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Channel: Der Anti-Jagdblog - News über Jagd & Wildtiere
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15 Jahre Wölfe in Deutschland: Sie kommen näher

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Rund 300 Wölfe leben wieder in Deutschland. Was Tierschützer freut, jagt vielen Menschen Angst ein. Am Tag des Wolfes, dem 30. April, soll jedes Jahr wieder für mehr Toleranz geworben werden. 

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Ein Rüde des Daubitzer Wolfsrudels auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz. Naturschützer und Umweltpolitiker wissen, dass Aufklärung notwendig ist, wenn die von ihnen gewünschte Rückkehr der Wölfe langfristig Erfolg haben soll
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Es klingt wie die Inkarnation des Bösen. "Frau von sieben Wölfen verfolgt." "Wolf streift durchs Wohngebiet." "Im Kreis Vechta 60 Schafe gerissen." "Wolfsrudel vor Hamburg." Canis lupus ist ein Medienstar dieser Tage und taugt für Angst einflößende Schlagzeilen. Ende der 90er Jahre wurden die ersten Wölfe in der Lausitz gesichtet, heute sind es rund 300, die sich langsam Richtung Westen bewegen. Experten sprechen von 35 Rudeln und einzelnen Paaren.

Zwei Jahre nach ihrer Geburt verlassen Jungtiere ihre Gruppe und suchen nach neuen Revieren. Auf dieser Wanderschaft treffen Wolf und Mensch immer häufiger aufeinander. Die wachsende Schar der Immigranten aus dem Osten sorgt nun für hitzige Debatten und große Aufregung in Deutschland. Tierschützer und Wolfsliebhaber heißen die Zuwanderer euphorisch willkommen, weil sie sich nach 150 Jahren ihre Reviere endlich zurückerobern. Gleichzeitig wachsen Skepsis und Verunsicherung in der Bevölkerung. Können uns die Räuber gefährlich werden? Was tun, wenn sie ihre Scheu verlieren, wenn sie unsere Nähe suchen, statt wie vorgesehen einen großen Bogen um uns zu machen? Wie lauten die Verhaltensregeln, wenn sich Spaziergängern plötzlich Wölfe in den Weg stellen?

Sehen und Verstehen - die stern-Infografik
Sehen und Verstehen - die stern-InfografikDer Wolf ist wieder zu Hause

"Wir müssen erst wieder lernen, mit dem Wolf zu leben"

Die Mehrheit der Deutschen ist durchaus bereit, dem Stammvater unserer Haushunde einen Platz zu reservieren im gemeinsamen Lebensraum. Wenn auch mit gemischten Gefühlen. "Wir müssen erst wieder lernen, mit dem Wolf zu leben" , sagt der Osnabrücker Zoodirektor Michael Böer, der als Mitglied im "Arbeitskreis Wolf" das Land Niedersachsen berät. "Für Menschen", so der Wildtierexperte, "stellt der Wolf absolut keine Gefahr dar. Er scheut die Konfrontation mit uns und meidet unsere Nähe."

Dass es auch ganz anders kommen kann, hat Anja Nowak aus Amelinghausen im Landkreis Lüneburg erlebt, an einem sonnigen Nachmittag im Februar. Sie war mit ihrem Golden Retriever Sam und dem Nachbarshund Bolle im Wald unterwegs. Als sie in etwa 200 Meter Entfernung Tiere laufen sah, leinte sie ihre Hunde sofort an und ging weiter. Die Tiere aber kamen im Pulk auf sie zu. Und plötzlich erkannte sie: Es waren Wölfe. Sieben Wölfe, die sich ganz und gar nicht vorschriftsmäßig verhielten, sich ihr bis auf zehn Meter näherten und sich auch durch lautes Schreien nicht vertreiben ließen. Langsam, eskortiert von den Tieren, zog sich Anja Nowak aus deren Revier zurück. Als neugierig, aber nicht aggressiv, beschrieb die Hundehalterin das Rudel nach dieser unheimlichen Begegnung. Zu Hause angekommen, war sie allerdings mit ihren Kräften am Ende. Ein Notarzt musste helfen. "Dieser Schock", sagt der Ehemann, "sitzt meiner Frau heute noch in den Knochen."

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Ein Wolf am frühen Morgen auf dem Truppenübungsplatz Munster Nord in der Lüneburger Heide
© Jürgen Borris

A

ls der Wolf den Waldkindergarten besuchte

"Wenn dir plötzlich sieben Wölfe den Weg verstellen", gibt selbst Zoodirektor Böer zu, "hätte wohl jeder die Hosen voll. Da muss man schon mutig sein." Der Expertenrat: Ruhe bewahren, die Tiere genau beobachten und den Anführern, meist an den breiteren Köpfen und Rückenpartien zu erkennen, fest in die Augen schauen. Seiner Meinung nach hat ein Spaziergänger kaum etwas zu befürchten. Zu groß sei die über Generationen vererbte Angst der Raubtiere vor den Menschen.

Das wird die Eltern von Goldenstedt im Landkreis Vechta kaum beruhigen. Die haben Angst um ihre Kinder, seit ein Wolf Mitte Februar dem idyllisch gelegenen Waldkindergarten einen Besuch abgestattet hat. Als Soforthilfe wurde ein Zaun aus bunten Lappen um das Gelände gezogen, in der Hoffnung, das Tier durch die Flattergeräusche auf Abstand zu halten. Kita-Leiterin Sabine Haust und ihre Kolleginnen sind alarmiert, warnen allerdings vor Panikmache. "Wir haben gut ohne den Wolf gelebt", so Haust, "nun gucken wir, wie es mit ihm geht." Welche Gründe es gibt, dass Wölfe wie der Kita-Besucher ihre angeborene Scheu vermissen lassen, soll nun untersucht werden. Der Naturschutzbund (Nabu) vermutet verbotene Anfütterungen.

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Am frühen Morgen durchstreifen Wölfe das Teichgebiet bei Niederspree südlich der Muskauer Heide in der sächsischen Lausitz© NABU/Jan Noack

Die "Schnösel-Wölfe"

Der Wolf gilt als anpassungs- und lernfähig. Eine Intelligenzbestie. "Man kann Wölfe nicht über einen Kamm scheren", sagt Verhaltensforscher Günther Bloch, "jeder trifft seine Entscheidungen ganz individuell." Doch habe man den Grundcharakter der Tiere in zwei Persönlichkeitstypen unterteilt. Der A-Typ wird als "keck, extrovertiert und wagemutig" beschrieben, der B-Typ eher als schüchtern, introvertiert und zurückhaltend. Angereichert mit Erfahrungen, die das Tier sammelt, erkläre das auch, warum manche Wölfe sich Menschen und Straßenverkehr völlig gelassen nähern, während andere verunsichert das Weite suchen. Bloch ist ein Fan des A-Typs und hat ihn liebevoll "Schnösel-Wolf" getauft. "Schnösel-Wölfe nenne ich die Jungtiere, die vor oder im Abwanderungsprozess stehen. Ich erkenne sie an ihrem superschlauen Blick, der zugleich verrät, dass sie so gar keinen Plan haben."

Fragen und Antworten kompakt

Fragen und Antworten kompaktDas sollten Sie über Wölfe wissen

Naturschützer und Umweltpolitiker wissen, dass Aufklärung dringend nötig ist, wenn die von ihnen so gewünschte Rückkehr der Wölfe langfristig ein Erfolg werden soll. "Wir brauchen die Akzeptanz aller", sagt Peter Burkhardt, Wolfsbeobachter im Auftrag des niedersächsischen Umweltministeriums. Er wohnt mitten im Revier eines Rudels. Wölfe, sagt er, helfen uns, den hohen Wildbestand zu reduzieren. Er baut Fotofallen auf, dokumentiert das gerissene Wild, sammelt Kot für die genetischen Untersuchungen, beobachtet per GPS-Sender die Wanderbewegungen. Und sorgt für Information. Alle sollen mit ins Boot. Die Landwirte, die Jägerkollegen, die Radfahrer, Spaziergänger, Hundehalter und vor allem die Schäfer, in deren Herden die Räuber immer wieder Blutbäder anrichten.

"Der Wolf darf sich nicht explosionsartig ausbreiten"

Das Land Niedersachsen zahlt Zuschüsse für Schutzzäune, Herdenschutzhunde und Entschädigung für gerissene Tiere.

Wolf und Nutztiere

Wolf und Nutztiere Ungeschützte Nutztiere sind für den Wolf leichte Beute. Hauptsächlich betroffen sind Schafe und Ziegen, seltener Rinder und Gehegewild. Mit Herdenschutzmaßnahmen wie Elektrozäunen und Herdenschutzhunden lassen sich viele Nutztiere schützen. Quelle: NABU

Michael Böer schlägt eine bezuschusste Versicherung gegen Wolfsschäden vor. Kürzlich wurde im Landtag heftig darüber diskutiert, ob die unter strengem Artenschutz stehenden Wölfe nicht doch bejagt werden sollten. "Der Wolf darf sich nicht explosionsartig ausbreiten", warnt FDP-Umweltexperte Gero Hocker, sonst werde es doch bald auch menschliche Opfer geben. SPD und Grüne lehnen eine Ausweitung des Jagdrechts strikt ab. Stefan Wenzel, der grüne Umweltminister, fordert eine Bundesmeldestelle, um das Monitoring zu erleichtern, da der Wolf auf seinen Wanderungen Ländergrenzen überschreite.

Nach Erkenntnissen des Nabu ist die Wolfsdichte in Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern derzeit am höchsten. Doch in den nächsten Jahren werden diese Tiere auch aus Österreich, Italien und den Balkanländern zuwandern. "Ich denke, dass sie sehr schnell den Alpenraum besiedeln", sagt Michael Böer, "Und irgendwann werden sich die Populationen untereinander mischen." Das sei gut für den Genpool und verspreche viele, kerngesunde Nachkommen. Dann gilt es allerdings, rechtzeitig Schutzmaßnahmen zu ergreifen für das Weidevieh auf den Almwiesen. Sonst droht jedem Wolf die Jagd wie einst dem in Bayern erst eingewanderten, dann erlegten Problembären. Klar ist: Die Diskussion über die Rückkehrer hat gerade erst begonnen.

Wer sich ein eigenes Bild machen möchte: Am Tag des Wolfes, dem 30. April, finden viele Aktionen und Informationsveranstaltungen rund um die bedrohten Wildtiere statt.

http://www.stern.de/wissen/natur/woelfe-in-deutschland-was-tierschuetzer-freut-jagt-vielen-menschen-angst-ein-2190517.html

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Nashornhörner aus dem 3D-Drucker gegen die Wilderei

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Pembient will Wilderern das Geschäft vermiesen: Das Start-up aus den USA hat den Gencode des Nashornhorns entschlüsselt. Jetzt kann es das begehrte Material mit dem 3D-Drucker herstellen. 

Tolle Idee. Mit so einem 3D-Drucker lassen sich bestimmt auch sehr gut Super-Hirschgeweihe herstellen, sodass die Trophäenjagd auf Hirsche absolut hinfällig wird. 

Das Horn des Nashorns besteht aus einem Keratin-Protein-Gemisch
Das Horn des Nashorns besteht aus einem Keratin-Protein-Gemisch. Die Forscher konnten es nachbilden und als Tinte für den 3D-Drucker verwenden. Ein Unterschied zum echten Nashornhorn ist angeblich nicht erkennbar. 

 

Die Nachfrage nach Nashornhörnern ist derart stark angestiegen, dass die Tiere inzwischen vom Aussterben bedroht sind. In manchen Ländern wird ein Pulver aus dem Rhinohorn als Allheilmittel für verschiedenste Beschwerden verwendet. Im Jemen erhalten muslimische Jungen zum 12. Geburtstag einen Dolch mit einem Rhinohorn-Griff. Und wohlhabende Menschen weltweit leisten sich Hörner mit aufwendigen Schnitzereien als Dekoration. 

Inzwischen werden auf dem Schwarzmarkt schon 30.000 US-Dollar pro Pfund Nashornhorn bezahlt. Bei einem Gewicht von sechs bis acht Pfund pro Horn bringt alleine ein Tier dem Wilderer schon ein Vermögen ein.

Softwareingenieur und Gentechniker wollen Schwarzmarkt austrocknen

Das muss ein Ende haben, dachten sich Softwareingenieur Matthew Markus und Gentechniker George Bonaci. „Ich habe 2006 angefangen über Nashörner zu lesen, aber ich musste warten bis die Technologie soweit war, damit ich etwas unternehmen konnte“, sagt Markus. Zusammen gründeten sie die Firma Pembient im US-amerikanischen Seattle mit dem Ziel, genetische Doubletten der Nashornhörner zu produzieren.


Von Wilderern getötete Nashörner liegen im Distrikt Waterberg (Südafrika) in der Savanne. Ein Pfund ihres Horns kostet auf dem Schwarzmarkt 30.000 US-Dollar. Das macht pro Tier 240.000 Dollar.

Doch zunächst musste der genetische Code des Rhinohorns entschlüsselt werden. Es besteht aus einer bestimmten Keratin-Protein-Zusammensetzung, die die Forscher nachbilden konnten. Ein kleines, hartes, bräunliches Stück ist das Ergebnis des ersten Prototyps aus dem 3D-Drucker. Ein Unterschied zum echten Nashornhorn ist angeblich nicht erkennbar. Es erfülle den gleichen Zweck, wie das echte Nashorn, erklärt Markus. Jetzt wollen der Softwareingenieur und der Gentechniker das Produktionsverfahren vereinfachen und verbessern.

Pembient nimmt Elfenbein in den Fokus

Doch Pembient hat größere Absichten, als lediglich das Horn des Nashorns nachzubilden. Den Unternehmern geht es darum, von sämtlichen gefährdeten Tieren, die auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden, Ersatzprodukte zu schaffen. Sie denken dabei beispielsweise an das Elfenbein der Elefanten. 

Das Volumen des illegalen Handels mit Wildtieren wird weltweit auf 20 Milliarden Dollar geschätzt und landet damit auf Platz vier des Schwarzmarktes. Das illegale Geschäft mit den Wildtieren wird nur noch vom Drogenhandel, dem illegalen Waffenhandel und dem Menschenschmuggel übertroffen.

http://www.ingenieur.de/Themen/3D-Druck/Nashornhoerner-3D-Drucker-Wilderei

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Statistik des Anti-Jagd Blogs vom 1. Mai 2015

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Auch im April gab es bei den Besuchern wieder ein ganz ordentliches Ergebnis, wobei bei den Beitragsklicks die 2,5 Millionenmarke überschritten wurde.    


Jäger sind Mörder!


Insgesamt:

Blogeinträge: 4.641
Kommentare: 12.365
Besuche: 2.505.066
Besucher: 1.070.816

Statistik April 2015

Blogbeiträge: 83
Besucher: 42.560
Seitenaufrufe: 105.075
Besucher täglich: 1.418
Tägl.Blogaufrufe: 3.502

Statistik für April 2015

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Bald weniger Jagden in Niedersachsen?

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Verkürzung der Jagdzeit

Agrarminister Meyer will die Jagdzeiten verkürzen – und wird zur Zielscheibe für ein breites Bündnis vom Jäger bis zum Grundbesitzer. Meyers politische Gegner fahren gar ein besonders schweres Geschütz auf: Die Angst vor der Afrikanischen Schweinepest.


Rehe, Schweine, Hirsche: Wenn es nach Agrarminister Meyer geht, haben diese Tiere bald einige Wochen im Jahr mehr Ruhe.

Hannover

Für Bauern- und Agrarfunktionäre ist der grüne Landwirtschaftsminister Christian Meyer ohnehin ein rotes Tuch. Nun bringt der streng ökologisch orientierte Minister auch noch andere Gruppen gegen sich auf. Die geplante Neuregelung der niedersächsischen Jagdzeiten, die eine Verkürzung der Bejagung vor allem von Schalenwild vorsieht, stößt auf heftige Ablehnung, ja sie sei „in keiner Weise akzeptabel“, haben gleich fünf niedersächsische Verbände festgehalten.

Es protestieren das Landvolk, die Landesjägerschaft, der Zentralverband der Jagdgenossenschaften, der Waldbesitzerverband sowie der Verband der Niedersächsischen Grundbesitzer. „Die Organisationen repräsentieren rund 500 000 Mitglieder, die unmittelbar von einer Jagdzeitenverkürzung betroffen wären“, notiert das Landvolk lakonisch.

Im Kern geht es um 14 Tage von Mitte bis Ende Januar, die als Jagdzeiten gestrichen werden sollen, und um das Schalenwild, zu dem etwa die Wildschweine gehören, die wegen ihrer aufwühlenden Art weder bei Bauern noch bei Waldbesitzern besonders beliebt sind. Auch auf dem Grünland und im Feld richtete das Schalenwild erheblichen Schaden an, wendet der frühere Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen ein, der den Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden mit 280 000 Mitgliedern vertritt. Und gerade in Privatrevieren werde die zweite Januarhälfte in vielen Regionen sehr intensiv zur Jagd genutzt, zumal das Weidevieh abgetrieben sei und die Natur „eine effektive Bejagung zulässt.“ Die Verkürzung der Jagdzeit für das Schalenwild, zu dem neben den Wildschweinen auch Rehwild sowie Hirsche zählen, „wird in keiner Weise stichhaltig begründet“, moniert Ehlen – und wird derzeit auch in keinem anderen Bundesland praktiziert. Der ehemalige Minister fährt schweres Geschütz auf: So seien die geplanten Einschränkungen ein „unzulässiger Eingriff in das verfassungsrechtlich mit dem Eigentum geschützte Jagdrecht“.

Die Landesregierung hingegen ist der Überzeugung, dass diverse Jagdzeiten in den zuletzt 2008 veränderten Regelungen „nicht mehr zeitgemäß“ seien. Die geplanten Einschränkungen sollen „verstärkt gesellschaftliche Entwicklungen, ökologische Veränderungen und rechtliche Vorgaben des Naturschutzes berücksichtigen“. Deshalb würden die Schonfristen für das Wasserfederwild verlängert und das Ende der Jagdzeit für das Schalenwild vorverlegt. So konnten etwa Grau- und Nilgänse bislang vom 1. August bis 15. Januar gejagt werden, zwischen dem 1. September und 31. Oktober allerdings „nur zur Schadensabwehr“. Künftig sollen in Vogelschutzgebieten „Intervalljagden“ vom 1. Oktober bis 30. November vorgeschrieben werden, während außerhalb der Schutzgebiete alles im Wesentlichen beim Alten bleiben soll. Enten und Gänse sollten, so die Meinung der protestierenden Jagdverbände, aber auch künftig in Vogelschutzgebieten gewährleistet bleiben.

Der CDU-Experte Lutz Winkelmann weist bei seiner Ablehnung der kürzeren Jagdzeiten für Wildschweine vor allem auf die Gefahr der Afrikanischen Schweinepest hin, die sich bereits in östlichen Ländern Europas ausbreite: „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie Niedersachsen erreicht“. Ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums erklärte am Mittwoch, über den Regelungsentwurf sei noch nicht endgültig entschieden.

http://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Niedersachsens-Landwirtschaftsminister-Christian-Meyer-will-Jagdzeit-verkuerzen

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Wesendorf: Etliche Jagdkanzeln zerstört

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Rote Säge

8 jagdliche Einrichtungen durch unbekannte Vandalen zerstört oder beschädigt.

Zwischen Dienstag und Mittwoch suchten unbekannte Vandalen ein Waldgebiet westlich des Friedhofes Wesendorf und nördlich der Celler Straße heim. Vermutlich mit einem Kleinkraftrad, Mofa oder Roller gelangten sie zum Waldstück. Hier wurden drei feste und zwei mobile Jagdkanzeln sowie drei Ansitzböcke umgeworfen bzw. umgestoßen und dadurch zum Teil irreparabel beschädigt. Der Schaden beläuft sich auf ca.1500,00 EUR.

http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/56517/3009562/pol-gf-jagdkanzeln-zerstoert

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Gorillas werden Köpfe und Hände abgehackt – als Trophäen

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Ein dubioser Aberglaube führt zum Tod hunderter Giraffen

Wegen seiner Stoßzähne heiß begehrt: der Afrikanische Elefant.Kristopher Everatt Wegen seiner Stoßzähne heiß begehrt: der Afrikanische Elefant.
  • 75 Prozent der Giraffenpopulationen sind rückgängig.
  • Immer mehr Menschen glauben, Giraffen-Knochenmark könne Aids heilen.
  • Gorillas werden wegen ihrer Köpfe, Hände und Füße getötet.

Auch mit den Elefanten geht es bergab. Laut WFF lag die Wilderei auf die grauen Riesen 2014 in Afrika zum vierten Mal in Folge über der natürlichen Reproduktionsrate. Zwar leben auf dem Kontinent derzeit rund 430 000 Elefanten. Doch 75 Prozent der Populationen sind im Rückgang begriffen und stehen teilweise vor der Ausrottung.

Die Zahl der afrikanischen Waldelefanten etwa sank von 2002 bis 2011 um 62 Prozent. Ursache ist wiederum hauptsächlich die Wilderei. In der Periode von 2010 bis 2012 fielen ihr über 100 000 afrikanische Elefanten zum Opfer. Sie werden nach wie vor wegen des Elfenbeins ihrer Stoßzähne gemeuchelt, für das insbesondere in China die Nachfrage – und damit der Preis – steigt.

In jüngster Zeit gehen die Wilderer auch den Giraffen an den Kragen – genauer gesagt, an die Haut, den Schwanz und die Knochen. Produkte aus diesen Körperteile lassen sich teuer verkaufen. Traditionell wurden in Afrika aus Giraffenhaut Trommeln, wasserdichte Behälter oder Schuhe gefertigt, die Knochen dienten als Stößel. Aus dem Schwanz erzeugen Kunsthandwerker in vielen Kulturen Armbänder, Amulette, Fliegenwedel und Fäden für Perlenketten.

Angeblich heilt das Knochenmark der Giraffen Aids

Neuerdings wird die Jagd auf die Langhälse zusätzlich durch Aberglauben und dubiose Geschäftsideen beflügelt. Immer mehr Menschen glauben nämlich, dass Knochenmark und Hirn von Giraffen vor einer Infektion mit dem Aids-Erreger HIV schützen und Aids heilen kann. Laut der Stiftung zum Schutz von Giraffen (Giraffe Conservation Foundation; GCF) bringt ein Kilo Knochenmark bis zu 120 US-Dollar ein.

„Giraffen sind leicht zu töten, mit Kugeln oder Drahtschlingen, in denen sie sich mit dem Hals oder Fuß verfangen, und sie bringen eine Menge Fleisch“, betont die GCF. So brachten Wilderer allein im Juni 2014 im Tsavo-Nationalpark in Kenia 130 Giraffen mit Fußschlingen zu Fall und töteten sie.

Daneben tragen Bürgerkriege, Fragmentierung der Lebensräume, Straßenbau, Überweidung der Savannen durch Vieh sowie Konkurrenz um Futter und Wasser durch neu eingeführte Kamele zum Rückgang der Bestände bei. All dies lässt auch die Zahl der Akazienbäume schwinden, deren Laub das Lieblingsfutter der Giraffen ist.

Ende der 1990er-Jahre gab es in 21 Ländern Afrikas noch 140.000 Tiere, heute sind es weniger als 80 000. In sieben afrikanischen Ländern starben sie bereits aus, und die Zahl der mit ihnen verwandten Okapis hat sich dort halbiert. Bis 2016, schätzt die GCF, werden die Giraffe und die meisten ihrer neun Unterarten in den Roten Listen der bedrohten Tiere erscheinen.

Töten für bestimmte Körperteile

Auch andere große Herbivoren werden wegen bestimmter Körperteile getötet. „Flusspferde sterben für ihre Elfenbeinzähne, Gorillas wegen ihrer Köpfe, Hände und Füße“, berichten der Ökologe Ripple und seine Kollegen in ihrer Studie. Dabei seien die Pflanzenfresser regelrechte Ökosystem-Ingenieure, die dem Menschen und der Umwelt viel Nutzen bringen. Mit ihrem Dung verteilen sie Pflanzensamen und erhalten so die biologische Vielfalt. Zugleich trampeln sie Pflanzen nieder, was dazu beiträgt, dass nicht Büsche und Bäume die Savannen überwuchern.

Insbesondere Elefanten halten diese Räume offen. In Nordamerika übernehmen Bisons diese Rolle. Davon profitieren kleinere Herbivoren, die Gras und Wiesenpflanzen fressen. Zugleich dienen die Pflanzenfresser als Beute für Raubtiere und Aasfresser, was das biologische Gleichgewicht in vielen Lebensräumen aufrecht erhält.

Deshalb bedürfe es radikaler Maßnahmen, um die letzten Riesen der Megafauna, aber auch andere bedrohte Herbivoren vor dem Artentod zu bewahren, schlußfolgert Ripple. Wie dies gehen könnte, schildert er am Beispiel der südlichen Unterart des Breitmaulnashorns. Diese galt ab 1893 als ausgerottet, bis Forscher in Natal eine kleine Restpopulation von zehn Tieren entdeckten. Diese wurden streng geschützt, von ihnen stammen alle heute lebenden Südlichen Breitmaulnashörner ab.

Bis in die 1970er-Jahre wuchs der Bestand im südafrikanischen Hluhluwe-Umfolozi-Park auf 1000 Tiere, Ende 2013 durchstreiften 20.400 Individuen die Region. „Ironischerweise gefährdet die Wilderei die Nashörner nach einer der größten Erfolgsgeschichten im Artenschutz jetzt wieder“, konstatiert Ripple. „Dennoch zeigt dies, dass sich die Wildereikrise durch ausreichende Schutzmaßnahmen überwinden lässt und die bedrohten Arten erhalten werden können.“

Im Video: Hilfe für Elefantenbabys

DPA APHilfe für Elefantenbabys

http://www.focus.de/wissen/natur/tiere-und-pflanzen/artenschutz/gorillas-werden-koepfe-und-haende-abgehackt-als-trophaeen-ein-dubioser-aberglaube-fuehrt-zum-tod-hunderter-giraffen_id_4644935.html

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Giraffen, Elefanten, Gorillas - Große Pflanzenfresser sterben aus

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Rothschild-Giraffe (Giraffa camelopardalis rothschildi) werden in den kommenden Jahrzehnten vermutlich von der Erde verschwinden.Rothschild-Giraffe (Giraffa camelopardalis rothschildi) werden in den kommenden Jahrzehnten vermutlich von der Erde verschwinden.

Den großen Pflanzenfressern der Erde geht es nicht gut. Sie sind bedroht von Wilderei, der Zerstörung ihrer Lebensräume und dem Verlust ihrer Nahrungsgrundlagen. Viele Arten könnten in den nächsten Jahrzehnten ganz von der Erde verschwinden - mit weitreichenden Folgen.

Ein internationales Forscherteam macht in einer umfassenden Übersicht im Fachblatt "Science Advances" auf die Bedrohung der großen Planzenfresser der Welt und die damit einhergehenden ökologischen und sozialen Folgen aufmerksam: Weltweit gebe es 74 Arten von Pflanzenfressern mit mehr als 100 Kilogramm Körpergewicht, schreiben die Wissenschaftler um William Ripple von der Oregon State University in Corvallis (US-Staat Oregon). Sie gehören zu elf Tiergruppen, darunter die der Elefanten, Nashörner, Flusspferde, Giraffenartigen, Hornträger, Tapire und Hirsche. 44 der Arten sind laut der Internationalen Naturschutzunion IUCN schon jetzt vom Aussterben bedroht.

Vor allem die Bejagung macht den Tieren zu schaffen. Menschen töten sie wegen ihres Fleisches, aber auch, um an begehrte Körperteile heranzukommen. So habe die Jagd nach Elfenbein erheblich dazu beigetragen, dass die Zahl der Waldelfanten (Loxodonta africana cyclotis) in Zentralafrika zwischen 2002 und 2011 um 62 Prozent zurückgegangen sei, heißt es in der Studie. Und während in Südafrika 2007 etwa 13 Nashörner der Wilderei zum Opfer fielen, waren es 2013 mehr als 1000. Das Schlachten werde durch den hohen Preis befeuert, der für das Horn der Tiere gezahlt würde. Es sei mittlerweile mehr wert als Gold, Diamanten oder Kokain, schreiben die Wissenschaftler.

Kleinere Lebensräume, wachsende Viehwirtschaft Auch um die Zukunft des Spitzmaulnashorns (Diceros bicornis) ist es nicht gut bestellt. Auch um die Zukunft des Spitzmaulnashorns (Diceros bicornis) ist es nicht gut bestellt.

Der Verlust ihrer Lebensräume stelle eine weitere erhebliche Bedrohung für viele große Pflanzenfresser dar, vor allem in Lateinamerika, Südostasien und Afrika. Immer mehr Wälder würden abgeholzt, um Platz für Landwirtschaft und menschliche Siedlungen zu schaffen oder um Straßen anzulegen. Für die Tiere blieben meist nur kleinere Refugien von oft geringer Qualität.

Schließlich bekämen die Wildtiere zunehmend Konkurrenz aus der Viehwirtschaft. Heutzutage würden schätzungsweise 3,6 Milliarden Wiederkäuer als Vieh gehalten, jeden Monat kämen zwei Millionen hinzu. Diese Tiere machten den Wildtieren nicht nur Weideflächen und Wasser streitig, sondern übertrügen häufig auch Krankheiten, heißt es in der Analyse weiter.

Vorhersehbare Kettenreaktion Der Wapiti (Cervus canadensis) ernährt sich vornehmlich von Gras. Der Wapiti (Cervus canadensis) ernährt sich vornehmlich von Gras.

Der Verlust der großen Pflanzenfresser werde weitreichende Folgen für Flora und Fauna haben, betonen die Wissenschaftler. Zum einen hinterließen sie eine Lücke in der Nahrungskette: Alle großen Fleischfresser wie Löwen, Tiger, Leoparden und Hyänen ernähren sich von den großen Pflanzenfressern. Und nach ihrem Tod ernähren die Kadaver der vegetarischen Riesen noch eine Vielzahl anderer Arten.

Neben den großen Räubern hängen auch kleinere Tierarten direkt oder indirekt von den großen Pflanzenfressern ab. Einige Fischarten ernähren sich etwa an den Fleischwunden von Flusspferden, der Dung Asiatischer Elefanten dient Amphibien während des Tages als Versteck, nennen die Forscher zwei Beispiele. Schließlich formten die Pflanzenfresser Struktur und Funktion der Landschaften. Elefanten zertrampelten die Triebe junger Pflanzen und erhielten so eine offene Landschaft. Außerdem spielten die Tiere eine bedeutende Rolle für die Verbreitung von Pflanzen. Ein Waldelefant im Kongo zum Beispiel verteile mit seinem Kot täglich etwa 345 Pflanzen 96 verschiedener Arten.

Auch für den Menschen wäre ein Verlust der Riesen deutlich spürbar, mahnen die Forscher. Etwa eine Milliarde Menschen ist demnach derzeit auf das Fleisch der Tiere für den Eigenbedarf angewiesen. Zudem verschafften sie der Tourismus-Industrie erhebliche Einnahmen und Arbeitsplätze für die oft arme Bevölkerung.

Ohne radikale Eingriffe verschwänden die großen Pflanzenfresser - und mit ihnen viele andere Arten - aus vielen Regionen der Erde, mahnen die Forscher. Um diesen Prozess aufzuhalten, müssten unter anderem die Wilderei gestoppt sowie die Lebensräume erhalten und geschützt werden, wünschenswert sei zudem, das Bevölkerungswachstum durch bessere Geburtenkontrolle zu bremsen.

http://www.n-tv.de/wissen/Grosse-Pflanzenfresser-sterben-aus-article15026551.html

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Es wird eng: Im Harz leben inzwischen 80 Luchse

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Luchse sind scheue Tiere. Sie durchkämmen vorwiegend in der Dämmerung und in der Nacht ihr Gebiet - besonders wohl fühlen sie sich in dichten Waldstücken. Zu sehen sind die Tiere mit den Pinsel-Ohren nur äußerst selten.

Um herauszufinden, wie viele der wilden Raubkatzen im Harz leben, hatten sich Mitarbeiter des Harzer Luchs-Projektes für ein aufwendiges sogenanntes Fotofallen-Monitoring entschieden. Nun sind die Fotos der schon im Herbst 2014 aufgestellten Kameras ausgewertet. Das Ergebnis: In dem untersuchten Gebiet leben 15 erwachsene Luchse und zwölf Jungtiere. Die Sterblichkeit der Jungtiere liegt allerdings bei bis zu 50 Prozent. Für den ganzen Harz gehen die Forscher von rund 80 Exemplaren aus. "Der Harz dürfte unter den Tieren aufgeteilt sein", sagt Ole Anders, Leiter des Projektes. "Die Tiere werden sich nun weiter über die Grenzen des Harzes hinweg ausbreiten."

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/luchs306_v-vierspaltig.jpg

Luchse ziehen weiter ins Weserbergland

Das von den Forschern untersuchte Gebiet liegt im Westharz und erstreckt sich auf über insgesamt rund 750 Quadratkilometer. Das Gebiet entspricht damit etwa einem Drittel des gesamten Harzes. Pro 100 Quadratkilometer leben nach den Berechnungen der Forscher im Schnitt 2,1 erwachsene Luchse mit eigenem Jagdgebiet - damit gilt der Harz als "gesättigt". Luchs-Projekt-Leiter Anders geht davon aus, dass die Tiere sich besonders in Richtung Süden noch weiter ausbreiten werden. Vor allem das Weserbergland sowie die nordhessischen Wälder werden die Raubkatzen nach Einschätzung des Experten nun vermehrt besiedeln. Eine Ausbreitung Richtung Norden sei hingegen schwierig. Der Mittellandkanal und die Autobahnen setzten für die Tiere unüberwindbare Schranken, so Anders.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/luchs238_v-vierspaltig.jpg
Luchse werden im hessisch-niedersächsischen Grenzgebiet gezählt.

Schon jetzt leben Luchse längst nicht mehr nur im Harz, wo im Jahr 2000 erst 24 Exemplare zur Wiederansiedlung der Tierart ausgesetzt wurden. Daher werden nun auch im hessisch-niedersächsischen Grenzgebiet Luchse gezählt. Nach dem Harzer Vorbild haben Forscher der Universität Göttingen im März in den Wäldern südlich von Kassel an 20 Standorten automatische Kameras aufgestellt. Das Projekt soll ein Jahr lang laufen. Das Vorhaben der Mitarbeiter des Harzer Luchs-Projektes, Fotofallen auch in Sachsen-Anhalt aufzustellen, scheiterte bisher an Datenschutzbedenken der Landesregierung.

Hase, Wildschweine und Füchse: Stelldichein der Waldbewohner

Bei dem Luchs-Monitoring im Harz hatten 120 selbstauslösende Kameras an 60 Standorten genau 268 Aufnahmen von Luchsen gemacht. Doch in die Fotofallen tappten bei Weitem nicht nur die scheuen Raubkatzen. Auch andere Waldbewohner wie Füchse, Wildschweine und Hasen gaben sich vor den selbstauslösenden Kameras ein Stelldichein. Und sind oftmals nicht minder fotogen.

http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Es-wird-eng-Im-Harz-leben-inzwischen-80-Luchse,luchs308.html

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Sumpfbiber breiten sich aus - Jäger schießen mehr Nutrias

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Vor allem im Norden Sachsen-Anhalts gehören die Nutrias mit ihren orangefarbenen Zähnen und dem schmalen Schwanz zum gewohnten 

Sie sehen aus wie Biber. Doch die possierlich wirkenden Nutrias mit ihren orangen Zähnen sind längst nicht so scheu wie ihre Doppelgänger. Das führt zu Problemen.

Die Zahl der Nutrias im Land steigt. Bis Ende 2013 seien knapp 980 der Sumpfbiber von Jägern erschossen worden, teilte das Landesverwaltungsamt in Halle mit. Im Vorjahr waren es rund 900, fünf Jahre zuvor knapp 470 Nager. Jäger versuchten, die Bestände der im Land lebenden Tiere auf dem Vorjahresniveau zu halten. Leben zu viele Nutrias in einem Gebiet, werden sie erlegt. Genaue Zahlen zum Bestand der possierlichen Nager gibt es allerdings nicht.

Vor allem im Norden des Landes gehört die Nutria mit ihren orangefarbenen Zähnen und dem schmalen Schwanz zum gewohnten Bild, teilte das Landesverwaltungsamt mit. Aber auch in den Städten - wie in Halle, Weißenfels oder Merseburg sind die Sumpfbiber entlang von Flüssen und Seen oft zu entdecken.

Striktes Fütterungsverbot

In Weißenfels kontrollierten Ordnungsbeamte wöchentlich die Ufer der Saale, sagte eine Stadtsprecherin. Denn Spaziergänger fütterten die wie eine Mischung aus Biber und Bisamratte aussehenden Tiere gern. Seit Jahren herrsche jedoch ein striktes Fütterungsverbot. Denn liegengebliebene Obststücke und Brotkrümel lockten Ratten an.

Auch an der Luppe, der Salza oder am Gotthardsteich in Merseburg tauchen die Tiere immer wieder aus dem Wasser auf, sagte die Sprecherin des Saalekreises, Kerstin Küpperbusch, in Merseburg. Die Gewässerböschung sei stellenweise unterhöhlt. Schäden beseitigte unter anderem der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft.

Bundesweit verbreitet

Ähnlich ist es in Halle. Vor allem am Mühlgraben in der Nähe der von Spaziergängern beliebten Peißnitz oder in der Kotgrabenmündung graben sich die Nager durch das Ufer, teilte ein Stadtsprecher mit. Zu größeren Zwischenfällen komme es jedoch nicht. Im Gegenteil: Jung und Alt beobachteten die Nager gern und fütterten sie.

Die Nutria stammt ursprünglich aus Südamerika. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es zahlreiche Farmen des auch Sumpfbiber genannten Nagers in Deutschland. Wegen ihres Felles und des Fleisches schrumpfte der Bestand der Nutria in Notzeiten. Heute sind die Tiere laut Wildtiermanagement Niedersachsen bundesweit verbreitet.

http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/sumpfbiber-breiten-sich-aus-jaeger-schiessen-mehr-nutrias,20641266,30582172.html

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Walfang-Saison in Island beginnt

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Bild: Finnwal
Finnwal

In Island beginnt die diesjährige Jagd auf Zwergwale, die ersten Boote sind bereits unterwegs. Laut Islands selbst auferlegter Quote dürfen diesen Sommer 239 Zwergwale getötet werden. Das ist die gleiche Zahl wie letztes Jahr, allerdings wurden nur 24 Tiere erlegt. Die Quote für Finnwale, die normalerweise ab Juni bejagt werden, beträgt 154 Tiere, in der letzten Saison wurden 137 der bedrohten Finnwale harpuniert.

Der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) fordert die isländische Regierung auf, dem Wunsch des Stadtrats von Reykjavik nachzukommen. Dieser verabschiedete kürzlich eine parteiübergreifende Resolution, die den Fischereiminister auffordert, ein großes Schutzgebiet für Wale in der Faxaflói-Bucht einzurichten.

Die Faxaflói-Bucht in der Nähe von Reykjavik ist ein beliebtes Wal- und Walbeobachtungsgebiet, aber hier findet auch 80 Prozent des isländischen Zwergwalfangs statt, direkt an der Grenze der Whalewatching-Zone.

„Die Boote sind ausgelaufen, um den international geächteten Walfang auch in diesem Jahr fortzusetzen“, so Dr. Ralf Sonntag, Meeresbiologe und Direktor des IFAW-Deutschland. „Die isländische Regierung sollte hier sofort einschreiten, bevor der erste Wal harpuniert wird und zeigen, dass sie das viel lukrativere Whalewatching unterstützt, nicht das Töten von Walen.“

Der IFAW arbeitet eng mit isländischen Walfangunternehmen und Tourismusorganisationen zusammen, um verantwortungsbewusstes Whalewatching als humane und profitable Alternative zur Grausamkeit der Jagd zu fördern.

Mit über 200 000 Touristen ist Walbeobachtung inzwischen eine der Hauptattraktionen in Island mit einem Umsatz von ca. 13,5 Millionen Euro. Das beweist, dass lebende Wale der isländischen Wirtschaft weit mehr einbringen als tote.

Mit einer Kampagne arbeitet der IFAW daran, die touristische Nachfrage und das Angebot an Walfleisch in isländischen Restaurants zu verringern, um damit auch die Zahl getöteter Zwergwale zu reduzieren.

http://www.extremnews.com/nachrichten/natur-und-umwelt/b7f1551e6d696a

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Artensterben verursacht "leere Landschaften"

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Das Aussterben der großen Pflanzenfresser hat drastische Folgen für Ökosysteme

Aussterben mit weitreichenden Folgen: Zebras, Elefanten, Nashörner und viele andere große Pflanzenfresser stehen weltweit kurz vor dem Ende. 60 Prozent von ihnen sind vom Aussterben bedroht. Für die betroffenen Ökosysteme hat das drastische Folgen: Wenn die großen Pflanzenfresser verschwinden, könnten sie sich in "leere Landschaften" verwandeln, warnen US-Forscher im Magazin "Science Advances".


Das Schwarze Nashorn oder Spitzmaulnashorn gehört zu den am stärksten bedrohten pflanzenfressenden Säugetierarten.

Weltweit sind tausende von Tierarten vom Aussterben bedroht. Einige davon lassen sich nur noch mit sofortigen und intensiven Schutzmaßnahmen retten, für andere kommt wahrscheinlich jede Hilfe zu spät. Besonders offensichtlich ist dies für uns, wenn große und bekannte Tiere plötzlich verschwinden: Nashörner, Zebras und Elefanten gehören zu den bedrohten Arten, aber auch Kamele und Tapire kommen möglicherweise bald nur in Tierhaltung und im Zoo vor.

Doppelte Bedrohung: Jagd und schwindender Lebensraum

Was der Rückgang und das Aussterben solcher großen Pflanzenfresser für die Ökosysteme der Welt bedeuten würde, haben Wissenschaftler um William Ripple von der Oregon State University nun analysiert. Dabei konzentrierten sie sich auf 74 Arten der größten Pflanzenfresser der Erde: Tiere mit einem durchschnittlichen Gewicht von über 100 Kilogramm. Besonderes Augenmerk legten die Ökologen auf den bedrohten Status der Art und die Ursachen der Bedrohung sowie auf die Bedeutung der Tiere für ihr Ökosystem.

"Ich hatte erwartet, dass veränderter Lebensraum der Hauptgrund für die Bedrohung großer Pflanzenfresser ist", sagt Ripple. "Überraschenderweise zeigen unsere Ergebnisse, dass die zwei wichtigsten Faktoren die Jagd durch den Menschen sowie Veränderungen des Lebensraums sind. Es gibt eine doppelte Bedrohung."

Nashorn verkauft sich besser als Gold und Diamanten

Ein Grund dafür ist, dass wilde Tiere in Konkurrenz zur Viehzucht stehen. Seit 1980 hat sich die weltweite Produktion von Fleisch verdreifacht. Zusammen mit der wachsenden Landwirtschaft macht dies es den Wildtieren immer schwerer, Nahrung und Zugang zu Wasserquellen zu finden. In den kleinen und eingeengten Populationen breiten sich außerdem Krankheiten schneller aus.

Auch Zebras stehen auf der Liste bedrohter Pflanzenfresser.
Auch Zebras stehen auf der Liste bedrohter Pflanzenfresser.

Der andere entscheidende Faktor, die Jagd durch den Menschen, geschieht den Autoren zufolge aus zwei Gründen. Einerseits lebt geschätzt rund eine Milliarde Menschen weltweit von erjagtem Fleisch. Einen ebenso wichtigen Anteil hat aber der Handel mit tierischen Körperteilen zu "medizinischen Zwecken": "Der Markt für medizinische Anwendungen kann für einige Teile wie Rhinozeros-Horn sehr groß sein", sagt Ripple. "Horn verkauft sich nach Gewicht besser als Gold, Diamanten oder Kokain." Um die Tiere wirkungsvoll zu schützen, müsse diese Nachfrage drastisch sinken – das westafrikanische Schwarze Nashorn ist jedoch seit 2011 ausgestorben.

"Leere Landschaften" in Asien und Afrika

Hauptsächlich in den Entwicklungsländern sind die großen Pflanzenfresser bedroht, vor allem in Südostasien, Indien und Afrika. Die einzige europäische bedrohte Art ist das Wisent, der Europäische Bison. Keine der untersuchten bedrohten Arten lebt in Nordamerika – den Autoren zufolge liegt das daran, dass dieser Kontinent bereits die meisten großen Säugetierarten durch prähistorische Jagd und veränderte Lebensräume verloren hat.

Bereits vor über 20 Jahren hatte eine ähnliche Studie über das Artensterben in tropischen Regenwäldern das Bild der "leeren Wälder" heraufbeschworen: Während die Bäume und die sie umgebende Pflanzenwelt zwar zunächst ohne die ausgestorbenen Tierarten überdauern, leiden diese empfindlichen Ökosysteme unter langfristigen Konsequenzen.

Ripple und seine Kollegen führen diesen Gedanken weiter und prägen in ihrer Studie den Begriff der "leeren Landschaften". Denn mit dem Verlust der großen Pflanzenfresser werden die betroffenen Ökosysteme sich drastisch verändern, schreiben die Forscher: Raubtieren wie Löwen und Tigern werden die Beutetiere fehlen, so dass auch deren Bestände sinken. Eine frühere Studie über die Bestände bedrohter Raubtiere hatte diesen Zusammenhang ebenfalls bereits offen gelegt.

Hoffnung auf größere Aufmerksamkeit

Zuvor von Tieren gefressene und wieder ausgeschiedene Pflanzensamen werden zudem schlechter verbreitet. Außerdem ändert sich der Kreislauf von Nährstoffen zwischen Pflanzen und Boden. Wie dies die Böden karg werden lässt, zeigt bereits das Aussterben der nordamerikanischen Megafauna vor rund 12.000 Jahren. Wenn sich die Vegetation dadurch ändert, steigt außerdem die Gefahr von Wald- und Buschfeuern. So ändert sich schließlich auch der Lebensraum für kleinere Tierarten wie Vögel, Fische und Amphibien.

"Wir hoffen, dass dieser Bericht die Aufmerksamkeit für die Bedeutung der großen Pflanzenfresser für diese Ökosysteme erhöht", sagt Ripple. Internationale Zusammenarbeit sei nötig, um auch die Entwicklungsländer beim Artenschutz zu unterstützen. Denn vor allem Menschen vor Ort seien in dazu gefragt. "Und wir hoffen, dass Politiker Maßnahmen zum Schutz dieser Arten ergreifen." (Science Advances, 2015; doi: 10.1126/sciadv.1400103)

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-18834-2015-05-04.html

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Jägerhochsitz abgebrannt

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Polizeibericht Marktheidenfeld-Altfeld (Lkr. Main-Spessart)

Am Montag, gegen 14:15 Uhr, setzte ein unbekannter Täter einen altersschwachen Hochsitz in Brand. Dieser stand gut sichtbar rechtsseitig auf einem freien Feld, etwa 100 m der Kreisstraße vom Kloster Triefenstein in Richtung Altfeld entfernt. Das Feuer begann auf der Sitzfläche, was auf vorsätzliche Begehung hindeutet. Die Freiwillige Feuerwehr Altfeld löschte ohne weitere Flurschäden. Der Schaden beläuft sich auf rund 100 €.

http://www.main-netz.de/nachrichten/blaulicht/mar/art3921,3600652

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Hobby mit Widerhaken - Müssen Tiere leiden, damit Angler Spaß haben?

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--- NDR: Montag, 18. Mai 2015, 22:00 bis 22:45 Uhr ---


Der Sohn des Reporters Carsten Rau mit einem selbst gefangenen Fisch. Er stellte seinem Vater die Frage, ob die Tiere auch Schmerz empfinden.

"Haben Fische eigentlich auch Schmerzen?" Das wollte der siebenjährige Sohn des Fernsehjournalisten Carsten Rau bei einem gemeinsamen Angelausflug wissen. Mit der Frage seines Sohnes machte sich der 46-jährige Reporter auf eine Reise in die Welt der Sportangelei, die den meisten verschlossen bleibt.

Fische nur instinktgesteuerte Kaltblüter?

Schätzungsweise vier Millionen Deutsche gehen angeln, kaum ein Teich im Land bleibt verschont. Doch das Treiben der Hobbyangler ist umstritten - Tierschützer beschimpfen Angler als Tierquäler. Die wehren sich, Fische seien nur instinktgesteuerte Kaltblüter, ohne jedes Schmerzempfinden. Doch ist das wirklich so? Reporter Carsten Rau, selbst seit seiner Kindheit begeisterter Angler, reiste für die Dreharbeiten quer durch Deutschland und bis in die USA. Dort drehte er mit seinem Team in den Labors von Verhaltensforschern. Deren Ergebnisse entsetzten den angelnden Reporter: "Bei unseren Versuchen zeigten Fische dieselben Reaktionen wie Säugetiere, die unter Schmerzen leiden", so Professor Victoria Braithwaite von der Penn State University. "Es gibt noch keine gesicherten Beweise. Aber wir halten es für möglich, dass Fische Schmerzen empfinden."

Trophäenangeln in Deutschland verboten

  Das ernorme Maul eines Karpfens. © picture alliance / dpa Fotograf: Bernd Settnik Messen und Posieren - Fische als reine Trophäe  

Müssen Tiere also leiden, damit Angler ihren Spaß haben? Das Tierschutzgesetz erlaubt Hobbyanglern den Fang von Fischen nur zum sogenannten Nahrungserwerb. Doch eine wachsende Zahl von Anglern fängt Fische nicht mehr, um sie zu essen, sondern nur noch zu Trophäenzwecken: nach dem Fang und einem manchmal langen Kampf am Haken werden die Fische gewogen, gemessen, fotografiert und wieder ins Wasser geworfen. In manchen Seen würden zum Beispiel Karpfen zehn bis zwanzig Mal im Jahr gefangen, so meinen Fachleute. Neben möglichen Schmerzen erleiden die Tiere unnötigen Stress. Deshalb ist das so genannte Trophäenangeln in Deutschland verboten. Doch das Internet steckt voller Filme, in denen Männer mit lebenden Fischen prahlen - ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

Mehrere Milliarden Euro Umsatz jährlich

Die Reporter Carsten Rau und Hauke Wendler begleiten zahlreiche Sportfischer ans Wasser. Sie fragen nach, warum Angler eigentlich in ihrer Freizeit Fische fangen. Und sie umreißen die wirtschaftliche Bedeutung eines Hobbys, mit dem die Industrie in Deutschland jedes Jahr mehrere Milliarden Euro umsetzt.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/Hobby-mit-Widerhaken,sendung72412.html

  Autor Carsten Rau mit seinem Sohn beim Angeln. © NDR / Pier 53 "Fische sind kein Spielzeug"  

Fische zu fangen und zu töten, können manche Menschen als grausam empfinden. Das versteht Doku-Autor Carsten Rau. Doch wichtig sei, wie das passiert und wie sie gelebt hätten. mehr

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Waidmänner beunruhigt - 8 Jägeransitze beschädigt oder zerstört

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Zerstörte Ansitze: Polizei und Jäger schließen Attacke von Jagdgegnern nicht aus

Landkreis Gifhorn. Gleich acht Ansitze für Jäger sind unlängst im Bereich von Wesendorf schwer beschädigt oder komplett zerstört worden (das IK berichtete). Der Vorstand des Kreis-Jagdbeirats rät den Kollegen zur erhöhten Aufmerksamkeit und Wachsamkeit in Forst und Flur.

Jagdkanzeln und Ansitze wurden unlängst bei Wesendorf zum Teil irreparabel zerstört.
Jagdkanzeln und Ansitze wurden unlängst bei Wesendorf zum Teil irreparabel zerstört.
Nicht auszuschließen, dass militante Jagdgegner nach einigen Jahren wieder ihr Unwesen im Landkreis treiben.

Diese Möglichkeit zieht auch die Gifhorner Polizei in Erwägung. Zwar seien in dem betreffenden Waldstück Spuren von Mopeds oder Motorrollern festgestellt worden, dass müsse aber nicht zwangsläufig heißen, dass Jugendliche einen so genannten „Dummen-Jungen-Streich“ begangen hätten, sagt Polizeisprecher Lothar Michels. Da seit Mai das Jagdrecht das Ansitzen auf Rehböcke erlaube, könne es schon sein, dass Jagdgegner mit illegalen Methoden die Tiere vorm Abschuss retten wollten. „Vor einigen Jahren hatten wir im Landkreis Ärger mit Jagdgegnern“, erinnert sich Michels. Zum Teil seien Jagdkanzeln mit Buttersäure besprüht worden.

„Beim Aufsteigen auf die Kanzeln oder Hochsitze muss man vorsichtig sein“, sagt Kreisjägermeister Jürgen-Hinrich Kohrs. Als vor rund vier Jahren gefährlich Hand an Jagd-Ansitze gelegt worden sei, hätten die Jagdgegner vorher mit Anrufen gewarnt, weiß Kohrs. Schließlich hätten sich Jäger, Jagdgegner und Polizei an einen Tisch gesetzt und die Sache aus der Welt geschafft. „Wir müssen die Sache jetzt im Auge behalten“, so der Kreisjägermeister.


http://www.az-online.de/lokales/landkreis-gifhorn/gifhorn/waidmaenner-beunruhigt-4974951.html

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Dieser Wolfratshauser verbringt ein Jahr mit Wölfen

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Der 19-jährige Wolfratshauser Julien Bota macht ein freiwilliges ökologisches Jahr beim Brandenburger Wolfsmanagement. Je mehr er über die scheuen Raubtiere lernt, desto weniger versteht er die Panik, die viele Menschen vor Wölfen haben.

Wolfratshausen - Seit einem halben Jahr dreht sich Julien Botas Alltag um Wölfe. Der 19-Jährige aus Wolfratshausen macht ein freiwilliges ökologisches Jahr in Brandenburg. Und nimmt die Wildtiere in Schutz.

Vor einem Jahr, als Julien Bota gerade fürs Abitur büffelte, hätte er sich kaum vorstellen können, dass sich sein Alltag bald hauptsächlich um Wölfe dreht. „Ich wusste, dass ich nach der Schule etwas machen will, das mit aktivem Umweltschutz oder Ökologie zu tun hat“, erzählt er. Inzwischen lebt der 19-Jährige aus Wolfratshausen (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) seit einem halben Jahr auf einem denkmalgeschützten Hof inmitten des Spreewalds in Brandenburg.

Dort befindet sich die Außenstelle des Umweltamts, die für das Wolfsmanagement zuständig ist. Bota hat durch Zufall eine Stellenausschreibung für ein freiwilliges ökologisches Jahr entdeckt. „Ich wusste sofort: Das ist es.“

Julien Bota und seine Kollegen sind für rund 100 Wildtiere zuständig. „Eigentlich ist das, was wir tun, viel mehr ein Menschen-Management als ein Wildtier-Management“, sagt er und schmunzelt. Der 19-Jährige arbeitet vor allem mit Landwirten zusammen. „Wir erarbeiten mit den Bauern Lösungen, wie sie ihre Tiere besser vor zukünftigen Übergriffen schützen können“, erklärt er. Außerdem klären die Wolfsmanager darüber auf, wie man sich bei einer Begegnung mit dem Wildtier am besten verhalten sollte.

Bota wundert sich über die Panik, sobald ein Wolf gesichtet wird

Aufeinandertreffen von Mensch und Wolf sind auch in Brandenburg bisher allerdings eine absolute Ausnahme: „Wölfe sind sehr scheue Tiere“, sagt Bota. Viele Menschen in Brandenburg wissen nicht einmal, dass „seit einiger Zeit ein Wolfsrudel von sechs Tieren in der Nachbarschaft lebt“, sagt er. „Die Leute sind oft total überrascht, wenn man ihnen das erzählt.“

Gelegentlich treffen die scheuen Raubtiere aber doch auf Menschen. Während der Faschingszeit gab es so einen Fall, erinnert sich Julien Bota. Ein einzelner Wolf hatte sich in einem Waldstück nahe Cottbus niedergelassen. Die lauten Karnevalsumzüge haben ihn von dort vertrieben. „Und unglücklicherweise führte ihn seine Flucht mitten in ein Wohngebiet.“

Die Anwohner haben aber sehr gelassen reagiert, erinnert sich Bota. Sie haben sofort das Wolfsmanagement verständigt. Die Kollegen des 19-Jährigen überwachten die Situation und das Verhalten des Tieres genau. „Es ist schließlich auch für den Wolf eine Stresssituation.“ Nach zwei Tagen verzog er sich wieder – ohne einen Zwischenfall.

Schon nach einem halben Jahr im Wildtiermanagement wundert sich Julien Bota oft über die Panik, sobald ein Wolf gesichtet wird. Er sagt: „Weder Jäger noch Landwirte tragen erhebliche Schäden durch den Wolf davon.“ In Brandenburg wurden vergangenes Jahr weniger als 60 Wolfsrisse dokumentiert. 50 Schafe und fünf Rinder waren es insgesamt. „Das ist auf die große Menge an Tieren in ganz Brandenburg gerechnet aber eine eher geringe Zahl“, findet Julien Bota.

Wenn ein Tier von einem Wolf gerissen wurde, kontaktieren die Landwirte das Landesumweltamt. Ein ausgebildeter Rissgutachter stellt dann fest, ob es sich tatsächlich um einen Wolfsangriff handelt. Tatsächlich ist das nur bei der Hälfte aller Fälle so. „Viele Tiere sterben auch durch Angriffe von Hunden oder durch Krankheiten“, berichtet der Wolfratshauser. „Darüber redet allerdings kaum jemand.“

Die betroffenen Bauern bekommen den Wert eines gerissenen Tieres komplett erstattet. Eine wichtige Voraussetzung, um die Akzeptanz der Wildtiere in Brandenburg zu verbessern, betont Bota. Sein freiwilliges ökologisches Jahr ist erst zur Hälfe vorbei. Schon jetzt steht für ihn fest, dass er nach dem Jahr in Brandenburg Wildtiermanagement studieren möchte. „Das ist für mich eine unheimlich lehrreiche Zeit“, sagt er. Er hat gelernt: „Menschen und Wölfe können durchaus zusammenleben.“

http://www.merkur.de/lokales/wolfratshausen/wolfratshausen/dieser-wolfratshauser-verbringt-jahr-woelfen-4973801.html

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NRW-Umweltminister Remmel und die Jägermeister-Flaschen

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Düsseldorf - Ein gewinnendes Lächeln ist nicht gerade das Markenzeichen von Johannes Remmel. Für gewöhnlich wirkt der agile Minister aus Siegen nicht überschäumend lebensfroh. Umso mehr Aufsehen erregt ein Foto, das jetzt in sozialen Netzwerken die Runde macht.

Nun ja, wer die vielen grünen "Jägermeister" in Düsseldorf erlebt hat weiß,  dass viele von ihnen nicht gerade die Größe haben, die sie gerne haben möchten.  :-)   


Kleine grüne Jägermeister: Dieses Foto der Grünen um Minister Johannes Remmel (links) verärgert die Jäger

Mit breitem Grinsen präsentiert Remmel mit dem Grünen-Fraktionsvorsitzenden Mehrdad Mostofizadeh und den Abgeordneten Martina Maaßen und Martin-Sebastian Abel kleine Jägermeister-Fläschchen. Sie wirken ebenso wie die Aufnahmen der Getränke, die bereits zuvor von Grünen-Abgeordneten ins Internet gestellt wurden, wie Trophäen, die den viel gefeierten Sieg der Grünen über die Jäger symbolisieren.

Jägermeister-Fläschchen als Geburtstagsgeschenk

Da steht der Schnaps als Synonym für die Waidmänner, die – trotz starker Mobilisierung und heftiger Gegenwehr – bei der NRW-Jagdreform bittere Niederlagen kassiert haben. Remmel selbst hat die Kräuterlikör-Fläschchen am vergangenen Donnerstag als "Gastgeschenk" zum Geburtstag des Grünen-Fraktionschefs mitgebracht, bestätigt Umweltministeriumssprecher Frank Seidlitz. "Eine Feierrunde zur Verabschiedung des neuen Ökologischen Jagdgesetzes, wie jetzt verschiedentlich kolportiert wird, hat es hingegen nicht gegeben. Entsprechende Behauptungen sind falsch", versichert der Remmel-Sprecher, dass es keinen Bezug zum Sieg über die Jäger gebe.

Heftige Schelte in der Fraktionssitzung

Trotzdem gab es in der Grünen-Fraktionssitzung am Dienstag heftige Schelte für die Abgeordnete, die das Bild ins weltweite Netz gestellt hat. Mostofizadeh bedauert, dass das beim "lockeren Zusammentreffen am Rande des Plenums" entstandene Foto "seinen Weg" in die sozialen Netzwerke gefunden hat. Das sei so nicht geplant gewesen. Als "äußerst unglücklich" wertet der neue Fraktionschef die "konstruierte Verbindung zum Jagdgesetz" – wobei er die naheliegende gedankliche Verknüpfung nicht bestreitet.

Häme, Spott und Hohn werden unterstellt

So ließen die Reaktionen nicht lange auf sich warten: Häme, Spott und Hohn werden Remmel & Co. in Internet-Kommentierungen unterstellt. Dabei hat der Umweltminister selbst jüngst viele Zielscheiben für Misserfolge abgegeben. Erst wurde der Klimaschutzplan vom Fahrplan für mehr Umweltschutz zum eher unverbindlichen Vorschlagskatalog degradiert, dann gerieten die wichtigsten grünen Akzente im überarbeiteten Entwurf des Landesentwicklungsplanes zu weniger wichtigsten Grundsätzen. Warum der Minister, der bisher als größter Aktivposten im Kabinett galt, zu den symbolträchtigen Jägermeister-Minis gegriffen hat, bleibt offen. Das war keine pfiffige, sondern wohl eher eine "blöde Idee", heißt es unter den Grünen.

http://www.wa.de/nachrichten/nrw/nrw-umweltminister-johannes-remmel-veraergert-jaegermeister-foto-jaeger-4976950.html

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15000 kleine Jägermeister fuhren nach Düsseldorf und wollten dort die Zeit anhalten, doch bald waren sie wieder fort.

 

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Großwildjägerin Michaela Fialová im Interview: Warum sie mit Fotos von getöteten Tieren provoziert

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Großwildjägerin Michaela Fialová exklusiv im stern
"Es macht mir Spaß, ich werde nie aufhören"

Triumphierend posiert sie mit erjagtem Wild - ob Löwe, Zebra oder Gnu - und wird dafür weltweit gehasst. Wer ist Michaela Fialová, was treibt sie an? Der stern hat sie in Brünn getroffen.

Michaela Fialova, Tschechische, Großwildjägerin, Jagd, Jägerin, Safari, Südafrika, Löwe, Zebra,
"Trophäenjagd trägt dazu bei, wilde Tiere in Afrika zu retten", meint Michaela Fialová
© Michaelka's Hunting 

Im Shitstorm steht sie. Quasi ununterbrochen. Internet-User beschimpfen sie als herzloses Monster, und das ist eine vergleichsweise gemäßigte Reaktion. Nicht wenige wünschen Michaela Fialová in aller Öffentlichkeit den Tod. Sie soll mit dem eigenen Leben dafür zahlen, dass sie ungerührt anderen das Leben nimmt - das Leben wilder Tiere, seien es Löwen, Zebras, Gnus oder Affen.

Die Tschechin Michaela Fialová, 28, ist Großwildjägerin - und sie provoziert gerne. Auf ihrer Facebook-Seite "Michaelka's Hunting" stehen die Fotos ihrer Safaris: Michaela und Tier, Tier und Michaela, die Tiere sind tot, Michaela trägt ein Waffe, dazu gern knappes Top, Hotpants und immer ein zufriedenes Grinsen. Die Bilder haben so viel Abscheu erregt, dass mehr als 23.000 Menschen weltweit eine Online-Petition unterzeichnet haben, die fordert, Fialová mit einem Einreiseverbot für Afrika zu belegen und ihre Facebook-Seite abzuschalten.

Was treibt diese Frau? Ist es Eitelkeit, macht sie PR fürs eigene Geschäft, hat sie eine Mission? Der stern traf Fialová im tschechischen http://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCnn" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCnn">Brünn, wo sie an der Universität vor künftigen Förstern über das Jagen im 21. Jahrhundert sprach. Vor der Tür protestierten etwa hundert Tierschützer. Sie halten das, was Fialová tut, für pervers.

Frau Fialová, egal wo sie auftreten, gibt es Proteste. Macht Sie das nicht nachdenklich?

Die Proteste sind heuchlerisch. Die meisten Menschen essen Fleisch aus Massentierhaltung. Diese armen Kreaturen leiden ein Leben lang, kennen die freie Natur nicht und werden sofort geschlachtet, sobald sie ein bestimmtes Gewicht haben. Darüber regt sich keiner auf. Auch weil es keine Fotos dieser Tiere gibt.

Wie kamen Sie selbst zur Jagd?

Ich komme aus einer Jägerfamilie, das war mir also nicht fremd. Vor ein paar Jahren habe ich den USA dann eine ganz andere Dimension der Jagd entdeckt. Die Jagd wird dort großzügig propagiert, und die Leute wissen, dass selbst erjagtes Fleisch besser ist als das aus dem Supermarkt. Auch kleine Kinder können bei der Jagd mitmachen, was ich gut finde, weil sie so lernen, dass das Fleisch, das sie essen, ursprünglich ein Tier war. Europäische Kinder haben davon keine Ahnung.

Sie veranstalten sogenannte Trophäenjagden in Südafrika. Bei denen geht es nicht darum, hungernden Menschen etwas zu Essen zu besorgen, sondern um Prahlerei.

Trophäenjagd trägt dazu bei, wilde Tiere in Afrika zu retten. Aber ja: Es macht mir hauptsächlich Spaß. Und ich werde damit nicht aufhören.

Zudem lassen Sie sich in sexy Klamotten und Posen neben toten Tieren ablichten. Was wollen Sie mit diesen Provokationen erreichen?

Würden ich das nicht tun, würden wir jetzt nicht darüber reden. Für mich ist es ein Weg, mich bemerkbar zu machen und Sponsoren für meine Reisen nach Afrika zu gewinnen. Ansonsten sind solche Fotos nichts Besonderes. Schauen Sie sich die Bilder von Jagd-Stars wie Eva Shockey oder Melissa Bachman an: überall hübsche Mädchen, die lachend über erjagtem Wild posieren. Wäre ein Mann auf den Fotos, würde niemand ein Wort sagen. Ich nehme wahr, dass es hier sexistische Vorurteile gibt, und ich nutze sie aus.

Aber Ihre Botschaft, dass Trophäenjagd gut ist, kommt nicht an. Im Gegenteil.

Die Leute, die mehr wissen wollen, finden mich schon. Wenigstens wissen sie, dass ich existiere.

Sie behaupten, Trophäenjäger würden dem Naturschutz in Afrika dienen. Wie soll das gehen?

Die Jagd ist das Gegenteil der Wilderei, allein das hilft schon der Umwelt. In Südafrika leben wilde Tiere auf Farmen, die zehntausende Hektar groß sein können. Gibt es dort ein Raubtier, das den Bestand der anderen Tierarten gefährdet, kann es der Farmer töten. Oder er lädt einen Trophäenjäger ein, der es erschießt. Dafür zahlt der Jäger - und die Farm bekommt Geld. Eine durchweg gute Sache.

Das ist doch Nonsens. Gerade die Trophäenjagd hat die Population von Großraubtieren deutlich verringert.

Betrachten Sie das Problem auch von der anderen Seite. Wird ein Grundstück nicht zur Jagd genutzt, wird darauf etwas angepflanzt - und alle Tiere, die die Landwirtschaft gefährden, werden ausgerottet. Die kommerzielle Jagd, obwohl es ein Paradox ist, erhält Tiereleben in Afrika.

Der Ruf der Trophäenjäger ist: Sie erschießen vom Aussterben bedrohten Tiere, um ihr Ego zu befriedigen.

Das gibt es natürlich auch, in Afrika sind sogenannte Hinrichtungen ein großes Geschäft. Das Tier wird in einem Käfig gehalten, am letzten Tag unter Drogen gesetzt und dann einem dicken Amerikaner, der selbst kaum noch gehen kann, vor die Flinte geführt. Aber diese "Hinrichtungen" sind die Ausnahme, vielleicht zwei von hundert Fällen. Die große Mehrheit der Trophäentiere wird gejagt, weil sie verletzt oder für ihre Umgebung problematisch sind.

Michaela Fialová

Michaela FialováDie Trophäen der Großwildjägerin

Da fehlt die Logik. Wie könnte ein Trophäenjäger damit prahlen, ein schon verletztes Tier getötet zu haben? Warum sollte er dafür viel Geld bezahlen?

Natürlich würde sich kein Trophäenjäger damit rühmen, einen Löwen mit einem schlechten Rücken oder einem abgebissenen Bein erlegt zu haben. Aber nur für solche Tiere bekommt man eine Genehmigung. Von diesen Jagden veröffentlicht niemand Bilder, was schade ist, denn die Öffentlichkeit würde dann vielleicht ihre Meinung über die Trophäenjagd ändern.

Laut http://africageographic.com/" href="http://africageographic.com/">"Africa Geografic" bringt eine Foto-Safari mehr Geld ein als eine Trophäenjagd.

Ja, aber das gilt nur für den http://www.sanparks.org/parks/kruger/default.php/" href="http://www.sanparks.org/parks/kruger/default.php/">Kruger Nationalpark, der enorm groß ist und die meisten Touristen anzieht. Aber es gibt Farmen, die "nur" zehntausend Hektar haben, wo auch keine Foto-Safari läuft, weil da nur zehn Tierarten leben. Wie soll eine solche Farm funktionieren? Sie lebt natürlich von der Trophäenjagd.

Und was kostet es, einen Löwen oder ein Zebra zu erjagen?

Ein Zebra kostet um die 1000 Euro, ein Löwe beginnt bei 14.000 Euro, und es geht bis zu 50.000 Euro, je nach der Trophäe, der Mähne. Wir müssen aber noch weitere Gebühren einrechnen, einschließlich der Begleitung eines Profi-Jägers. Denn nur der ist in Lage zu erkennen, welches Tier für die Jagd geeignet ist. Eine gewöhnliche Safari, von der die Gäste fünf übliche Tierarten mit nach Hause bringen, kostet rund 4000 Euro.

Gibt es ein Tier, das Sie niemals töten würden?

Vielleicht Elefanten. Sie sind intelligente Tiere, die im Familienverband leben.

Also schießen Sie nur Tiere, die vermeintlich dumm sind und allein leben?

Nein, aber der Elefant bringt Glück, und ich bin abergläubisch. Falls einer meiner Klienten einen erjagen wollte, würde ich den natürlich begleiten. Ich selbst müsste aber in Lebensgefahr sein, um auf den Auslöser zu drücken.

Ist das nicht dieselbe Heuchelei, die Sie anderen vorwerfen?

Ja, aber das sind meine persönlichen Gefühle. So ist es eben. Ich selbst würde einen Elefanten nie erschießen, aber ich würde auch niemanden beschimpfen, der es macht. Trotz aller Exzesse finde ich die Trophäenjagd immer noch nützlich.

http://www.stern.de/panorama/grosswildjaegerin-michaela-fialova-im-interview-warum-sie-mit-fotos-von-getoeteten-tieren-provoziert-2192079.html

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Shitstorm gegen Michaela Fialova

"Sexy Jägerin" schockiert mit Triumph-Fotos von toten Tieren

 

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"Faschings-Gag" über Luchs-Abschuss wirft Fragen auf

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MOLLN/WEYER. Die Nachstellung eines Luchs-Abschusses bei einem Faschingsumzug 2014 in Weyer (Bez. Steyr-Land) wirft für den Nationalpark Kalkalpen im Licht der laufenden Wilderei-Ermittlungen Fragen auf.

Grober Jux mit dem Luchs beim Faschingsumzug


Der Park bekam ein Video (siehe oben) von dem "Gag" zugespielt, das an die Ermittler weitergeleitet wurde. Auf Facebook kämpft man gegen die "Mauer des Schweigens" in Jägerschaft und Bevölkerung.

Nachdem aus dem Schutzgebiet immer wieder Luchse verschwunden sind, hatte die Polizei kürzlich den Kadaver eines Tieres in der Tiefkühltruhe eines Präparators gefunden - nachrichten.at berichtete. Gegen einen Jäger wird ermittelt. Die Nationalparkleitung macht aber regelmäßig darauf aufmerksam, dass sie weitere Abschüsse vermutet. Insgesamt sind bisher vier Männchen verschwunden, was die Population gefährdet.

Video vor Bekanntwerden der Wilderei gedreht

Auf dem Video, das dem Nationalpark vor wenigen Tagen zugespielt wurde, ist eine Szene vom Faschingsumzug in Kleinreifling zu sehen. Dort wurde der Abschuss zweier mit Senderhalsbändern ausgestatteter Luchse nachgestellt. Man sieht, wie zwei dunkel bebrillte Jäger einer "Sondereinheit" von einem fahrenden Hochstand aus auf die Tiere schießen, die danach von Nationalparkmitarbeitern wiederbelebt werden.

Beim Nationalpark wundert man sich, denn der Umzug fand lange vor Bekanntwerden des illegalen Abschusses statt. Die Verwaltung hofft, mit der Veröffentlichung des Videos an der Mauer des Schweigens zu kratzen, die von Mitarbeitern des Schutzgebiets und den Verantwortlichen des Luchs-Projektes immer wieder beklagt wird.

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Faschings-Gag-ueber-Luchs-Abschuss-wirft-Fragen-auf;art4,1788189

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Das Märchen vom bösen Wolf

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Das Märchen vom bösen Wolf

In Niedersachsen behauptet ein Jäger, er sei von einem Wolf angegriffen worden. Stimmt das, wäre er der erste erwachsene Mann seit Jahrhunderten.

Zitat:" Unter den 100 niedersächsischen Wolfsberatern ist Kenner einer der wenigen Nichtjäger." Mitunter gibt es dann wohl in NDS mehr Jäger die als Wolfsberater agieren als Wölfe? Märchen ala Rotkäppchen sind somit wohl vorprogrammiert? 
So ich das lese möchte ich als Jagdgegner gerne mal Jägerberater werden.


Symbolbild


Über Wölfe redet er nicht mehr, sagt Gerd Metzner* und stoppt den roten Rasenmäher, der mit einem letzten Knall verpuffender Energie ausgeht. "Das ist zu gefährlich", sagt er, grinst über sein volles Gesicht, steigt vom Mäher und lehnt sich in die Ecke von Maschendrahtzaun und Garage, die den gepflasterten Hof vom getrimmten Garten trennen.

Sein Nachbar Rolf K., da quer über den Rasen hinter der Kurve am Dorfrand von Boitze, hat der Polizei in Lüneburg, dem Umweltministerium in Hannover und den Jägern im Land erzählt, ein Wolf habe ihn in der Osternacht am Fuße seines Hochsitzes zwischen Wald und Acker angegriffen.

"Da haben ihn welche angerufen", sagt Metzner, streckt seinen Bauch in dem ausgeleierten Jagdpullover in die Sonne und lümmelt rücklings im Zaun. "Naturschützer", ergänzt er. Die beschimpfen Jäger schon mal als Wolfsmörder, das erwähnt er aber nicht.

Eine Glaubensfrage ätzt die Gespräche von vielen Naturfreunden und sehr vielen Jägern, ob der Wolf nach Deutschland gehört oder nicht. Dabei ist er längst angekommen. "In gestrecktem Galopp, das Maul leicht geöffnet", sei der Wolf auf ihn zugerast, hat Jäger K. zu Protokoll gegeben. Mit der Pistole habe er auf den Boden vor seinen Füßen geschossen, das Tier sei dann 2,20 Meter vor ihm abgedreht und ohne zu stoppen in den Wald hinter ihm gerannt.

Menschenjagen ist ineffizient

Das Niedersächsische Umweltministerium schickte einen Tag nach Ostern einen Fährtenleser auf den Acker, der die Tierspuren im Sand analysierte. Die Polizei untersuchte den Schuss und suchte das Projektil. Die zuständigen Bürokraten im Hause des Grünen Umweltministers Stefan Wenzel sind seitdem damit beschäftigt, "die Ergebnisse zusammenzutragen und zu bewerten", wie seine Sprecherin mitteilt.

Rolf K. redet seit Ostern öffentlich nur noch mit der Zeitschrift Jägerüber seine Geschichte. Wenn sie stimmt, dann wäre Rolf K. der erste erwachsene Mann seit Jahrhunderten, der in Deutschland von einem Wolf angegriffen wurde. Wenn die Geschichte erfunden ist, käme sie einem Rufmord am Wolf gleich.

Wölfe setzen ihre Energie effizient ein und jagen deswegen üblicherweise keine Menschen. Sie scheinen den Wölfen zu gefährlich zu sein. Es sei denn, die Wölfe haben Tollwut. Allerdings beißen tollwütige Wölfe zu, auch mehrmals wie historische Aufzeichnungen berichten und lassen sich nicht von einem Schuss in den Boden aus der Bahn werfen.

Die belegten Wolfsattacken in Europa der vergangenen Jahrhunderte erzählen zudem eher die Geschichte von Rotkäppchen. 90 Prozent der Wolfsangriffe galten Kindern, die anderen Opfer waren meistens Frauen. Wölfe erkennen von Weitem am Geruch, ob ein Tier krank, alt oder jung ist und es sich lohnt, die Gefahr der Jagd einzugehen. Im 20. Jahrhundert haben sie in Polen fünf Kinder getötet, in Spanien bis 1974 vier. Damit endet das Märchen vom Wolf, denn schon lange hüten Sechsjährige keine Schafe mehr. Und sie spielen auch nicht allein im Wald.

Nicht mal ein totes Schaf

"Was ist eigentlich passiert in den letzten Wochen", fragt Kenny Kenner, Wolfsberater des Landes Niedersachsen. "Gar nichts", fügt er hinzu und meint den Wolf, nicht das Ministerium. Kein aggressiver Wolf sei in der Gegend aufgetaucht, nicht mal ein totes Schaf wurde gemeldet. Der Wolf von Boitze war "eine Sichtung", im Wolfsmonitoring C3a genannt, die nicht als Nachweis für einen Wolf ausreicht.

Kenner betreibt ein Biohotel östlich der Göhrde, dem größten Mischwald Norddeutschlands, an dessen Westseite Boitze liegt. Viele Familien mit kleinen Kindern machen bei Kenner Urlaub, regelmäßig bietet er Wolfswanderungen an. Wenn er Glück hat, findet er einen von Rehhaaren oder Wildschweinborsten durchwirkten Haufen Wolfskot. Im Wolfsmonitoring ist das eine C2 Spur, ein gesicherter Nachweis. Gästen mit Hunden empfiehlt Kenner, sie im Wald anzuleinen.

Schon bevor der Wolf im Wald hinterm Hotel auftauchte, hatte Kenner sich bei Wolfsforscherin Gesa Kluth in der Lausitz ausbilden lassen. Dort bekamen im Jahr 2000 die ersten Wölfe auf deutschem Boden seit 1850 Nachkommen. Unter den 100 niedersächsischen Wolfsberatern ist Kenner einer der wenigen Nichtjäger. "Der Wolf macht was er will", sagt er und meint das beschreibend. "Er bringt was in unsere Welt, das wir nicht kennen –das Unkontrollierte." Kenner war auf dem Acker bei Boitze und hat mit Rolf K. gesprochen, als der noch ans Telefon ging. "Was er erlebt hat, hat er erlebt", sagt Kenner. "Aber wer kann schon sagen, ob die Spuren auf dem Acker alle zeitgleich entstanden sind?"

Gerd Metzner jagt wie Rolf K. gleich hinterm Dorf am Rande der Göhrde. Einen Kilometer vom Haus stehen die Hochsitze, drei Stufen aus rauem Holz, dann die Plattform, ein wenig verdeckt von einem Kiefernast.

Eine ambivalente Nähe

Regelmäßig ziehen Rehe links von K.s Hochsitz zwischen Wald und Acker über einen Wechsel, wie Jäger einen Tierpfad nennen. Ein paar Schritte hinter seinem Ansitz haben Rehe Liegeplätze gescharrt, am nahen Weg läuft just ein Reh entlang, äst und dreht um. Metzner hat schon Wölfe im Wald gesehen, sagt er. Beim Jagen. Ständig finde er die Risse. Tote Rehe. Oder Damwild.

In der Göhrde lebt nachweislich ein Wolf. Im Winter hat Wolfsberater Kenner in einer Fotofalle auch einen zweiten gesichtet. Die Göhrde könnte eine Wolfsfamilie beherbergen, doch sie beim Jagen zu beobachten, wäre wissenschaftlich gesehen eine Sensation. Obwohl jeder in der Göhrde und darüber hinaus über den Wolf eine Meinung hat, reicht das Wissen meistens kaum aus, um ihn von einem Hund zu unterscheiden.

Wissenschaftler wie der Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal der Universität Wien fangen gerade an, die Wölfe in Europa zu untersuchen und die Frage zu klären, wie Wölfe leben. Klar ist, dass "Wolf und Mensch seit Urzeiten in einer oft ambivalenten Nahebeziehung leben" wie Kotrschal sagt.

Wobei es "die Wölfe" nicht gibt, denn Wölfe in der Lausitz können ein ganz anderes Leben führen als Wölfe in der Göhrde oder auf dem Truppenübungsplatz Munster, über den täglich Panzer donnern. Die Wölfe laufen hinterher. "Wir staunen immer wieder", sagt Kenner. In der Lausitz haben die Wolfsforscher gerade beobachtet, dass ein Rudel mit seinem Großvaterwolf zusammenlebt. Bislang dachte man, dass die Jungen die alten Wölfe vertreiben.

In diesem Frühjahr leben 30 Rudel in Deutschland, das sind Eltern und Jungtiere der vergangenen ein oder zwei Jahre. Zu den Familien kommen rund 10 Paare ohne Nachwuchs, ein paar Einzelgänger und die ziehenden jungen Wölfe. Sie tauchen seit Februar in Norddeutschland an Waldrändern auf und erregen die Gemüter. Bei Goldenstedt in Niedersachsen wurde angeblich einer gesehen, der nachts durch einen Waldkindergarten gelaufen ist. Selbst wenn es ein Wolf war, bedeutet das nur, dass einer durch die Gegend gelaufen ist. Verhaltensforscher Kotrschal hat bei Wölfen ein "merkwürdiges Interesse an Menschen" festgestellt. Sie gucken gern mal, was Menschen machen.

Als Marion Schneider* den Wolf am Häuschen in ihrem Garten in Vietze stehen sah, hatte sie "wirklich Schiss". Nun nennt sie das Tier "den Hübschen", drei Wochen nachdem sie ihn durch die Terrassentür gesehen hat, hellsilbergrau sei er gewesen. Und jung. "Der ist gleich abgehauen", sagt Schneider resolut. Am Abend zuvor stand noch ein Reh in ihrem Garten , aber Rehe laufen ständig durch den Ort an der Elbe, Waschbären sitzen im Pflaumenbaum. Bevor "der Hübsche" in ihrem Garten aufgetaucht ist, hatte sie noch nie darüber nachgedacht, dass nur ein paar Kilometer entfernt ein Rudel im Gartower Wald lebt. Seit 2013 haben die Wölfe zwei Mal Welpen bekommen, die nun als Halbstarke durch Norddeutschland laufen.

250 Leute leben in Vietze, etliche von ihnen sind 80 oder 90 Jahre alt, erzählt Susanne von Imhoff, in deren Kirchenkreis nicht nur Marion Schneider einen Wolf gesehen haben will. In der Fotofalle des Revierförsters trug "der Wolf" dann allerdings Halsband. "Wir wollen nicht in Wolfshysterie verfallen", sagt von Imhoff, die sich im Gemeinderat von Vietze seit den Sichtungen um den Wolf kümmert und eine Informationsveranstaltung im Ort organisiert.

Wie ein Drive-in für Wölfe

"Aber es schießt doch kein Jäger Wölfe, das ist viel zu gefährlich – ist die Pacht weg, Jagdschein weg, alles weg", sagt Jäger Metzner. Wölfe sind eine streng geschützte Art in Deutschland, wer sie schießt, macht sich strafbar. "150 in Deutschland – das reicht doch", redet sich Metzner ein bisschen in Rage, als seine Frau kommt und den Schlüssel für das Gatter holt, auf der anderen Seite des Grundstücks Richtung Acker und Wald. Da hat Metzner ein paar Damhirsche.

"Ein Drive-in für Wölfe" nennt Wolfsberater Peter Burkhardt aus Gartow solche Wildtiergatter. Ein Wolf buddelt sich unten durch und steht dann in der Beute. Burkhardt kümmert sich im Revier des Gartower Rudels um Damwild, Mufflons und Wildschweine in einem Gatter der Bernstorff'schen Betriebe. Jeden Morgen fürchtet Burkhardt, dass er die Tiere mit ausgeweidetem Bauch findet. Ein Anschauungsgehege mit Schutzzäunen will er deswegen daraus machen. "Wölfe sind stinkendfaul bei der Fresserei", sagt Burkhardt, der robust in Lederhose zum Naturkautschukstiefel auftritt.

Mit seiner Frau Katrin lebt er im alten Forsthaus der Wälder des Grafen von Bernstorff, jagt, schreibt Bücher darüber und ist "der Blitzableiter" für den Unmut über die Wölfe. "Für die einen bin ich der Wolfsfreund, für die anderen der Wolfshasser." Denn Burkhardt würde Wölfen auch vor den Latz schießen, wenn sie sich in Wohngebieten rumdrücken oder am Gatter längs streichen. "Wenn wir Ausreißer raus nehmen, schafft das Akzeptanz für die anderen", ist Burkhardt überzeugt.

Er wünscht sich dasselbe wie Kollege Kenner. Dass der Wolf zu einem ganz normalen Tier wird. Die fast mythische Verehrung von Wölfen bei den einen schadet ihnen genauso wie der Hass bei den andern. Die Verklärung vernebelt den Blick, schürt Unwissen und Angst. Die Damen von Vietze haben hingeguckt, wer da in ihren Gärten stöbert. Und nach einer Woche Beobachtung durch die Fensterscheibe fühlen sie sich wieder sicherer. Auch wenn es ein Hund war.

http://www.taz.de/Raubtiere-in-Deutschland/!159379/

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Gemarkung Schleesen: 2 Hochsitze umgeworfen

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Das ist natürlich kein Aufruf zur Nachahmung, da so etwas gesetzlich nicht erlaubt ist, Das Bild soll nur mal ein Nachdenken darüber anstossen, ob nun eher Tiere oder Hochsitze gesellschaftlich schützenswert sind.

Im Tatzeitraum Donnerstagmorgen 9 Uhr bis Freitagmorgen wurden in der Gemarkung Schleesen an der Verbindungsstraße zwischen Naderkau und Gohrau zwei Jagdkanzeln umgestoßen. Dabei wurden diese beschädigt. Der Schaden konnte noch nicht beziffert werden. Die Kanzeln befanden sich an einem dortigen Ackerrand.

http://www.mz-web.de/wittenberg-graefenhainichen/polizei-report-auto-geklaut--hochsitz-umgeworfen,20641128,30650994.html

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