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Channel: Der Anti-Jagdblog - News über Jagd & Wildtiere
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Statistik des Anti-Jagd Blogs vom 2.Februar 2014

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Im Januar  2014  hat  der Anti-Jagdblog bei der  Anzahl der Besucherklicks die 1.000.000  Marke überschritten.  :-)


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Statistik Januar 2014

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Jäger sind Mörder!

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Hund verendet in illegaler Schlagfalle eines Jägers

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Das Tier löste ein nicht registriertes Fangeisen aus, das ein Jäger bei Rieding in einem Fangbunker aufgestellt und tagelang nicht überprüft hatte.

So sieht eine Schwanenhalsfalle aus, in der ein freilaufender Hund bei Rieding gefangen und getötet wurde.

So sieht eine Schwanenhalsfalle aus, in der ein freilaufender Hund bei Rieding gefangen und getötet wurde.


Jäger platziert Fangeisen neben Straße

Runding. Von einer Tatzeit zwischen Dienstag, 28. Januar, 19 Uhr, und Freitag, 31. Januar, 13 Uhr, spricht die Chamer Polizei, in der ein 51-jähriger Jäger neben der Straße von Rieding nach Runding, Höhe Tappmühle, in einem Fangbunker ein Fangeisen („Schwanenhals“) beködert und aufgestellt hatte. Irgendwann in diesen vier Tagen schlüpfte ein freilaufender Hund in den Fangbunker und löste die Falle aus. Er wurde in der Schlagfalle gefangen und dadurch getötet. Der verwendete „Schwanenhals“ war nicht gekennzeichnet, geprüft und daher auch nicht registriert. Die Falle wurde auch nicht täglich kontrolliert, da der Hund bereits mehrere Tage abgängig war. Der Jäger muss sich nun wegen eines Verstoßes gegen das Jagdgesetz verantworten, so die Polizei.

http://www.mittelbayerische.de/region/cham/cham/artikel/hund-verendet-in-illegaler-schlagfalle/1012933/hund-verendet-in-illegaler-schlagfalle.html

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Abteilungsleiter im Thüringer Umweltministerium brüstet sich mit erschossenem Elefanten

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Erfurt. Ein Abteilungsleiter im Thüringer Umweltministerium brüstet sich mit totem Großwild. Seine Fotos verschickte er anschließend an seine Arbeitskollegen.

Udo W., ein ranghoher Beamter aus dem Umweltministerium, posiert im Hintergrund vor einem erlegten Elefanten. Im Vordergrund ist ein Gewehr zu erkennen. Foto: privat   
Udo W., ein ranghoher Beamter aus dem Umweltministerium, posiert im Hintergrund vor einem erlegten Elefanten. Im Vordergrund ist ein Gewehr zu erkennen.

Zum Nikolaustag im vergangenen Jahr machte sich Udo W. aus Thüringen selbst ein ganz besonderes Geschenk. Es war etwa drei Tonnen schwer, maß von der Rüssel- bis zur Schwanzspitze 7,24 Meter und besaß eine Schulterhöhe von drei Metern. Es war ein afrikanischer Elefant, erlegt in Botswana vom Zentralabteilungsleiter im Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz - das unter anderem für den Artenschutz im Land zuständig ist. Die Beschreibung seiner Jagdtrophäe einschließlich mehrerer Fotos, auf denen er neben dem toten Tier posiert, verschickte der Beamte im internen Netz an Kollegen. Die E-Mail wurde offenbar von einem der Empfänger an die grüne Landtagsfraktion lanciert.

Udo W., einer der höchsten Umweltbeamten Thüringens, hatte nach einer Großwildjagd in Afrika Fotos mit einem erlegten Elefanten an seine Kollegen verschickt. Foto: privat

  • Udo W., einer der höchsten Umweltbeamten Thüringens, hatte nach einer Großwildjagd in Afrika Fotos mit einem erlegten Elefanten an seine Kollegen verschickt.

Udo W., der seit 2010 im Ministerium arbeitet, gehört zu den höchsten Umweltbeamten Thüringens. Er ist für die Verwaltung des Ministeriums und grundsätzliche strategische Fragen zuständig. Ein Sprecher von Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU) sagte, dass es nicht von Interesse sei, was Beamte in ihrer Freizeit täten - so lange sie sich an Recht und Gesetz hielten.

Botswana schränkt Jagdlizenzen ein

Der Beamte selbst bestritt auf Anfrage die Elefantenjagd nicht, wollte sich aber gegenüber unserer Zeitung nicht weiter äußern. Anfang Dezember, als Udo W. in Botswana jagte, fand dort gerade ein Gipfeltreffen gegen Elfenbeinhandel statt. Es wurden mehr als ein Dutzend Sofortmaßnahmen beschlossen, um den bedrohten afrikanischen Elefanten zu schützen. Deutschland finanzierte die Konferenz mit. Der damals noch geschäftsführende Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) sprach sich für ein entschlossenes Vorgehen aus. Die Regierung von Botswana kündigte daraufhin an, ab 2014 keine touristischen Jagdlizenzen für Großwild zu vergeben. Das Jagen als reiner Urlaubssport sei nun nicht mehr gestattet - auch nicht in den extra ausgewiesenen Jagdgebieten des Landes.

Reiseanbieter werben mit Jagdreisen nach Botswana

Trotzdem treten immer noch mehrere Reiseanbieter mit Werbung für Jagdsafaris in Botswana im Netz auf. Unternehmen wie Westfalia Jagdreisen und SB Jagdreisen beschreiben die Elefantenjagd als "unglaubliches Erlebnis, das mit wenigen Worten kaum beschrieben werden kann." Dazu präsentieren sie ebenfalls Fotos von erlegtem Großwild mit posierenden Jägern. Der Handlungsbedarf ist offenkundig: Laut der Tierschutzorganisation WWF werden in Afrika pro Jahr mehr als 30.000 Elefanten durch Jäger getötet. Seit 1980 hat sich ihre Zahl auf eine halbe Million summiert. Im Jahr 2012 hatte der spanische König Juan Carlos einen Skandal ausgelöst, als bekannt wurde, dass er in Botswana Elefanten jagte. Die Kritik fiel besonders heftig aus, da der Monarch als Ehrenpräsident des WWF amtierte. Udo W. sei zwar nur ein Verwaltungsbeamter, sagte Grünen-Fraktionschefin Anja Siegesmund unserer Zeitung - aber er arbeite nun mal an führender Stelle im Umweltministerium. Abgesehen davon, dass es "abscheulich" sei, bedrohte Tiere zu jagen, finde sie es "geradezu grotesk", dass sich ein Umweltbeamter einfach so über das Washingtoner Artenschutzabkommen hinwegsetze. Siegesmund forderte Umweltminister Reinholz auf, "zu überprüfen, ob der Abteilungsleiter in dieser Position zu tragen" sei. In der Mail an die Mitarbeiter hatte Udo W. übrigens mitgeteilt, dass sich die Strapazen der Buschjagd bei 37 Grad Celsius und hoher Luftfeuchte für seinen ersten Elefanten gelohnt hätten. In seinem Büro soll ein Bild hängen, das ihn auch mit einem erlegten Löwen zeigt.

Thüringer Mitarbeiter des Umweltministerium auf Großwildjagd sorgt für Kontroversen

http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Thueringens-Leiter-fuer-Artenschutz-bruestet-sich-mit-totem-Elefanten-1191538220

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Oesbern (NRW): Tierschützerin kritisiert Treibjagd

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Tierschützerin kritisiert Treibjagd

Tierschützerin Barbara Kemper nimmt ein Stück ihres Jägerzauns bei einer Treibjagd heraus, damit die Tiere auf ihr Grundstück laufen können.

Oesbern: Für Tierschützerin Barbara Kemper ist sie eine „äußerst tierquälerische Form der Jagd, die im Fokus der Kritik vieler Bürger, Verbände, Organisationen und mittlerweile sogar der Jägerschaft selbst“ steht. Die Oesbernerin reagiert damit auf die Treibjagd der Forstverwaltung Edelburg, die am 17./18. Januar an der Wolfskuhle stattgefunden hat.

„Eine solche Hetzjagd kurz vor Beginn der Schonzeit der meisten Wildtierarten durchzuführen, ist besonders tierverachtend“, sagt Barbara Kemper. „Viele weibliche Wildtiere sind zurzeit tragend, ist doch zum Beispiel die Paarungszeit der Wildschweine schon im November.“ Neben Wildschweinen würden auch Rehböcke, Feldhasen und weitere Tiere gejagt. Wildschweine dürfen laut Gesetz bis zum 31. Januar geschossen werden, ab heute gilt also die Schonzeit. „Wir waren gesetzlich also im grünen Bereich“, sagt Edelburg-Förster Volker Seegers. Am vergangenen Wochenende, 25./26. Januar, habe zum Beispiel noch eine Jagd in Sümmern stattgefunden. Sauen, die Frischlinge haben, seien nicht zum Abschuss frei gegeben gewesen: Eine führende Bache zu schießen, sei eine Straftat. Wildschweine bekämen aber aufgrund der Witterung nicht nur im Frühjahr, sondern das ganze Jahr über Frischlinge. Es könne im Einzelfall vorkommen, dass tragende Sauen geschossen werden.

Tragende Sauen

Dieses Szenario erschreckt die Tierschützerin ganz besonders heftig. „Was passiert eigentlich, wenn tragende Tiere nach deren Erlegung anschließend ausgeweidet werden? Landen die Ungeborenen auch als besonders zartes Schnitzel auf dem Teller der Jäger oder wirft man sie einfach weg?“, fragt die Oesbernerin. „Sollte eine tragende Sau erlegt worden sei, so wird auch das Jungtier vom Abdecker fachgerecht entsorgt“, so Seegers.

Barbara Kemper wünscht sich eine Novellierung des Jagdgesetzes, so dass das Jagen, Hetzen und Erlegen von tragenden Wildtieren nicht länger erlaubt sei.

Für die Jäger ist die Jagd ein wichtiger Bestandteil ihrer Aufgaben: „Es gibt sehr viele Wildschweine, die auch Wildschäden, zum Beispiel auf Wiesen und in Getreidefeldern, verursachen“, sagt der Edelburg-Förster. Es sei wichtig, den Bestand klein zu halten.

Barbara Kemper reagiert mit eigenen Mittel auf die Treibjagd. Sie nimmt ein etwa vier Meter breites Stück ihres Jägerzauns, der ihr Grundstück umschließt, heraus. So können die Tiere durch diese Lücke auf ihr Privatgrundstück fliehen und den Jägern somit entkommen.

http://www.derwesten.de/staedte/menden/tierschuetzerin-kritisiert-treibjagd-id8940456.html

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Oberhausener CDU vermisst offene Debatte über Jagd

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Oberhausener Kaisergarten wurde jagdfreies, befriedetes Gebiet

--- Zitat: "Verwaltung und Jägerschaft können sich aber immer noch an einen Tisch setzen, um einen Konsens zu erarbeiten." ???   ---  Solche  altbekannten Klüngeleien zwischen Jägern und Verwaltung, bei denen weder  auf Tiere, noch auf Bürger Rücksicht genommen  wird, hat aber auch gar nichts mit offenen Debatten über die Jagd zu tun, sondern  eher etwas  mit dieser Jagddiktatur, unter der Natur und Tiere seit den Reichsjagdgesetzen  zu leiden hat.             

Oberhausener CDU vermisst offene Debatte über Jagd

Am Oberhausener Kaisergarten geht es oft sehr munter zu, weil der Park so beliebt ist. Jetzt hat die Stadt Oberhausen den Bereich zum befriedeten Bezirk erklärt – und die Jäger dürfen dort nicht mehr jagen. Das erbost die Jäger. Und die CDU fordert mehr Transparenz.

Oberhausen.  Es kommt wie es kommen musste: DIe Opposition greift beim hochemotionalen Thema Ordnungsdezernent Frank Motschull an. Er habe mit seinem Verbot der Jagd im Kaisergarten klammheimlich eine wichtige Maßnahme vollzogen, die man lieber hätte offen diskutieren sollen, meint die CDU.

Ein gewisses Verständnis für beide Lager zeigt der umweltpolitische Sprecher der Oberhausener CDU Frank Bandel angesichts des Streites, der nach dem Jagdverbot im Kaisergarten zwischen Befürwortern und Gegnern entstanden ist. "Hier gibt es nicht nur Schwarz oder Weiß, die reine Wahrheit hat niemand gepachtet", erklärte Bandel. "Umso wichtiger wäre es gewesen, die öffentliche Diskussion zu suchen und Transparenz bei der Entscheidungsfindung herzustellen."

Stattdessen habe Ordnungsdezernent Frank Motschull (SPD) wieder einmal eine Entscheidung nach Gutsherrenart gefällt. "Rechtlich mag das ja sogar in Ordnung sein, aber als Ergebnis haben wir nun verhärtete Fronten", meint der CDU-Politiker. "Für die angeblich so bürgernahe SPD ist das wieder einmal typisch. Niemand darf mitreden und am Ende müssen die Scherben aufgefegt werden." Im Sinne der Bürger jetzt eine gute Lösung zu finden, sei schwerer als vorher, "Verwaltung und Jägerschaft können sich aber immer noch an einen Tisch setzen, um einen Konsens zu erarbeiten."

http://www.derwesten.de/staedte/oberhausen/oberhausener-cdu-vermisst-offene-debatte-ueber-jagd-id8945228.html

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Delmenhorst: Hegering macht Jagd auf Tauben

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Rund 90 Jäger haben sich am Samstag an der traditionellen revierübergreifenden Taubenjagd des Hegerings Delmenhorst beteiligt. Das Ergebnis fiel etwas höher als im vergangenen Jahr aus.


Symbolbild


Delmenhorst.
119 Tauben und vier Rabenkrähen, so lautet das Ergebnis der 22. revierübergreifenden Taubenjagd des Hegerings Delmenhorst. Rund 90 Jäger hatten sich am Samstag in den Delmenhorster und angrenzenden Revieren daran beteiligt. Besser als im vergangenen Jahr, aber auch schlechter als in einigen vorangegangenen Jahren fiel die Strecke damit aus. 2013 brachten die Jäger 100 Tauben mit von der Jagd, der Spitzenwert liegt bei 344 Tauben, die 125 Jäger vor Jahren geschossen hatten.

Für den Jagderfolg spielt das Wetter eine erhebliche Rolle. "Es wäre besser gewesen, wir hätten so gutes Wetter wie heute gehabt", meinte gestern die stellvertretende Hegeringsleiterin Sylke Boers-Stoffels. Immerhin waren die Voraussetzungen am Samstag im Vergleich zum Vorjahr, als kalte und stürmische Wetterbedingungen herrschten, besser und ermöglichten eine größere Strecke.

Nach getaner Arbeit trafen am Abend die Jagdteilnehmer nach und nach auf dem Hof Marahrens am Kleinen Tannenweg ein, wo die Strecke gelegt wurde. Dunkelheit herrschte bereits, als man sich ein Gesamtbild vom Ergebnis des Tages machen konnte. Als alle erlegten Tiere abgelegt waren, übernahmen die Jagdhornbläser des Hegerings die Aufgabe, die Strecke mit dem Signal "Flugwild tot" zu verblasen. Außerdem wurde ein "dreifach kräftiges Horrido auf das deutsche Weidwerk" ausgegeben.

Anschließend gingen die Weidmänner und -frauen in der Partydiele des Hofes zum gemütlichen Teil über. Traditionell wurden Gulasch, Rotkohl und Kartoffeln aufgetischt. Auch ein offizieller Programmpunkt stand noch an. Es galt, Auszeichnungen zu vergeben: Der Wanderteller für das erfolgreichste Revier der Taubenjagd musste dabei den Besitzer nicht wechseln, er ging erneut an das Revier Annenheide. Den Becher für den bester Jäger empfing Werner Kruse vom Revier Hemmelskamp, er hatte zehn Tauben gestreckt.

Tauben stehen in Niedersachsen vom 1. November bis 20. Februar zur Jagd offen. Traditionell bündeln die Jäger aus Delmenhorst und Umgebung immer am ersten Samstag im Februar ihre Kräfte. Aber auch an den anderen Tagen in dem Zeitfenster wird in den einzelnen Revieren Jagd auf das Flugwild gemacht. Nach Angaben von Sylke Boers-Stoffels werden so im Schnitt zirka 1000 Tauben pro Jagdsaison geschossen.

Nach dem Ende der Jagdzeit für Tauben gehen die Mitglieder des Hegerings erst ab dem 1. Mai, wenn die Bockjagd beginnt, wieder aktiv zu Werke. "Jetzt ist erst einmal Revierarbeit zu erledigen, wir bringen zum Beispiel die Hochsitze in Ordnung", erläuterte Sylke Boers-Stoffels.

Die Tauben finden Jahr für Jahr reißenden Absatz unter den Jägern, ein Euro fließt pro Tier nach der revierübergreifenden Jagd in die Kasse des Hegerings. Dass manche Leute meinten, Tauben könne man doch gar nicht essen, sei falsch, sagte Kreisjägermeister Helmut Blauth: "Taubenbrust und Taubensuppe sind sehr lecker."

dk-online.de/nachrichten/lokal/delmenhorst/917133-3/hegering-macht-jagd-auf-tauben

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Görings Geweihe: Museum hängt Jagdtrophäen ab

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Jagd- und Fischereimuseum München

"Odin" und "Matador", so sind die Tiere genannt worden, die Hermann Göring offenbar nahe des Reichsjägerhofs in der Rominter Heide im nordöstlichen Ostpreußen geschossen hatte. Die Geweihe hingen jahrelang im Museum(links). Inzwischen sind die Trophäen aus der Halle des Jagd- und Fischereimuseums in der Neuhauser Straße verschwunden – siehe Kreise.

Die Jagdtrophäen des NS-Reichsmarschalls haben im Jagd- und Fischereimuseum schon für Ärger gesorgt. Jetzt wurden sie abgehängt – still und heimlich.

München - Die Kinder, die fröhlich lärmend zwischen dem ausgestopften Dachs und den Vitrinen mit den alten Jagdgewehren herumlaufen, haben die Lücken wahrscheinlich nicht einmal bemerkt. Da, wo jetzt am großen Treppenaufgang des Jagdmuseums nur die weiße Wand zu sehen ist, hingen früher Geweihe.

 

Nicht irgendwelche, sondern Trophäen von NS-Reichsmarschall Hermann Göring. Diese Jagd-Andenken mit der braunen Vergangenheit sind seit zehn Tagen verschwunden. Ohne Vorankündigung wurden die Geweihe ins Museumsdepot gebracht.

"Das Haus wolle sich nicht seiner braunen Geschichte stellen", vermutet eine Besucherin des Museums. "Wenn die braunen Erinnerungsstücke erst einmal weg sind, hofft man wohl, redet auch kein Mensch mehr drüber."

Weit gefehlt, versichern die Verantwortlichen. Nach der jüngsten kritischen Berichterstattung habe man die Konsequenzen ziehen wollen. Es solle jedweder Eindruck vermieden werden, man sympathisiere mit der NS-Zeit.

"Ich hatte es satt." Bayerns oberster Jäger, Jürgen Vocke, Präsident des bayerischen Jagdverbandes, spricht da Klartext. Er setzte vor drei Wochen im Stiftungsrat, dem auch die Landeshauptstadt und der Freistaat angehören, die Entfernung der Geweihe durch. Damit Ruhe einkehrt.

Seit 1966 hingen die Geweihe im Jagd- und Fischereimuseum an der Neuhauser Straße. Immer wieder wurden sie in der Öffentlichkeit zum Thema, berichtet Museumsdirektor Manuel Pretzl. In den 1990er Jahren zog man erste Konsequenzen.

Bis dahin hatten die Schilder unter den Geweihen lediglich erklärt, dass dieser oder jener Hirsch von Hermann Göring erlegt wurde. Dass dies, ohne die Beschreibung der Rolle Görings im Nazi-Regime, gedankenlos, zumindest aber naiv war, sah man damals wohl ein. Die Schilder wurden entfernt.

Danach hätten nur noch Fachleute gewusst, welche Geschichte die Trophäen an der Wand des Museums hatten, sagt Pretzl. Fachleute und Neonazis? "Ein Wallfahrtsort für Rechtsextreme waren wir nie", beteuert der Direktor. Das Museum sei vielmehr Teil einer kulturellen Initiative gegen Rechtsextremismus.

Die Stiftung des Museums hat bei der Historikerin Cornelia Oelwein eine Studie über die Geschichte des Museums mit ausgiebiger Würdigung der Nazi-Vergangenheit in Auftrag gegeben. Die Studie wird im Sommer fertig sein.

Hätte man die Geweihe und Göring aber nicht in ihren historischen Kontext stellen können, um das Problem zu lösen? Genau das plant Vocke jetzt: "Wir wollen eine Ausstellung zum Thema ,Jagd und Macht' machen."

Darin soll auch die Vereinnahmung der Jagd durch die Nationalsozialisten ein Thema sein, sagt Vocke. "Vorübergehend werden wir dann auch wieder ein, zwei Geweihe von Göring zeigen." Dann aber mit der historischen Kommentierung, die Museums-Kritiker immer wieder eingefordert haben.

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.jagd-und-fischereimuseum-goerings-geweihe-museum-haengt-jagdtrophaeen-ab.b9133397-ab4f-474e-be37-b667487e7bbe.html

Siehe dazu auch:

Die Hermann Göring Gedächtnishalle. Göring zog es vor, den Hirschen nicht nur an die Wand zu schrauben, sondern auch mit dem Speer – auf „germanische Art“ – zu stellen.

Die Hermann-Göring-Gedächtnishalle im Jagd- und Fischereimuseum zu München

http://anti-jagd.blog.de/2011/04/05/hermann-goering-gedaechtnishalle-jagd-fischereimuseum-muenchen-10957215/

Deutsches Jagd- und Fischereimuseum (Hermann-Göring-Gedächtnishalle) wird mit Steuergeldern saniert

Das Deutsche Jagd- und Fischereimuseum in München wird 75 Jahre alt. Das Jubiläum ist am Sonntag (07.07.13) mit einem Festakt gefeiert worden. Derzeit wird das Museum für knapp 1,3 Mio Euro umgebaut.

Ausgestopfte Tiere im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum | Bild: picture-alliance/dpa

Im Jubiläumsjahr wird das Museum nach und nach neu gestaltet. Moderne Museumspädagogik soll in dem Haus in der Münchner Fußgängerzone Einzug halten.

"Insgesamt soll es weg von der reinen Faktenvermittlung hin zu einer modernen und interaktiven Ausstellung gehen.

"Landwirtschaftsminister Helmut Brunner beim Festakt

Der Freistaat Bayern beteilige sich am Umbau mit insgesamt 1,1 Mio Euro.

http://anti-jagd.blog.de/2013/07/08/deutsches-jagd-fischereimuseum-hermann-goering-gedaechtnishalle-steuergeldern-saniert-16221154/

 

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Thüringen: Trophäen-Neid im Ministerium - Beamte streiten, wer jagen darf ???

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Dachte einer, dass es nicht noch schlimmer im CDU-geführten Thüringer Umweltministerium zugehen kann?  Die Wirklichkeit stellt selbst die kühnsten Vermutungen weit in den Schatten.  

Erfurt:  Eine interne Sonderregelung soll die Privilegien hoher Thüringer Beamter bei der Jagd nach den größten Hirschen absichern.   Der Abteilungsleiter des Thüringer Umweltministeriums, Udo W., posiert vor einem von ihm erschossenen Elefanten. Foto: privat Der Abteilungsleiter des Thüringer Umweltministeriums, Udo W., posiert vor einem von ihm erschossenen Elefanten.

Jagd frei für Spitzenbeamte: Spezielle Regelungen in der Thüringer Jagdordnung sollen leitenden Beamten im Thüringer Umweltministerium den Abschuss der größten Böcke sicherstellen. Dies geht aus einem internen Schreiben von Mitarbeitern aus dem Umweltministerium hervor.

Es sei ein regelrechter Wettstreit im Thüringer Umweltministerium im Gange, wenn es um den Abschuss eines attraktiven Hirsches geht. Und das möglichst in der Arbeitszeit und auf Kosten der Steuerzahler, heißt es weiter. Es gehe ausschließlich darum, einer ausgewählten Führungselite die "Jagd nach der größtmöglichen Trophäe" zu ermöglichen, so die Autoren.

Im zuständigen Thüringer Ministerium war am Sonntag dazu keiner für eine Stellungnahme zu erreichen. Drei besonders ranghohe Beamte des von Agrarminister Jürgen Reinholz (CDU) geführten Hauses hätten spezielle Ausnahmeregelungen "aus Jagdneid" gegenüber den normalen Forstbeamten durchsetzen lassen, heißt es in dem Schreiben. 2012 wurde die für die Jagd und alle Flächen zuständige Landesforstanstalt ThüringenForst gegründet.

Nach der in Kraft gesetzten neuen "Dienstordnung Jagd" waren nur noch "forstlich ausgebildeten Beamten dazu verpflichtet", den Wildbestand durch Jagd in gesunden Dimensionen zu halten. Beamte des Umweltministeriums, welches nicht mehr für die Flächen zuständig ist, dürfen seitdem eigentlich nicht mehr während der Dienstzeit jagen. Sie sind von der sogenannten "Dienstpflicht zur Jagd" entbunden. So können sie auch ihre Kosten für Waffen oder die Haltung von Jagdhunden nicht mehr von der Steuer absetzen.

Dies erzeuge starken Neid der Beamten untereinander, wurde aus Kreisen der Forstverwaltung bestätigt. Auch die ranghöchsten Beamten des Ministeriums waren mit den neuen Regeln von der Jagd nach dem größten Hirsch so gut wie ausgeschlossen, heißt es in dem Mitarbeiter-Schreiben. Dies habe wiederum den "Trophäen-Neid" der Führungsriege angestachelt, woraufhin über Monate hinweg Änderungen an der "Dienstordnung Jagd" vorgenommen wurden.

Jetzt sei es praktisch durch eine Hintertür möglich, dass es für die hohen Spitzenbeamten sogar eine Dienstpflicht zum kostenlosen Abschuss besonders reizvoller Hirsche gibt. Dem Rausch auf die Jagd nach Trophäen seien damit keine Grenzen mehr gesetzt. Darüber hinaus hätten die hohen Beamten keinerlei Interesse daran, die Bemühungen der Förster bei der Senkung der Wilddichte zum Schutz der Wälder zu senken. Nur möglichst viel Wild in den Wäldern Thüringens sichere auch die größten Trophäen, so der Vorwurf der Autoren.

Bereits in der Vergangenheit hatten sogenannte Freischüsse in Thüringen für politischen Zündstoff gesorgt. Jahrelang war es gängie Praxis, verdienten Beamten beim Gang in den Ruhestand den Freischuss auf ein kapitales Stück Wild mitzugeben. Auch Parteifreunde und Lobbyisten sollen in den Genuss der Regelung gekommen sein.

Hat die Elefantenjagd Konsequenzen für den Beamten?

Jürgen Reinholz (CDU) hat sich als zuständiger Minister nicht zu diesem Fall geäußert. Dass ein hoher Beamter aus dem Thüringer Umweltministerium auf Großwildjagd in Afrika geht, will die Linke nun zum Thema im Landtag machen. Sie hat dienstrechtliche Konsequenzen  gefordert. Er müsse aus dem Ministerium versetzt werden. Das forderten auch die Grünen. Im Internet gibt es eine Petition, in der Reinholz aufgefordert wird, Udo Wedekind seiner Position zu entheben. Über 1000 Menschen haben bereits unterschrieben.

Am Sonntag berichtete auch die englische Zeitung "Daily Mail"über den Fall.

Leitartikel von Dietmar Grosser: Die dunklen Seiten der Jagd

Auch englische Medien berichten über Elefantenjäger aus Thüringen

Abteilungsleiter im Thüringer Umweltministerium brüstet sich mit totem Elefanten

http://www.otz.de/startseite/detail/-/specific/Trophaeen-Neid-im-Ministerium-Beamte-streiten-wer-jagen-darf-685815257

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Finsterbach: Hochsitz abgesägt

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Huch.... Die Dame ist aber bestimmt ganz unschuldig.

Unbekannte haben zwischen Sonntag, 26. Januar, 13 Uhr, und Montag, 27. Januar, 9 Uhr, im Bereich Finsterbach im Jagdbezirk Schönecken I mit einer Motorsäge einen Hochsitz abgesägt. Dies gab die Polizei gestern bekannt.

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Jäger lässt Tier liegen: Angeschossener Hirsch verendet jämmerlich

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Rottach-Egern - Fünf Tage lag ein angeschossener Hirsch im Wald, bis er von seinem Leiden erlösen wurde. Das Verfahren gegen den unbekannten Schützen wurde eingestellt – nun legt der Tierschutzverein nach.

Der junge Hirsch musste fünf Tage leiden, bis ihn Jäger endlich fanden.

Es war am Freitag, 2. August, am späten Abend. Jagdleiter Eduard Maierhofer, zuständig fürs Gebiet am Wallberg, hört im Revier einen Schuss. Und dann nichts mehr. Das wundert ihn: Jeder Abschuss muss ihm gemeldet und auch präsentiert werden. Fünf Tage später, am Mittwoch, dann der Anruf einer Spaziergängerin: Ihre beiden Hunde haben einen schwer verletzten Hirsch erschnüffelt. Jagdleiter Maierhofer und Revierjäger Michael Herrmann eilen ins Gebiet. Nach kurzer Suche bietet sich ihnen ein Bild des Jammers: Da liegt ein etwa dreijährige Hirsch mit durchschossenen Vorderläufen in der Gluthitze, Fliegenschwärme bedecken seinen Körper. Er lebt noch. „Wir haben ihn dann erlöst“, sagt Herrmann. Das Leiden des Tiers bewegt die beiden sehr. „Ich habe immer noch so eine Wut“, sagt Jagdleiter Maierhofer.

Die Bilder lassen ihn nicht los. Der flehende Blick des jungen Hirschs, der fünf Tage lang in der Sommerhitze Qualen gelitten hat, ohne Wasser, sich im Todeskampf verzweifelt mit den Hinterbeinen durch die Dornen schob, von Füchsen angefressen wurde. Jedem Jäger, so Maierhofer, könne mal ein Schuss daneben gehen: „Aber dann leite ich die Nachsuche ein, auch wenn's mitten in der Nacht ist.“ Wer es unterlässt, findet Maierhofer, dem soll der Jagdschein abgenommen werden. Auf Lebenszeit. Jagdleiter Maierhofer und Jäger Herrmann haben einen Verdacht, wer der Schütze sein könnte – Herrmann selbst war zum Zeitpunkt des Schusses im Urlaub. Noch im August erstatten sie Anzeige bei der Polizei Bad Wiessee wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, nennen auch einen Namen. Doch die Beweise reichen nicht, die Staatsanwaltschaft stellt das Verfahren Ende Januar ein.

Laut Tierschützern hat im Tal das "unqualifizierte Jägerspielen" Einzug gehalten

Dann spielt ein Unbekannter dem Tierschutzverein Tegernseer Tal die Bilder des angeschossenen Hirschs zu. Vorstandsmitglied Johanna Ecker-Schotte hakt nach, erfährt die ganze Geschichte. „Wir sind über diesen unglaublich tierquälerischen Vorfall schockiert und bedauern sehr, dass wir als Tierschutzverein nicht früher informiert worden sind“, erklärt Ecker-Schotte. Sie will alles tun, um eine Wiederaufnahme des Verfahrens zu erreichen. „Wir werden Strafanzeige stellen.“ Leider, so Ecker-Schotte, habe der Tierschutzverein schon mehrmals erlebt, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungsverfahren wegen Tierquälerei einstelle. „Das finden wir sehr bedenklich.“ Der Tierschutzverein appelliere im Übrigen an alle verantwortungsvollen Jäger, Mut zu zeigen und zu helfen, diesen Vorfall aufzuklären und den Täter zu überführen, erklärt die Tierschützerin. Sie pflege zu gewissenhaften Jägern und Hegern freundliche Kontakte, schätze deren Arbeit, auch wenn die Ansichten zur Bejagung teils unterschiedlich seien. Offensichtlich habe aber nun auch im Tegernseer Tal das „unqualifizierte Jägerspielen“ Einzug gehalten, meint Ecker-Schotte. „Das hat mit Jagd nichts zu tun. Das ist Frevel.“

Der Rottacher Jagdvorsteher Josef Stadler sieht das nicht anders. Ein Stück Wild „so elendig krepieren zu lassen, das ist Verachtung der Kreatur“. Dass der Tierschutzverein nicht locker lassen will und den Fall nun auch öffentlich macht, kommt ihm gelegen. Stadler hofft, dass weiter ermittelt wird, dass der Täter am Ende gefunden und bestraft wird: „Ich denke, dass es schon im öffentlichen Interesse liegt, dass ein solcher Mensch nie mehr eine Waffe tragen darf.“

http://www.merkur-online.de/lokales/region-tegernsee/rottach/rottach-egern-jaeger-laesst-angeschossenen-hirsch-liegen-3346744.html

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Jagd und Hund: Jäger fürchten Abschaffung der Jagd

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Die Jäger fürchten, dass das geplante neue Landesjagdgesetz die Jagd zur Strecke bringen könnte.
Mehr als 75000 Besucher werden bei der Jagd und Hund in Dortmund erwartet.

Dortmund - 

Das bestehende Gesetz läuft am 31. Dezember aus. "Zeitliche Enge kann nicht Grundlage für Gespräche über ein neues Landesjagdgesetz sein”, sagte Müller-Schallenberg.

Kampagne

Der Jagdverband startet kommende Woche eine Kampagne. Die Jäger sollen auf die Politiker in ihren Wahlkreisen zugehen, um ihre Forderungen kund zu tun. Müller-Schallenberg: "Es geht um den Bestand der Jagd in NRW und in Deutschland."

Die Messe Jagd und Hund in Dortmund will in diesem Jahr erneut den Besucherrekord knacken.

Der Vorsitzende der Jägerstiftung "Natur+Mensch", Jochen Borchert, sagte unserer Zeitung, dass er dramatische Veränderungen im Landesjagdgesetz befürchtet. Die angeblichen Äußerungen eines leitenden Beamten des Umweltministeriums (unsere Zeitung berichtete), der die Jäger als "Blaublüter" bezeichnet haben soll, zweifele er nicht an. Borchert: "Die Jäger sollen die Lust an der Jagd verlieren. Am Ende steht ihre Abschaffung."

 750 Aussteller

Die Messe "Jagd und Hund" zieht seit Dienstag mit rund 750 Ausstellern Jäger, Jagdbegeisterte und Naturschützer aus ganz Deutschland an. Rund 75 000 kamen im vergangenen Jahr, in diesem Jahr will man die Zahl erneut steigern. Die Jäger lassen sich trotz der Probleme die Laune nicht verderben. Die Zahl der neuen Jagdscheinbesitzer ist bundesweit 2013 erneut um 1,2 Prozent gestiegen, immer mehr Frauen lassen sich ausbilden. Erstmalig sind die Angler mit einer eigenen Messe, die zeitgleich läuft, ausgegliedert worden. Dort war es am Dienstag allerdings noch recht überschaubar, während in manchen Gängen bei den Jägern kaum ein Durchkommen war.

Niederwild

Auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Messe  hat das Netzwerk Lebensraum Feldflur die Förderung von alternativen Energiepflanzen zum Stopp des Artenrückgangs in der Agrarlandschaft gefordert. "Die Niederwildbesätze befinden sich seit einigen Jahren auf einer rasanten Talfahrt", sagte Ralph Müller-Schallenberg. "Einer der Gründe könnte der intensive Anbau von Energiepflanzen wie Mais sein", so Müller-Schallenberg weiter. Eine wildtierfreundliche Alternative zum Mais sind ertragreiche Wildpflanzen. Um Wildpflanzenmischungen als Ergänzung zu konventionellen Energiepflanzen in der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren, müssten sie durch die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU attraktiv gestaltet werden.

Wildpflanzen

"Wir fordern, dass Wildpflanzenmischungen im Rahmen des Greenings anerkannt und deren Aufwuchs genutzt werden darf", sagte Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. Darüber hinaus müssten die Länder attraktive Agrarumweltprogramme für den Anbau von Wildpflanzen anbieten. Auch bei der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetztes (EEG) müssten Wildpflanzen berücksichtigt werden. "Das Netzwerk Lebensraum Feldflur fordert, dass der Anbau von ökologisch wertvollerem Substrat zur Bioenergiegewinnung mit einer höheren Einspeisevergütung berücksichtigt wird", ergänzte Kinser. Joachim Wadsack vom Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) betonte: "Wildpflanzenmischungen sind ein wertvoller Beitrag für die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft." Die mehrjährigen Mischungen bieten im Sommer wie im Winter sowohl Nahrung als auch Deckung für Wildtiere. "Durch den späten Erntezeitpunkt wird außerdem die Gefahr von Mähverlusten bei Bodenbrütern und Jungtieren verringert", sagte Wadsack.

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Das Netzwerk Lebensraum Feldflur ist ein Zusammenschluss aus 23 Akteuren der Jagd, des Naturschutzes und der Energiewirtschaft. Das Netzwerk setzt sich dafür ein, Mischungen aus verschiedenen Wildpflanzenarten als Ergänzung zu konventionellen Energiepflanzen in der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren.

http://www.mv-online.de/Muensterland/Jagd-und-Hund-Jaeger-fuerchten-Abschaffung-der-Jagd

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Nach Tierquälerei: Geldstrafe und Fahrverbot für Jäger

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Burladingen

Bandagierte Pfoten, Herrchen noch unter Schock. Mittlerweile geht Bernd Weinschenk mit seinem Golden Retriever Jazz wieder Gassi, aber der Jäger, der den Hund fast zu Tode geschleift hat, wird kräftig zur Kasse gebeten. Foto: Rapthel-Kieser

  Bandagierte Pfoten, Herrchen noch unter Schock. Mittlerweile geht Bernd Weinschenk mit seinem Golden Retriever Jazz wieder Gassi, aber der Jäger, der den Hund fast zu Tode geschleift hat, wird kräftig zur Kasse gebeten.


Burladingen/Hechingen - Waffenschein und Jagdpacht ist er schon los, jetzt hat die Staatsanwaltschaft Hechingen einen saftigen Strafbefehl gegen den Burladinger Jäger beantragt, der Anfang Dezember am Mettenberg einen Golden Retriever an sein Auto gebunden und fast zu Tode geschleift hatte.

In der Mitteilung der Staatsanwaltschaft Hechingen heißt es unter anderem: "Der Hund erlitt schwere Verletzungen, insbesondere tiefe Abschürfungen. Das Verhalten des Beschuldigten wurde von der Staatsanwaltschaft als quälerische und rohe Misshandlung von Tieren gewürdigt. Es wurde daher eine Geldstrafe in Höhe von 120 Tagessätzen zu je 150 Euro und ein Fahrverbot von zwei Monaten beantragt."

120 Tagessätze – das bedeutet, dass der 74-jährige Jäger vorbestraft wäre, wenn er den Strafbefehl akzeptiert. Und eine Vorstrafe wiederum bedeutete, dass er seinen Jagdschein und seine Waffen nicht wiederbekommen würde. Das Landratsamt hatte als zuständige Behörde den Schein und die Waffen im Dezember eingezogen; dagegen hat der 74-Jährige Einspruch eingelegt. Auch gegen den Strafbefehl kann er vorgehen; in diesem Fall käme es zu einer Verhandlung vor dem Amtsgericht Hechingen.

Das Schicksal des Golden Retrievers Jazz sorgte bundesweit für Schlagzeilen. Jagdverbände distanzierten sich, bei der Stadtverwaltung Burladingen gingen binnen weniger Tage mehrere hundert E-Mails ein. Tierschutzfanatiker riefen in sozialen Netzwerken und auf Anti-Jagd-Foren zur Jägerhatz auf, und sogar die rechte Szene versuchte Jazz für eine Mahnwache vor ihren Karren zu spannen. Andrea und Bernd Weinschenk, die Hundebesitzer, mussten zeitweise sogar zusammen mit dem behandelnden Tierarzt und dem Vorsitzenden des Tierschutzvereins Zollernalbkreis, Günter Wiebusch, zu Besonnenheit und Ruhe mahnen.

Die Geldstrafe sei, sagt Hundebesitzer Bernd Weinschenk, "in der Höhe richtig festgesetzt". Weinschenk hat im sozialen Netzwerk Facebook auch das Profil der "DogFriends Burladingen" kreiert. Das haben mittlerweile mehr als 1780 Personen mit "gefällt mir" markiert und zudem in Kommentaren ihre Anteilnahme am Schicksal des geschundenen Vierbeiners ausgedrückt.

Weinschenk sagt auf der Seite auch: "Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass das, was meinem Hund angetan wurde, nicht durch eine Geldstrafe wiedergutgemacht werden kann. Wenn das Geld für einen gemeinnützigen Zweck verwendet wird, so wird wenigstens an anderer Stelle vielleicht geholfen."

Was das Fahrverbot anbelange, sind seiner Meinung nach zwei Monate zu wenig, aber das hätten ja letztlich andere zu entscheiden. Was Weinschenk aber noch sehr wichtig ist: "Wie ich weiß, werden nächstes Jahr die Jagdpachtverträge neu vergeben, da kann man nur darauf hoffen, dass die zuständigen Stellen in Burladingen genau abwägen, wem sie welche Gebiete zuteilen."

Günter Wiebusch hat eine solch hohe Strafe in seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit noch nicht erlebt. "Außergewöhnlich hoch" sei die Summe, die der Burladinger Waidmann da berappen soll. Aber: "Es setzt ein klares Zeichen, dass dem Tierschutz von der rechtlichen Seite die Aufmerksamkeit zukommt, die ihm zusteht. Tiere zu misshandeln ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein schweres Vergehen."

Wiebusch freut sich auch darüber, dass die Unkenrufer, die vorhersagten, es werde doch nichts passieren, Lügen gestraft wurden. Der Tierschutzverein Zollernalbkreis habe immer eine ruhige Linie in der Angelegenheit gefahren. Menschen, die zur Selbstjustiz aufriefen, seien nicht besser als der Jäger, den sie bestraft sehen wollten, betont Wiebusch.

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.burladingen-nach-tierquaelerei-geldstrafe-und-fahrverbot-fuer-jaeger.17d0a152-3a30-48ef-a793-7360ae17f746.html 

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Luxemburg: Die Jagd soll tierfreundlicher werden?

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Camille Gira macht den Tierschützern Zugeständnisse, unter anderem was die Jagdzeiten anbelangt. Die Vorschläge gehen den Umweltverbänden aber nicht weit genug. Am Donnerstag wird verhandelt.

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Ein neuer Jagdkalender soll für die Jahre 2015-2018 ausgearbeitet werden.

 

Der Staatssekretär für die Nachhaltige Entwicklung und ie Infrastrukturen Camille Gira reagiert auf die rezenten Forderungen des Mouvement écologique, indem er erklärt das großherzogliche Reglement über den Jagdkalender sei noch von der vorigen CSV-LSAP-Regierung ausgearbeitet worden. Der Méco hatte den Kalender scharf kritisiert. Da die Frist für etwaige Umänderungen für dieses Jahr zu kurz waren, habe man entschieden, den Jagdkalender 2014-2015 nicht abzuändern, so Gira. Die Jagd dauert in diesem Jahr vom 1. April bis zum 31. März 2015. Die in dem Text festgelegte Regeln werden aber nicht für drei Jahre, sondern nur für ein Jahr gelten, betont der Staatssekretär.

Die Jagd auf Hirsche und Rehe wird in diesem Jahr auf acht Wochen (von Mitte Oktober bis Mitte Dezember) begrenzt. Der Staatssekretär erklärt weiter, dass die Jagd auf den männlichen Hirsch vereinfacht wurde, da die Selektionskriterien über das Geweih wegfallen. Die Umweltorganisation begrüsst diese Entscheidung in einer Mitteilung.

Jagdbeginn erst im August

Der Méco fordert, dass der Jagdbeginn erst im August erfolgen sollte. Die beabsichtigte Öffnung der Jagd ab Mai auf den Rehbock stelle ein Zugeständnis an die Trophäenjäger dar, bedauern die Tierschützer. Der Mouvement écologique fordert weiter, die Jagd auf Fasan, Wildente, Ringeltaube, Hase und Wildkaninchen auf die Zeit der Treibjagden zu beschränken.

Am Donnerstag wird Camille Gira am der Sitzung des "Conseil Supérieur de la Chasse" teilnehmen. Auf der Tagesordnung steht dann der Jagdkalender für die kommenden drei Jahre. Es gehe darum den Tierschutz zu verstärken und eine reibungslose Jagd zur Regulierung der Bestände zu gewährleisten, so Gira. Vorgesehen ist unter anderem die Einführung einer "Schonzeit" für das Wild sowie eine zeitweise komplette Schließung der Jagd. Der "Conseil Supérieur de la Chasse" setzt sich aus Vertretern der Umweltverbäunde, der Grundstücksbesitzer, der Landwirte, der Jäger sowie der Förster zusammen.

http://www.tageblatt.lu/nachrichten/story/Die-Jagd-soll-tierfreundlicher-werden-10761693

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Blutbad am Strand: Kroko-Killer posen neben erlegten Krokodilen

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Zwei illegale Kroko-Killer posieren im Internet stolz neben den von ihnen erlegten Krokodilen. Doch wer in Australien ohne Erlaubnis jagt, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 70.500 Dollar oder fünf Jahren Gefängnis rechnen. Nun werden die Jäger zu Gejagten.

Zwei illegale Kroko-Killer posieren im Internet neben den von ihnen erlegten Krokodilen. Nun werden die Jäger zu Gejagten. Foto: dpa

Die Bilder sind blutig und brutal! Zwei Männer posieren stolz neben den von ihnen erlegten Krokodilen. Die Tiere sind klein, wahrscheinlich noch jung, und doch fand ihr Leben ein grausames Ende. Blut strömt aus ihren Körpern, färbt den Sand und das Wasser vor ihnen rot.

Stolz zeigen sie ihre Beute

Entstanden sind diese Aufnahmen in Australien, wie das Nachrichtenportal «ntnews.com.au» berichtet. Genauer gesagt im Northern Territory. Dabei ist die Jagd auf geschützte Tiere hier strengstens verboten. Weshalb die Jäger nun zu Gejagten werden und den beiden Männern eine Geldstrafe von bis zu 70.500 Dollar oder fünf Jahren Gefängnis drohen.

Belastendes Material könnte schnell zu den Kroko-Killern führen

Die Chancen für die Polizei, die illegalen Kroko-Killer zu schnappen, stehen gut. Denn neben den Fotos, auf denen außerdem ein Wagen zu erkennen ist, haben die Ermittler außerdem ein Video, welches die Männer aufgenommen haben.

http://www.news.de/panorama/855498520/krokodil-jaeger-in-australien-fuenf-jahre-haft-oder-bis-zu-70-500-dollar-geldstrafe/1/

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Wenn's im Wald richtig knallt

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Jagd ist ganzjährig erlaubt
Schüsse im Seligenstädter Stadtwald

Seligenstadt - Schüsse im Seligenstädter Stadtwald Richtung Froschhausen am Wochenende. Erst drei, dann nochmal zehn - alles in unmittelbarer Nähe. Eine Spaziergängerin auf der Langen Schneise erschrickt, eine Gruppe Jogger ergreift die Flucht. Von Thomas Hanel

„Füchse haben keine Schonzeit und sind ganzjährig zur Jagd frei“, bestätigt Wildmeister Klaus Burow.

„Füchse haben keine Schonzeit und sind ganzjährig zur Jagd frei“, bestätigt Wildmeister Klaus Burow.

Da wird doch wohl nichts passiert sein? Das kann doch kein Jäger sein, die Jagd ist doch jetzt, Ende Januar, Anfang Februar, verboten? Mutmaßt die Spaziergängerin. Stimmt aber so nicht.

„Die Jagd ist ganzjährig erlaubt. Einzelne Wildtiere stehen aber zu gewissen Zeiten unter Schutz“, klärt Klaus Burow aus Hainburg, Berufsjäger und Jagdberater für Kreis und Stadt, auf. Und so erklären sich auch die Schüsse im Wald. Jäger-Alltag statt Jagdfrevel.

Geregelt ist dies in der Vorschrift „Jagdzeiten in Hessen gemäß Bundesjagdzeit-Verordnung“. Dort ist eindeutig festgeschrieben, wann der Jäger welche Tiere erlegen darf. Waschbär, Füchse, Marderhund und Wildkaninchen können und müssen beispielsweise ganzjährig vom Jäger beobachtet werden - und dürfen ganzjährig auch erlegt werden.

Ängste von Spaziergängern

Strenge Bestimmungen gelten beim Rotwild, bei Rehwild und verschiedenen Wildvögeln. Für diese gibt es festgelegte Jagdzeiten. Aber die Sorge einiger Spaziergänger und Waldbesucher, von einer verirrten Kugel oder gar einer Schrot-Ladung aus einem Jäger-Gewehr getroffen zu werden, teilt Burow nicht: „Kein Jäger würde jemals einen Schuss abgeben, wenn er sein Ziel, das Wild, nicht genau erkennt.“ Wenn Menschen zu sehen sind, erhebe kein Jäger die Waffe.

Dass es zu Konflikten im Wald zwischen Jagd und normalen Publikum kommen kann, verhehlt aber auch Burow nicht. „Jogger, die querfeldein laufen, oder Reiter, die abseits der Wege unterwegs sind, stören den Jagdbetrieb natürlich“, will er eine Lanze für seine Gilde brechen. Und: „Es gibt doch Trimmpfade im Wald, dann muss man doch nicht seine Übungen direkt vor dem Hochsitz machen.“

„Kein Jäger schießt einfach Hunde ab“

Mit einem weiteren Vorurteil will Burow ebenfalls aufräumen: Jäger schießen freilaufende Hunde im Wald ab. „Kein Jäger schießt einfach einen Hund ab. Das ist Ermessensfrage.“ Will heißen: Je nach Rasse, je nach Jagdtrieb des Hundes und je nach Häufigkeit der Vorfälle muss der Jäger dies entscheiden.

Burow setzt dabei auf Kommunikation. Schließlich seien die meisten Menschen einsichtig und hielten sich an die Regeln, einen Hund im Wald nicht freilaufen zu lassen und die Brut- und Setzzeiten der Wildtiere beachten.

Sieht Peter Sulzmann aus Seligenstadt, Vorsitzender des Jagdklubs St. Hubertus Offenbach Stadt und Land, ähnlich. Die typische Jagdzeit sei zwischen Oktober und Januar, auch wenn sie ganzjährig bei bestimmten Tierarten erlaubt ist. „Wir leben in einem Ballungsraum. Da wollen alle Menschen ihre Freiräume haben.“ Sei es als Jäger, Jogger oder Reiter.

Ein weiteres Spannungsfeld sieht Sulzmann bei der unterschiedlichen Einschätzung von Wildtieren. „Da gibt es Leute, die würden einen Fuchs am liebsten streicheln und vermenschlichen. Und da gibt es Menschen, die sich darüber aufregen, wenn ein Fuchs bei ihnen im Garten umherzieht.“ Gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme sind für Sulzmann Grundlage der Harmonie im Wald - für Sportler, Jäger und Tiere.

http://www.op-online.de/lokales/nachrichten/seligenstadt/seligenstadt-stadtwald-schiessen-jaeger-ganzjaehrig-3350586.html

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Gänsejagd: Ende des Jägerlateins

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In einigen ostfriesischen Lokalzeitungen wird derzeit die angebliche „Überpopulation“ arktischer und heimischer Gänse diskutiert. 

Sehr lautstark und sehr falsch argumentieren dabei auch Teil der Jägerschaft. Jäger gehen davon aus, dass Gänse mit der Flinte „reguliert“ werden müssten. Sie versuchen, in Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Lobbyverbänden in mehreren Zusammenkünften mit Politikern darzulegen, dass Jäger unverzichtbar bei der Regulierung sind.

Hintergrund ist der, dass Bauern mehr Ausgleichszahlung erhalten wollen, derzeit kassieren sie 250 Euro/Hektar/Jahr, wenn sie am Vertragsnaturschutz teilnehmen, egal, ob Schäden auftreten oder nicht. Jäger fürchten die Einschränkung der Gänsejagd und die Neuregelung der Jagdzeitenverordnung, die der niedersächsische Agrarminister Christian Meyer angekündigt hat. Vor allem in EU-Vogelschutzgebieten soll die Jagd auf Wasservögel eingestellt werden. Ein Mitarbeiter des Wattenrates hatte mit Unterstützung des Vereins „De Dyklopers“ über Jahre erhebliche Jagdverstöße in den Schutzgebieten an der Ems festgestellt: Es wurde bei Dunkelheit oder Nebel gejagt, manchmal fehlte auch der gebrauchsfähige Jagdhund oder es wurden nicht jagdbare Wasservogelarten getötet oder verletzt, auch unter Verwendung des an Gewässern verbotenen Bleischrots. Alle Anzeigen gegen diese Jagdverstöße verliefen im Sande, die Jagdlobby ist bis in die Behörden organisiert. Eine wirksame Jagdaufsicht findet nicht statt. Umso erfreulicher ist es, dass die Bremer Zeitung „Weser-Kurier“ dem Gänsefachmann und - forscher Dr. Helmut Kruckenberg Raum für ein Interview gab, in dem das lautstarke Jägerlatein relativiert und korrigiert wurde.

Forscher Helmut Kruckenberg: Tiere werden scheuer und konzentrieren sich auf wenige Flächen

Naturschützer und Jäger streiten heftig über die Gänsejagd, in Ostfriesland ist schon vom „Gänsekrieg“ die Rede. Helmut Kruckenberg ist Gänseforscher. Der in Verden lebende Wissenschaftler arbeitet an internationalen Projekten und verbringt viel Zeit in den Rastgebieten. Als Forscher ist dem 44-Jährigen daran gelegen zur Versachlichung der Diskussion um die Gänsejagd beizutragen.

Herr Kruckenberg, haben die heimischen Gänsebestände tatsächlich so stark zugenommen wie Jäger und Landwirte behaupten?

Helmut Kruckenberg: Das muss man differenziert betrachten. Einerseits haben wir die Zugvögel, die im Sommer in der Arktis brüten und im Winter zu uns kommen. Diese haben seit dem Zweiten Weltkrieg zugenommen. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft hier, aber auch durch Verfolgung in der Arktis selber, waren die Gänse vor dem Aussterben. Ab 1974 hat man in internationalen Verträgen umfangreichen Schutz für Gänse umgesetzt. Die Bestände haben sich erholt. Die Zunahme ist also gewollt und gut so. Heute sind die meisten Gänsearten im Bestand stabil, vier Arten nehmen allerdings wieder deutlich ab, nur die Weißwangengans nimmt momentan noch zu. Dann gibt es die Graugans, die hier ein einheimischer Vogel ist. Sie war im späten Mittelalter in Westdeutschland ausgestorben. Hauptgründe waren die Lebensraumzerstörung durch Trockenlegungen und menschliche Verfolgung. In den Siebzigerjahren hat sich die Landesjägerschaft mit Unterstützung des Landes Niedersachsen engagiert und die Graugans wieder als Brutvogel angesiedelt. Das war ein richtiges, erfolgreiches Projekt, mit der Konsequenz, dass die Graugans wieder bei uns brütet.

Haben die Graugans-Bestände denn tatsächlich so stark zugenommen?

Die Graugans erobert sich ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet zurück. Die Bestände lassen sich schlecht erfassen, auch weil die europäischen Graugänse ein unterschiedliches Zugverhalten haben. Wenn wir in den Wümmewiesen oder an der Küste Graugänse sehen, können wir bis Mitte Mai nicht sagen, ob es lokale Vögel sind oder ob diese auf das Ende des Winters in Nordnorwegen warten. Man kann die lokalen Vögel von den Zugvögeln optisch nicht unterscheiden.

Landwirte klagen darüber, dass Gänse ihre Felder kahl fressen.

Zunächst macht nicht jede Gans sofort einen Schaden. Aber besonders die geschützte Weißwangengans konzentriert sich in wenigen Regionen und kann gegebenenfalls Mindererträge verursachen. Es hat sich aber gezeigt, dass Schäden durch die Jagd nicht verhindert werden.

Warum nicht?

Um Schäden wirksam zu verhindern, müsste ein Jäger den ganzen Tag vor Ort auf der Lauer liegen. Das macht keiner. Richtig teure Schäden entstehen in Getreidekulturen, aber dort sind die Jäger selten. Die Gänse werden durch die Jagd scheu und verursachen dann noch viel mehr Schäden.

Sie kaufen den Jägern also nicht ab, dass sie die Schäden reduzieren wollen?

Wollte man alle Schäden durch Gänse wirkungsvoll vermeiden, müsste man den Status quo der Nachkriegszeit wieder herstellen und viele Hunderttausend Gänse abschießen. Das wäre nicht mit EU-Recht vereinbar und wohl auch kaum leistbar. Um Schäden auf einzelnen Flächen zu vermeiden aber ist die Jagd nicht tauglich. In Niedersachsen hat die Graugans übrigens aktuell eine Jagdzeit vom 1. August bis 15. Januar. Das ist das Maximum dessen, was rechtlich möglich ist. Wenn die Graugans jetzt noch immer ein Problem sein sollte, zeigt das ja nur, dass tatsächlich die Jagd nicht einmal zum Management der regionalen Bestände geeignet ist.

Das Land zahlt den Bauern einen Ausgleich…

Landwirte in Vogelschutzgebieten können Verträge zum Schutz der Gänse abschließen. Dennoch dürfen Graugänse und Enten dort geschossen werden. Das verhindert einen wirksamen Gänseschutz – und auch die geschützten Arten werden dadurch erheblich beunruhigt. Aber auch aus landwirtschaftlicher Sicht ist die Situation unbefriedigend, weil nicht alle wirklich Betroffenen auch Verträge bekommen können.

Dann müsste man die Gänse zählen?

Das ist nicht das Problem. Wir haben ein nationales und internationales Gänse-Monitoring. In den großen Rastgebieten Niedersachsens werden die Vögel wöchentlich gezählt. Allerdings rasten in Niedersachsen acht verschiedene Arten mit einer unterschiedlichen Ökologie und anderem Zugverhalten. Das macht das Thema komplex und die öffentlich ausgetragene Diskussion wird dem selten gerecht.

Also gibt es doch Zahlen?

Die Bestände in Niedersachsen schwanken stark je nach Witterung und Jahreszeit. Wir sind ein Durchzugsgebiet für die Gänse, die überwiegend in die Niederlande, nach Belgien und teils bis nach Spanien ziehen. Insofern haben wir jede Woche andere Zahlen. Aber das ist nicht die Population. Die Population sind diejenigen Gänse einer Art, die denselben Zugweg haben. Das sind in Westeuropa etwa 800 000 Weißwangen- , eine Million Bless- und 500 000 Graugänse – aufgeteilt auf viele Staaten. Im Vergleich zu anderen Vogelarten sind das nicht viele. So gibt es etwa etwa 24 Millionen Stockenten. Jährlich werden in Deutschland mehr Rehe geschossen als es Blessgänse gibt.

Niedersachsen plant eine Einschränkung oder gar ein Verbot der Gänsejagd. Bringt das etwas?

Ein Schutzgebiet macht nur dann Sinn, wenn die Vögel auch geschützt werden. Klar. Alles andere kann man doch eigentlich auch nicht vermitteln. Wie lassen sich denn sonst mehr als eine Million Euro im Jahr rechtfertigen? In vielen Teilen stellen die neuen Regeln auch nur eine Anpassung an bestehendes Recht dar. Da der Abschuss von geschützten Arten eine Straftat ist, kommen klarere Regeln besonders den Jägern zugute. Der Abschuss einer geschützten Art ist eine Straftat. Insofern stellen die neuen Regeln auch eine klare Verbesserung für die Jäger dar.

Naturschutzverbände bieten Ausflüge für Gänsefreunde in die Rastgebiete an. Macht das Probleme?

Wenn so viele Gelder für betroffene Landwirte ausgegeben werden, muss ständig um Akzeptanz beim Steuerzahler geworben werden. Die Faszination Vogelzug lässt sich nicht vor dem Fernseher erleben. Dies geht nur in der Natur. Die Regionen sollten den Zugvogelreichtum als Chance begreifen.

http://www.antijagd.ch/nachrichten/505-gaensejagd-ende-des-jaegerlateins-interview-mit-gaenseforscher.html

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Das Märchen vom bösen Wolf

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Kam Gestern Do, 06.02.14 | 19:45 Uhr auf ARD. 
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/wissen-vor-acht-natur/sendung-natur/das-maerchen-vom-boesen-wolf-100.html

Bildunterschrift: Aktuell gibt es in Deutschland 22 Wolfsrudel bzw. -paare und vier territoriale Einzelwölfe.

Den Wolf gab es in Deutschland mehr als 150 Jahre nur noch in Grimmschen Gruselmärchen. Er wurde vom Menschen gnadenlos gejagt und getötet. Mitte des 19. Jahrhunderts war er bei uns ausgerottet.

Doch er ist wieder da. Aktuell gibt es in Deutschland 22 Wolfsrudel bzw. -paare und vier territoriale Einzelwölfe. Doch da wo Wölfe sind, herrscht auch Angst. Weil wir das Zusammenleben mit dem Wolf verlernt haben.

Dabei ist die Wahrscheinlichkeit einem Wolf zu begegnen minimal. Er ist sehr vorsichtig und zieht sich meist gelassen zurück. Und selbst wenn wir mal einem Wolf gegenüberstehen, droht kaum Gefahr. Denn Menschen sind für den Wolf ein No go! Geht gar nicht! Wir stehen nicht auf seinem Speiseplan.

Aber auch Bauern und Viehzüchter misstrauen dem Wolf, denn eins muss man wissen: Der Wolf ist ein Jäger und kann erstmal nicht unterscheiden: "Das Schaf oder die Ziege da, darf ich die fressen?"

Da kommen wir Menschen ins Spiel: Zum Zusammenleben mit dem Wolf in Deutschland gehört es auch, Weidetiere im Wolfsgebiet gut zu schützen. Wölfe mögen nämlich Elektrozäune und Herdenschutzhunde überhaupt nicht. Dass die Schutzmaßnahmen Wirkung zeigen, belegt eine Studie der Senckenberg-Gesellschaft in Frankfurt. Die Wissenschaftler haben die Fressgewohnheiten der Lausitzer Wölfe untersucht. Die Ergebnisse der Wissenschaftler sind sehr beruhigend.

Hauptsächlich ernähren sich die Wölfe von Rehen, Rotwild und Wildschweinen. Im Wald zeigt sich – der Wolf ist ein nützlicher Räuber! Er reguliert den Wildbestand, indem er bevorzugt die alten und kranken Tiere erbeutet. Ist ja auch einfacher. Damit hat der Wolf an der Spitze der Nahrungskette eine wesentliche Bedeutung für das biologische Gleichgewicht in unserem Ökosystem Wald. Aber außerhalb des Waldes müssen die Schutzmaßnahmen konsequent umgesetzt werden. Und dann steht dem Zusammenleben von Wolf und Mensch nichts mehr im Wege!

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Moskau: Polizei kämpft gegen Eichhörnchen-Jäger

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Auch und gerade falsche Liebe zu Tieren versklavt sie.

Die Nagetiere sind beliebte Haustiere bei der Moskauer Bevölkerung. Mittlerweile gibt es gar einen Schwarzmarkt: Für 105 Euro werden die Tiere im Internet zum Verkauf angeboten.

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Ein Eichhörnchen im Neskuchny-Sad-Park in Moskau.

 

Aus den Moskauer Parks verschwinden immer mehr Eichhörnchen. Der Rückgang hat nun ein solches Ausmass erreicht, dass sogar die russischen Behörden einschreiten. Mit verstärkten Polizeipatrouillen wollen sie gegen die Wilderer vorgehen, die eingefangene Eichhörnchen offenbar als Haustiere verkaufen, wie Alexej Gorelow von der Moskauer Stadtverwaltung am Donnerstag sagte.

Wer beim illegalen Einfangen von Eichhörnchen oder beim Weiterverkauf erwischt wird, muss demnach mit Strafen von bis zu 20 000 Rubel (423 Euro) rechnen. Gorelow zeigte Reportern eine Website, auf der Eichhörnchen zum Preis von je 5000 Rubel (105 Euro) zum Verkauf angeboten werden.

Tierliebhaber zeigten sich entsetzt über das Einfangen der Eichhörnchen. «Die Strafe für solche Wilderei sollte 500 000 Rubel sein», sagte die Rentnerin Alexandra Mischenko, die Eichhörnchen in Moskauer Parks füttert.

http://www.20min.ch/panorama/news/story/Polizei-kaempft-gegen-Eichhoernchen-Jaeger-23165670

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Grundbesitzer in Niedersachsen wehren sich: 32 Anträge auf Jagdverbot

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Hannover:  Eigentum verpflichtet – zur Jagd. Wer nämlich bis 75 Hektar Land besitzt, der ist Zwangsmitglied in einer Jagdgenossenschaft und muss Dritten die Jagd auf seinem Gelände erlauben. Einspruch dagegen kann man erst seit Kurzem erheben. Mindestens 32 Landbesitzer haben das in Niedersachsen bereits getan.

 

Seit Dezember können Grundbesitzer das Jagen auf ihrem Gelände verbieten lassen. Diesen Schuss haben die Jäger gehört. Aber er bereitet ihnen bisher wenig Sorge.

Es kommt nicht jeden Tag vor, dass Deutschland wegen eines Verstoßes gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verurteilt wird. Der 26. Juni 2012 aber war so ein Tag. Damals befand der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit Sitz in Straßburg, dass das Bundesjagdgesetz in mehreren Punkten unzulässig ist. Der wichtigste Kritikpunkt: Ein Grundeigentümer, der aus ethischen Gründen das Jagen generell ablehnt, darf nicht gezwungen sein, die Jagd durch Dritte auf seinem Gelände zu dulden. Nach dem Urteil änderte der Deutsche Bundestag das Jagdrecht. Seit vergangenem Dezember können nun Grundbesitzer bei Landkreisen und kreisfreien Städten einen Antrag auf „Befriedung“ ihres Geländes stellen.

In Niedersachsen haben das bereits 32 Eigentümer getan, wie das Landwirtschaftsministerium in Hannover nun auf Nachfrage erklärt. Allerdings stammt diese Zahl aus dem August. Offenbar reagierten einige Grundstücksbesitzer damit bereits auf die Veröffentlichung des veränderten Jagdgesetzes im Mai, noch bevor das Gesetz im Winter in Kraft trat. In Schleswig-Holstein stellten 20 Grundbesitzer einen solchen Antrag, in Mecklenburg-Vorpommern nur fünf, wie die jeweiligen Agrarministerien mitteilten.

Der Antrag „ist kein Schnäppchen“

In der Region um Bremen sind diesen Schritt bisher nur wenige Grundbesitzer gegangen. Dem Landkreis Diepholz etwa lägen drei Anträge vor, sagt Klaus Speckmann, der Leiter des Ordnungsamts. „Die Anträge verteilen sich auf drei unterschiedliche Gemeinden“, sagt Speckmann. Einer betreffe den Bereich Bassum, ein zweiter Siedenburg und der dritte Rehden. „Die Grundstücke sind gar nicht so groß.“ Sie hätten alle eine einstellige Hektarzahl.

Klaus Speckmann vermutet, dass die Kosten für den Antrag einige Grundbesitzer abschreckt oder zögern lässt. 1000 bis 2000 Euro können die unteren Jagdbehörden nämlich laut der niedersächsischen Gebührenordnung für die Bearbeitung berechnen. Das ist natürlich kein Schnäppchen“, sagt Speckmann. Damit ist ein Antrag auf Jagdverbot übrigens rund zehn bis zwanzig Mal teurer als alle anderen Behördenleistungen im Jagdrecht. Eine „Erlaubnis für eine beschränkte Jagdausübung in einem Naturschutzgebiet“ etwa kann ein Jäger für 25 bis 52 Euro bekommen.

Den Landkreis Osterholz erreichte nur ein Antrag auf Jagdverbot, wie Sprecher Marco Prietz sagt. „Es ist ein Gelände im Südosten des Kreises“, erklärt Prietz. Der Sprecher betont, dass das Prüfverfahren für solche Anträge aufwendig sei und wohl längere Zeit dauere. Das Bundesjagdgesetz schreibt unter anderem vor, dass der Schutz vor übermäßigen Wildschäden und Tierseuchen sowie die Landschaftspflege gewährleistet zu sein hat. „Das alles müssen wir abwägen“, sagt Prietz. Als Ergebnis müsse deshalb nicht immer ein vollständiges Jagdverbot herauskommen, sondern es könne auch auf einen Kompromiss hinauslaufen: Zum Beispiel könne die Jagd auf bestimmte Tiere beschränkt werden.

Der Zentralverband der Eigenjagden und Jagdgenossenschaften in Niedersachsen sieht die 32 Anträge auf Jagdverbote gelassen. „Die Zahl bewegt sich im unteren Mittelfeld dessen, was zu erwarten war“, sagt Geschäftsführer Peter Zanini. Angesichts von insgesamt vier Millionen Hektar Jagdfläche in Niedersachsen würde eine Zulassung der Anträge wohl auch kaum ins Gewicht fallen. „Bei manchen Anträgen geht es um einen halben Hektar Wiese am Ortsrand“, wo sowieso kaum gejagt werde, sagt Zanini. „Was anderes ist es, wenn es um 40 Hektar mitten in einem Jagdgebiet geht.“ Er sorgt sich derzeit jedoch um etwas anderes: Dass auch wirklich alle Anträge aus ethischen Gründen gestellt wurden, und nicht etwa durch Jäger, die beim Verpachten von Jagdflächen zu kurz gekommen seien. „Es wäre schade, wenn nun alte Streite auf diese Weise hervorgeholt würden.“

http://www.weser-kurier.de/region/niedersachsen_artikel,-32-Antraege-auf-Jagdverbot-_arid,768819.html

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Messe Jagd und Hund: Zebra für 1000 Euro, Springbock für 500 - wie mit Jagdreisen Geschäfte gemacht werden

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Zebra für 1000 Euro, Springbock für 500 - wie mit Jagdreisen Geschäfte gemacht werden

Auf der Messe Jagd & Hund in Dortmund werden auch Jagd-Reisen vorgestellt. Ein großes Geschäft.

Dortmund.   Ob Elch oder Braunbär, Elefant oder Löwe - für jedes imposante Tier werden Jagdreisen angeboten. Mit 10.000 Euro und zwei Wochen Zeit kann man sich den eigenen Grizzly-Bettvorleger abschießen. Die Dortmunder Messe Jagd und Hund widmet sich diesem Hobby für solvente Herren.

Wie wäre es denn mit einem Bären, einem Braunbären in Kamtschatka? Alles, was Sie brauchen: satte 10.000 Euro und 14 Tage Urlaub. Ein „traumhaftes Abenteuer“ verspricht der Veranstalter und 95 Prozent Jagderfolg. Geht alles glatt, können Sie sich am Ende der Pirsch mit der Büchse im Arm hinter einem Petz fotografieren lassen, der alle Viere von sich streckt . Nur eins von 1001 Abenteuern , die der Waidmann weltweit erleben kann. Auf der am Sonntag endenden Messe „Jagd und Hund“ füllt das Fernweh die Halle 7. Reisen Sie in fremde Länder, spüren Sie die exotischsten Tiere auf... und töten Sie sie.

Ein bizarres Hobby, sagen die Tierschützer. Ein wunderbares Naturerlebnis, sagen die wohlbetuchten Vagabunden des Waidwerks. Wer als Großstädter ohne Jagdschein an den Ständen der Halle vorbeipirscht, schließt sich zunächst mal uneingeschränkt der ersten Meinung an. Zwar strömen die Stände durchaus einen Hauch von Freiheit und Abenteuer aus, störend wirkt jedoch das Beiwerk. Da gibt es Bären, Wildschweine, Zebras, sogar eine reißzahnfletschende Hyäne, doch sie sind allesamt steif und starr, ausgestopft und glasäugig, tot eben, der Anblick hat was Verstaubtes, was Gestriges und Trauriges.

Auch die Ladys lassen es krachen

Und dazwischen immer wieder diese Fotos und Plakate: Mann um die 50 hinter totem Elch, Mann um die 50 hinter totem Elefanten, totem Nilpferd, Zebra, Leopard, Gepard, Wolf, Wildschwein... Was die ferne Fauna zu bieten hat, es liegt tot vor dem Mann um die 50. Frauen gibt es auch, sie sitzen meist neben dem Herrn mit der Büchse. Doch das täuscht, so ist bei Befragung zu hören, immer öfter lassen es auch die Ladys krachen, offensichtlich tun sie sich nur mit dem Beutefoto schwer.

„Messeschnäppchen“ werden auch geboten: Sieben Tage Namibia (ohne Flug), Vollpension, inkl. je ein Steinbock, ein Oryx (Antilope) und ein Warzenschwein, rund 2000 Euro. Schnupper-Kurs.. Nach der Jagd winkt Entspannung, im Pool oder der „afrikanischen Sauna“. Noch günstiger die Pirsch im näheren Osteuropa. Für nur 1545 Euro ist der Birkhahn zu haben, dazu ein Auerhahn und ein paar Schnepfen nebenbei.

Was sind das für Leute, die ein Heidengeld für einen finalen Schuss ausgeben. Es sind Leute wie Mike Atig (46) aus Warendorf, der schon mal für 500 Euro einen Springbock in Namibia erlegte, das als tolles Erlebnis empfand und das auch gerne vertritt. „Ich kenne die Kritik der Leute, die meist völlig abgekoppelt von der Natur leben. Jagd ist ein natürlicher Instinkt der Menschen. Ich bin ein Verfechter der waidgerechten Jagd, die auf zwei Prinzipien beruht. Erstens: der perfekte Schuss. Perfekt ist, wenn das Tier den Schuss nicht mehr hört. Zweitens: ein Maximum an Chancen für das Wild. Keine Jagd vom Auto, keine Gatterjagd oder dergleichen.“

Wie war das bei seinem Springbock? „Du bist mehrere Tage in der Natur unterwegs, ein unglaubliches Erlebnis in Namibia, der Blick geht bis zum Horizont, die Ruhe, die Hitze, nur die Jagd. Der Schuss ist dabei der allerkürzeste Moment. Mit Lust am Töten hat das jedenfalls nichts zu tun. Es ist das ganze Erlebnis, das zählt. Und: Ich jage nur für den Bauch. Was geschossen wird, wird auch gegessen.“ Auch der Springbock? „Gegrillt, sehr lecker.“

Kann man Elefanten grillen?

Kann man Elefanten grillen? Da mischt sich Pedri Enslin ein, der in Namibia zwei „Game-Lodges“ betreibt und in Dortmund bewirbt. „Wer einen Elefanten jagen will, kann das bei uns im Land tun. Jedes Jahr werden maximal fünf Exemplare freigegeben. Die Nachfrage ist größer als das Angebot. Deshalb kostet ein Elefant auch 35- bis 40 000 Euro.“ Und das Fleisch? „Kein Problem, da kommen ganz schnell die Leute aus den umliegenden Ortschaften und holen sich das ab. Da verdirbt nichts.“ Und wie schmeckt Elefant? „Geht so. Ziemlich zäh.“

Der Großstädter ohne Jagdschein geht weiter durch Halle 7 und vorbei an den Preislisten. Elch für 22.000 Dollar, Karibu 4000, Gepard 2000 Euro, Zebra 1000. Und dann noch: Giraffe 1850 Euro. Reine Abschussgebühr. Giraffen? Wer schießt denn Giraffen?

Gut 5000 Deutsche reisen jedes Jahr nach Afrika mit der Büchse im Gepäck. Waidmannsheil, aber: Fotoapparat wäre ein guter Kompromiss...

http://www.derwesten.de/region/zebra-fuer-1000-euro-springbock-fuer-500-wie-mit-jagdreisen-geschaefte-gemacht-werden-id8967775.html

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