das Gesetz zu zahlen hätten. Er will den Unmut hervorkitzeln, den mancher bodenständige Sozialdemokrat gegen die Ökoreformer hegen mag. Doch sind die verbleibenden Streitpunkte kaum von der Art, die SPD-Abgeordnete dazu bringen könnte, gegen die Koalitionsdisziplin zu verstoßen. Es heißt, dass keiner dieser 99 Genossen einen Jagdschein besitze. Keiner wird wegen der Waldschnepfe den Koalitionsfrieden stören.

Bei den Punkten, über die jetzt noch gestritten wird, haben die Jäger schwache Argumente. Sie verteidigen Positionen, die nicht mehr haltbar sind. Als jagdbares Wild gelten mehr als 100 Arten. Die allermeisten haben schon lange keine Jagdzeit mehr, werden also das ganze Jahr geschont. Dazu gehören alle Greifvogelarten und die meisten Entenarten. Tatsächlich gejagt werden dürfen Tiere, die niemals einer vernünftigen Verwertung zugeführt werden, zum Beispiel Möwen. Eine Kürzung des Katalogs der jagdbaren Arten als "Enteignung" zurückzuweisen, wie das die Jäger tun, muss man als groben Unfug bezeichnen.

Wer ist denn schon gerne Katzenmörder?

Nach Minister Remmels Vorstellungen sollen noch 27 Arten unter das Jagdrecht fallen. Für den Durchschnittsjäger ändert sich damit gar nichts. Was er bisher jagte, darf er auch weiterhin jagen, also vom Damhirsch bis zum Fasan. Sogar Rabenkrähen darf er schießen, wenn er das will. Sich mit anderen Jägern zusammenzurotten, um Krähen-Massaker zu verüben, das soll ihm verboten sein. Noch immer sind die Jäger nicht willens, auf diese Form der Jagd zu verzichten, an der sich eine ganze Industrie mit Tarnanzügen, Tarnnetzen und Flinten in Tarndesign eine goldene Nase verdient.

Auch auf den Abschuss von Katzen hätten die Jäger besser von sich aus verzichtet. Streunende Katzen sind zwar in der Tat ein Artenschutzproblem. Doch ab und zu eine Katze totzuschießen, löst dieses Problem nicht. Und nur Masochisten ziehen einen Gewinn daraus, wenn sie als "Katzenmörder" verunglimpft werden.

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Der Landesjagdverband will auch weiterhin das Recht haben, streunende Katzen zu töten<br /><br />br /

Der Landesjagdverband will auch weiterhin das Recht haben, streunende Katzen zu töten

Als Ballast der Jagd gilt auch die Baujagd, bei der Teckel oder Terrier in Erdbaue geschickt werden, um Fuchs oder Dachs herauszutreiben. Das hat eine lange Tradition, ist ohne Zweifel spannend und kann richtig ausgeführt sehr effektiv sein. Trotzdem wird sie immer seltener ausgeübt, weil auch Bauhunde heute in der Regel als Familientiere gehalten werden, die man dem hohen Risiko nicht gern aussetzt. Eine unterirdische Begegnung von Dachs und Hund geht fast nie ohne schwere Blessuren aus. So wie es aussieht, wird der Landtag im Mai ein zerzaustes Gesetz beschließen, mit dem niemand wirklich zufrieden sein kann.

Im Südwesten ging der Umweltminister geschickter vor

Ganz im Gegensatz zum Jagdgesetz von Baden-Württemberg, das dann schon in Kraft getreten sein wird und über das im vergangenen Jahr ebenso heftig gestritten wurde wie in Nordrhein-Westfalen. Im Südwesten hat der grüne Landwirtschaftsminister Alexander Bonde tatsächlich einen großen Wurf gewagt. Sein Gesetz hat mit dem Bundesjagdgesetz strukturell und terminologisch nicht mehr viel zu tun. Die Jagd wird klar als Teil eines umfassenden Managements wildlebender Tierarten definiert, das eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.

Die Liste der jagdbaren Arten wird durch ein "Dreischalenmodell" ersetzt. Die Arten unterliegen entweder einem Nutzungs-, einem Entwicklungs- oder einem Schutzmanagement. Jäger sind verpflichtet, sich an allen drei Stufen zu beteiligen und insbesondere bei der Erfassung und Beobachtung von Wildtierbeständen zu helfen. Der Landesjagdverband knurrt zwar noch, konnte sich dieser Reform aber nicht verschließen.

In NRW sperren sich die Jäger immer noch. Doch ihr Argument, Jagd beinhalte auch Hegepflicht, und Arten, die aus dem Jagdrecht entlassen würden, verlören den Schutz, sticht nicht. Wenn Jagd, wie von den Jägern behauptet, angewandter Naturschutz ist, dann darf sie etwa bei Verbesserung der Lebensräume nicht danach fragen, ob das jagdbaren oder nicht jagdbaren Arten hilft.

Jagd ist wichtig, zu wichtig, als dass man sie allein den Jägern überlassen könnte. Land- und Forstwirtschaft werden in Zukunft noch stärker in den Fokus öffentlichen Interesses und politischer Kontroversen rücken. Die Grünen haben eine ökologische Agrarwende zu einem ihrer Kernziele erklärt. Dafür gibt es parteistrategisch und in der Sache gute Gründe. Die Jagd ist ein notwendiger Teil. Es ist so aussichtslos wie unsinnig, sie als Reservat lodenbewehrter Traditionsbestände verteidigen zu wollen. Das Dumme an den Jägern ist, dass sie nicht erkennen und nicht erkennen wollen, welch glänzende Aussichten ihnen ein ökologischer Paradigmenwechsel in Wald und Flur eröffnet.

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Festhalten am Alten: Die Jäger in NRW sehen die Chancen der Reform nicht<br /><br />br /

Festhalten am Alten: Die Jäger in NRW sehen die Chancen der Reform nicht

http://www.welt.de/politik/deutschland/article136460961/Abschied-von-Dachsjagd-und-Kraehen-Massaker.html

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Randalierer zerstören erneut Jagdkanzeln in der Forster Region

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Ähnliche Vorfälle gab es bei Luckau, Lübben und Calau

Jäger in Schusslinie von radikalen Tierschützern?

Forst Jäger in und um Forst sind erneut zur Sabotagezielscheibe geworden. Mehr als ein Dutzend jagdlicher Einrichtungen seien im Januar in und um Forst zerstört worden, berichtet einer der betroffenen Jagdpächter.

Jäger in und um Forst sind erneut zur Sabotagezielscheibe geworden. Mehr als ein Dutzend jagdlicher Einrichtungen seien im Januar in und um Forst zerstört worden, berichtet einer der betroffenen Jagdpächter. Namentlich möchte er nicht genannt werden, denn er ist unsicher, wie weit die Verursacher der Schäden gehen. So fürchtet er persönliche Konnsequenzen. …

http://www.lr-online.de/regionen/forst/Randalierer-zerstoeren-erneut-Jagdkanzeln-in-der-Forster-Region;art1052,4907069

Jäger in Schusslinie von radikalen Tierschützern?

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Weißer Damhirsch im Konzer Tälchen unterwegs - Behörde gibt ihn zum Abschuss frei

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http://www.wild-freizeitpark-westerwald.de/typo3temp/pics/d8ddc3d001.jpgSymbolbild

(Konz) Mehrere Bewohner des Konzer Tälchens haben in den vergangenen Wochen weiße Wildtiere gesehen. Der Trierische Volksfreund hat nachgehört, wo die Tiere, die irrtümlich für Rehe gehalten wurden, herkommen. Sie sind aus einem privaten Gehege ausgebrochen und verwildert.

Ein weißer Schatten huscht durch die Weinhänge bei Konz-Niedermennig. Dieter Klever, Ortsvorsteher der Konzer Tälchens, hält seinen Wagen auf der Kreisstraße 135 zwischen Konz-Niedermennig und der B 268 an und macht durch das Fenster seines Autos ein Foto. Am Bildrand ist das weiße Tier auch nach der Bearbeitung des Bildes nur schemenhaft zu erkennen. Er habe das „weiße Reh“ am frühen Sonntagabend vor anderthalb Wochen erstmals gesehen: „Davon wird schon seit geraumer Zeit gesprochen, aber es gab noch kein Bild davon“, sagt Klever. 

Wenige Tage später hat er einen weiteren Augenzeugen gefunden: Jupp Lenz aus Trier-Feyen. Lenz, dem der Betrieb Farbenscheune in Obermennig gehört, fährt oft zwischen Trier und dem Tälchen hin und her. Er hat an einem Wäldchen nahe der K135 Richtung Tälchen einen besseren Schnappschuss von dem rätselhaften Wildtier gemacht.

Früher halb zahm im Gehege

Revierförster Martin Bee weiß auf TV-Anfrage direkt Bescheid, worum es sich handelt. Das Tier, das die beiden erwischt haben, sei Damwild – eine Hirschart. „Die Tiere stammen aus einem privaten Gatter im Konzer Tälchen“, sagt er. „Sie wurden dort halb zahm zur Fleischproduktion gehalten.“ Irgendwann seien die Tiere ausgebrochen. Er schätzt, dass noch drei oder vier weiße Hirsche in seinem Revier unterwegs sind. Die Besitzer der Tiere hätten inzwischen kein Interesse mehr, sie wieder einzufangen. 

Damit sind die Hirsche nach Paragraf 960 des Bürgerlichen Gesetzbuchs herrenlos – die Verantwortung liegt dann bei den Jägern und der Jagdbehörde. Das Amt bei der Trier-Saarburger Kreisverwaltung bestätigt, dass der Ausbruch des Damwilds schon im Januar 2013 gemeldet worden sei. Wie groß der Bestand sei, wisse der Kreis nicht, sagt Verwaltungssprecher Thomas Müller auf TV-Anfrage. Weil der Besitzer keinen Anspruch mehr auf die Tiere erhebe, gelten sie wieder als wilde Tiere. Die Tiere seien somit „zum Abschuss freigegeben“. Das heißt, dass der Jagdpächter sie wie jedes andere Wildtier in dem Revier erlegen darf.

Förster Martin Bee erzählt, dass er 2014 schon einmal zu einem weißen Hirsch gerufen worden sei, der sich in einem Netz im Weinberg verfangen habe. Damals habe er das Tier befreit und an einen Baum gebunden. Dann sei ein Jäger gekommen und habe es getötet. Laut Kreisjagdmeister Rolf Kautz gibt es im Kreisgebiet gar kein Damwild – nur in Gehegen. „Wir wollen es auch nicht haben“, sagt er. Mit Muffel-, Rot- und Schwarzwild lebten schon drei Schalentierarten im Kreis – das reiche aus. Damwild kommt häufiger in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern vor. „Es gibt Färbungen in allen Variationen von schwarz bis weiß“, sagt Kautz. Weiße Hirsche – Albino-Mutationen – seien nicht selten. Deshalb würden sie auch zum Abschuss freigegeben. Anders sei das mit weißen Rothirschen, um die sich manche Legende rankt (siehe Extra). Kautz: „Solche Tiere gab es bei uns bisher noch nie.“ 

Extra: ABERGLAUBE

Weiße Rothirsche haben für Jäger eine mystisch-religiöse Dimension. Einerseits gibt es die Legende vom heiligen Hubertus, dem Schutzpatron der Jäger. Sein Attribut ist ein weißer Hirsch mit einem Kreuz im Geweih.  Andererseits kursiert in der Jagdwelt der Aberglaube, dass ein Jäger, der einen weißen Rothirsch tötet, innerhalb eines Jahres entweder selbst stirbt oder ein Familienmitglied verliert.

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/konz/aktuell/Heute-in-der-Konzer-Zeitung-Weisser-Damhirsch-im-Konzer-Taelchen-unterwegs-Behoerde-Zum-Abschuss-freigegeben;art8100,4127866

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Jäger: Ja zur Winter-Wildfütterung

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Jäger monieren drohendes Verbot. Abgeordneter Reith informiert sich vor Ort.

Über die Winterfütterung von Wild informiert sich Landtagsabgeordneter Niko Reith (FDP) in Leipferdingen im Revier von Egon Elsäßer. Unser Bild zeigt von links Niko Reith, Reinhold Elsäßer, Jürgen Heitz, Egon Elsäßer, Alexander Schulz und Kevin Heitz.Über die Winterfütterung von Wild informiert sich Landtagsabgeordneter Niko Reith (FDP) in Leipferdingen im Revier von Egon Elsäßer. Unser Bild zeigt von links Niko Reith, Reinhold Elsäßer, Jürgen Heitz, Egon Elsäßer, Alexander Schulz und Kevin Heitz.

Für viele kritische Stimmen in der Jägerschaft sorgt das geplante neue Jagd- und Wildtierschutzmanagementgesetz. Unter anderem ist darin vorgesehen, die Winterfütterung des Wildes im Wald künftig zu verbieten.

Ihrer Verärgerung darüber machten Jäger jetzt öffentlich Luft. Bei eisigen Temperaturen und tiefem Schnee machte sich der FDP-Landtagsabgeordnete Niko Reith aus Donaueschingen im Wald auf Leipferdinger Gemarkung ein Bild von der Situation der Fütterung des Wildes. Er kam auf Einladung von Hegeringleiter Reinhold Elsäßer vom Hegering Immendingen. Erste Kontakte zur Jägerschaft des Hegerings wurden beim Jubiläum im letzten Herbst geknüpft.

In Leipferdingen erläuterte Egon Elsäßer die Situation des Wildes im Winter. Der Seniorchef des gleichnamigen Kirchen-Hausener Betonfertigteile-Unternehmens und passionierte Jäger wurde nicht nur von seinem Sohn Reinhold, sondern auch von Schwiegersohn Jürgen Heitz und von Enkel Kevin begleitet, die ebenfalls auf die Pirsch gehen.

Egon und Reinhold Elsäßer haben wie die meisten Jäger kein Verständnis für das geplante Fütterungsverbot. "Gefüttert wird ohnehin nur in Notzeiten, wie eben bei tiefen Temperaturen und hohem Schnee", unterstrich der Hegeringleiter. Elsäßer erklärte Reith die Zusammensetzung der Silage und des Futters an der Fütterungsstelle. "Silage, Apfeltrester und Hafer kommen in die Krippe", informierte Elsäßer. Reith betonte, dass bei der Verabschiedung des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes auf Druck der Jäger und Politik einiges gegenüber dem früheren Entwurf geändert wurde. "Aber wir sehen nun die große Gefahr, dass all die Dinge, die wir im Gesetz entschärft haben, nun durch eine Durchführungsverordnung wieder eingeführt werden, und dies völlig am Parlament vorbei", sagte Reith. "Eine Fütterung in Notzeiten, wie sie derzeit vorhanden ist, ist letztlich Tierschutz und auch eine ethische Frage", so Reith. Hier werde nicht nur die Jagd erheblich beeinträchtigt, wie etwa durch die "unsinnig lange Ruhezeit für die Bejagung von Schwarzwild", sondern auch eine Bürokratie aufgebaut, die alles kontrollieren solle, was in der Durchführungsverordnung geplant sei, betonte Reith. Er warf der Landesregierung eine ideologische, an der Realität vorbeigehende Handlungsweise vor, aber auch mangelhafte Informationspolitik zu diesem Thema. Zudem seien Regionen mit harten Wintern und viel Schnee anders zu beurteilen, als die Wälder in Niederungen und bei Großstädten. Die FDP-Landtagsfraktion stehe voll hinter den Forderungen des Landesjagdverbandes und werde bei einer Regierungsbeteiligung Korrekturen am Gesetz vornehmen.

Das neue Gesetz

Das neue Jagd- und Wildtierschutzmanagementgesetz sorgte schon vor der Verabschiedung für viel Aufsehen und Trubel in der Jägerschaft. Viele Passagen im Gesetzentwurf wurden entschärft, und sollen nun durch sogenannte Durchführungsverordnungen wieder ohne Beteiligung des Parlamentes eingeführt werden. Durchführungsverordnungen obliegen den Ministerien und nicht dem Parlament.

http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/geisingen/Ja-zur-Winter-Wildfuetterung;art372518,7616665Jäger:

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Ein Reh darf die Polizei töten, eine Hirschkuh nicht

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Schuss-Zoff im Berner Oberland

BERN - Nach einem Unfall im Berner Oberland bleibt eine Hirschkuh verletzt liegen. Statt von anwesenden Polizisten erlöst zu werden, muss das Tier 45 Minuten auf den zuständigen Wildhüter warten.

Es ist kurz nach 7 Uhr, als am vergangenen Freitagmorgen ein Auto auf der Hauptstrasse zwischen Interlaken und Beatenbucht im Kanton Bern eine Hirschkuh anfährt und diese schwer verletzt. Seit 2013 ist das ein Fall für die Kantonspolizei, welche das Tier mit einem Gnadenschuss von seinen Schmerzen erlösen soll.

Um die Leidenszeit des Wildtiers zu verkürzen, kontaktiert eine zufällig vorbeifahrende Autolenkerin dennoch einen ihr bekannten Jäger, der innert weniger Minuten vor Ort ist. «Als ich am Unfallort ankam, war die Kantonspolizei schon eingetroffen», sagt der Jäger gegenüber dem «Berner Oberländer».

Erst nach 40 Minuten kommt der Wildhüter

Gestresst durch die Menschenmenge ist die Hirschkuh in der Zwischenzeit vom Unfallort geflüchtet und rund 50 Meter den Hang hinunter gestürzt, wo sie auf der unteren Strasse liegen bleibt. Der Jäger spürt das Tier zwar auf, zum Gnadenschuss kommt es dennoch nicht: «Als es den Kopf anhob, wollte ich es von seinen Schmerzen erlösen. Doch ein Polizist hat mich davon abgehalten und heftig angeschrien», erklärt der Jäger.

Geschlagene 40 Minuten nach dem Anruf der Polizei trifft dann der zuständige Wildhüter Kurt Schweizer aus Lauterbrunnen ein. Weitere fünf Minuten später erlegt er endlich das Tier und setzt dem Leiden ein Ende.

«Polizisten sind für Fangschuss ausgebildet»

Dass nicht einfach ein fremder Jäger das Tier töten konnte, ist sogar gesetzlich festgelegt. «Dieser könnte sogar wegen unbefugten Betretens von offenem Jagdgebiet mit einer Schusswaffe verfolgt werden», sagt der Berner Jagdinspektor Peter Juesy. Und die Kantonspolizisten?

Für Christoph Gnägi, Mediensprecher der Kantonspolizei Bern, wäre ein Gnadenschuss durch einen Beamten eigentlich möglich gewesen: «Im Rahmen der Grundausbildung werden die Polizisten, teils auch von Wildhütern, zum Fangschuss ausgebildet.» Grundsätzlich sei dies aber Aufgabe der Wildhut, «weshalb er durch die Polizei nur in Ausnahmefällen erfolgt».

Für den seit 37 Jahren tätigen Jäger beweist das Beispiel aber vor allem etwas: «Die Polizei hat keine Ahnung und ist mit ihrer Aufgabe überfordert.» Als Folge davon habe das verletzte Tier auf seinen Gnadenschuss warten müssen.

«Im Ernstfall kann ein Polizist überfordert sein»

Wildhüter Schweizer nimmt die Beamten jedoch in Schutz. «Die Kantonspolizei hat richtig gehandelt. Sie hat sich um den Verkehr gekümmert und gewartet, bis der Wildhüter vor Ort war.» Für ihn ist klar: «Hätte es sich um ein Reh gehandelt, hätte es die Polizei sofort erlegt. Bei einem Hirsch sieht die Situation jedoch anders aus und erfordert ein gewisses Mass an Erfahrung.»

Auch Jagdinspektor Peter Juesy befürwortet das Abwarten der Polizei: «Ohne Zweifel wäre es besser, wenn sich ein ausgebildeter und erfahrener Wildhüter um das Erlegen der Tiere kümmern würde.» Die Polizisten würden das Vorgehen während ihrer Ausbildung zwar theoretisch lernen, «kommt es dann nach Jahren aber einmal zu einem konkreten Fall, kann es vorkommen, dass der Polizist mit der Situation überfordert ist.»

http://www.blick.ch/news/schweiz/schuss-zoff-im-berner-oberland-ein-reh-darf-die-polizei-toeten-eine-hirschkuh-nicht-id3471327.html

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Plage: Mäuse und Ratten machen sich in Wäldern breit

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Invasionsartig wuselt Ungeziefer durch die Seenplatte. Schädlings­bekämpfer und Forstleute haben den Nagern den Kampf angesagt. Daheim sollte jeder Türen und Fenster geschlossen halten.

Revierförster Ralf Puls kontrolliert einen jungen Buchenbestand bei Schwarz. Fast jedes zweite Bäumchen wurde angenagt.
Revierförster Ralf Puls kontrolliert einen jungen Buchenbestand bei Schwarz. Fast jedes zweite Bäumchen wurde angenagt.

Sie nagen junge Bäume an, nisten sich in Ställen ein, dringen sogar in Wohnhäuser vor: Mäuse und Ratten bevölkern die Seenplatte in diesem Jahr invasionsartig. Schuld sind der milde Winter und das damit verbundene reiche Nahrungsangebot. Vor allem in den Dörfern und Gegenden, in denen viele Tiere gehalten werden, müssen die Menschen aufpassen, dass die Nager nicht überhand nehmen.

Udo Hosak vom Feldberger Fachbetrieb für Schädlingsbekämpfung und Holzsschutz hat einige Tipps parat: „Keller und Fenster verschlossen halten, Häuser dicht machen. Futtermittel für Haus- und Nutztiere in nagersicheren Fässern aufbewahren, nicht in Säcken. Keine Futterreste herumstehen lassen. Wenn eine Maus ins Haus gelangt, sofort eine Schlagfalle aufstellen. Wo eine Maus ist, sind schnell viele“, sagt er.

Vorsicht sei auch bei der beliebten Winterfütterung von Wildvögeln angebracht. „Die Vögel müssen unbedingt auf einer Freifläche gefüttert werden. Kein Futter in Büschen oder über stärker bewachsenem Boden an­bieten. Sonst siedeln sich ganz schnell Ratten an.“

Spitze Zähnchen nagen die Rinde ab

Sogar in den Wäldern, in die sie eigentlich gehören, richten Mäuse enorme Schäden an. An einem jungen Buchen­bestand bei Schwarz findet Revierförster Ralf Puls überall Mäusefraß. Mit spitzen Zähnchen wurde die Rinde abgenagt, fein säuberlich vom Waldboden bis in rund 20 Zentimeter Höhe. „Von den Bäumchen überleben nur rund 50 Prozent“, schätzt Puls.

Dabei wurde in dem Waldstück bereits im Herbst Gift ausgelegt, denn schon im Oktober war klar, dass sich die Nager explosionsartig vermehren. Die Dosis hat offenbar nicht gereicht.

Nachgelegt wird Ratron – ein Gift, das Nagern buchstäblich das Blut in den Adern gerinnen lässt. Es wird in linsengroßen Pillen verabreicht, die eingeschweißt sind. Dass sie Kindern, Hunden, Katzen gefährlich werden, ist weitgehend auszuschließen, sagt Fred Westphal vom Mirower Forstamt. Grundsätzlich werde sehr sparsam mit Chemikalien umgegangen. „Es muss schon einiges passieren, damit Forstleute zum Gift greifen.“

http://www.nordkurier.de/neustrelitz/maeuse-und-ratten-machen-sich-in-waeldern-breit-1012919302.html

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Wolf und Wildkatze sind Nachbarn auf dem Truppenübungsplatz

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Bittstädt (Ilm-Kreis).

Naturschutzbund dehnt sein selektives Monitoring nun auf eine zweite, scheue Tierart aus, die sich hier angesiedelt hat

Sehr scheu sind Wildkatzen. Dass einige Exemplare auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf leben, wurde vermutet. Nun gelang der Nachweis. Foto: Jens König
Sehr scheu sind Wildkatzen. Dass einige Exemplare auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf leben, wurde vermutet. Nun gelang der Nachweis.

Der Truppenübungsplatz bei Ohrdruf - das ist der Ort, wo Wolf und Wildkatze sich guten Tag sagen. "Beide Arten sind hier heimisch", sagt Silvester Tamás von der Landesarbeitsgemeinschaft Wolf des Naturschutzbundes Thüringen erfreut. Schon lange wurde vermutet, dass auf dem großzügigen Areal, wo erst vor wenigen Monaten erstmals ein Wolf gesichtet wurde, Wildkatzen herumstreifen. Nun gelang der Nachweis - mit Hilfe einer WildtierKamerafalle.

Aufgestellt hatte diese der Naturschutzbund in einem ruhigen, von Menschen nur selten frequentierten Randgebiet des Truppenübungsplatzes. Landbesitzer und Jagdpächter hatten grünes Licht dafür gegeben. Ziel war es, die Wölfin vor die Linse zu bekommen. Dass sie noch hier ist, sei sicher, so Tamás. Schon mehrfach folgten Umweltschützer den Spuren des Tieres, sammelten Losung ein und ließen diese von Experten auswerten. Auch Überreste üppiger Mahlzeiten wurden gefunden. Schafe erlegt die Wölfin aber nicht, betont Tamás. An mit Elektrozaun gesicherten Herden geht sie vorbei. Auf dem Speiseplan stehen indes Rehe und Wildschweine. Weitere Details werden die Wissenschaftler im Labor herausfinden.

Genproben ergaben, dass es sich bei der Wölfin um eine Lausitzerin handelt. Sie wurde in einem Spremberger Rudel aufgezogen und machte sich als Jungtier auf die Wanderschaft.

Statt der Wölfin lief nun aber eine Wildkatze vor die Linse. "Sie haben hier einen ebenso idealen Lebensraum wie im Nationalpark Hainich", betont Silvester Tamás. Insofern vermuteten Experten schon lange, dass Wildkatzen hier heimisch sind.

Die Landesarbeitsgemeinschaft Wolf will ihr selektives Monitoring nun ausdehnen. Nicht nur in Sachen Isegrim soll weiter geforscht werden. Es ist auch geplant, so genannte Lockstöcke aufzustellen. Dabei handelt es sich um grobfaserige Holzpfähle, die mit einem Baldriangemisch eingesprüht werden. Wildkatzen finden das unwiderstehlich, so dass sie sich an den Lockstöcken reiben. Dabei bleiben Haare am Holz hängen, die genetisch ausgewertet werden können.

Experten wie Thomas Mölich vom Wildkatzenbüro des BUND können anhand der so gewonnenen Daten Rückschlüsse auf die Herkunft der Wildkatzen schließen.

"Die Wildkatzen-Populationen in Deutschland sind verinselt", erklärt Silvester Tamás. Das bedeutet, dass die Tiere in größeren Waldgebieten zwar heimisch sind, zwischen verschiedenen Wäldern aber nicht hin- und herwandern, wenn sich dazwischen zu große Offenflächen befinden.

Das Wildkatzenbüro, das der BUND in Hütscheroda nahe Eisenach eröffnet hat, betreut deshalb das sogenannte Rettungsnetz Wildkatze. Zwischen dem Hainich und den Ausläufern des Thüringer Waldes wurden Baum- und Strauchkorridore angepflanzt. Sie sollen den Wildkatzen beim Wandern zwischen den Revieren helfen - aber natürlich auch allen anderen Tierarten.

Hinterlässt die Wildkatze, die am Rande des Truppenübungsplatzes gesichtet wurde, tatsächlich Haare an einem Lockstock, kann festgestellt werden, ob sie schon immer hier heimisch war oder ursprünglich aus dem Thüringer Wald oder gar dem Hainich stammt.

Wolf und Wildkatze, sie beide eine, dass sie sehr scheu sind und am liebsten in einem ruhigen Umfeld leben, sagt Silvester Tamás. Daher werben die Naturschützer bei Flächenbesitzern, Forst- und Landwirten und Jagdpächtern für ein abgestimmtes Vorgehen, damit die seltenen Tiere etwa durch große Rodungsaktionen nicht vertrieben werden. Eine Gefahr sei auch der übermäßige Einsatz von Pestiziden, weiß der Experte.

Auch mit den Behörden sind er und seine Kollegen oft im Gespräch. Denn gerade auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf gebe es ein Problem, das den scheuen Tieren sehr zusetzt: Hier werden oft illegale Moto-Cross-Rennen gefahren. Spaziergänger und Nabu-Mitarbeiter wurden schon bedroht, als sie versuchten, dem Gerase Einhalt zu gebieten. Hier müsse durch stärkere Kontrollen gegengesteuert werden, damit die Tiere ihre Rückzugsräume behalten.

http://arnstadt.thueringer-allgemeine.de/web/lokal/leben/detail/-/specific/Wolf-und-Wildkatze-sind-Nachbarn-auf-dem-Truppenuebungsplatz-1663711165

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