Nach Informationen des Onlinemagazins "da Hog'n” soll es sich beim Täter um den Pächter des benachbarten Reviers handeln
Untergriesbach. Freilich, offiziell handelt es sich bei diesem Vorfall "nur” um eine Sachbeschädigung und einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Viel schwerer wiegt allerdings die moralische Sicht auf die Geschehnisse in einem Waldstück in der Nähe von Untergriesbach, Ortsteil Lämmersdorf. Bei einer Drückjagd wurden am Dreikönigstag zwei Jagdhunde erschossen aufgefunden – dem Anschein nach handelt es sich dabei um eine vorsätzliche Tat. Die Ermittlungen der Polizei Hauzenberg laufen, laut dem dortigen Pressebeauftragten Siegfried Huber gibt es aber bereits einen ersten Verdacht.
Die Pressemitteilung der Polizeiinspektion Hauzenberg:
"Bei einer Drückjagd am Heiligdreikönigstag sind gegen Mittag zwei Jagdhunde durch Schüsse getötet worden. Insgesamt war bei der Jagd, die gegen 9.30 Uhr im Obernzeller Bereich begann, eine größere Jägerschaft mit zirka 8 bis 10 Hunden eingesetzt. Die Hunde hatten die Aufgabe Wild aufzustöbern, das von den Jägern, die an genau festgelegten Standorten postiert waren, erlegt wurde. Nach bisherigen Erkenntnissen dürften die beiden Hunde, die gelbe Hundewarnwesten und Ortungsbänder trugen, wohl gegen 11.15 Uhr mit zwei gezielten Schüssen getötet worden sein. Die beiden Schüsse, die in zeitlichem Abstand von wenigen Sekunden außerhalb der festgelegten Jagdzone abgegeben wurden, waren von einem Teil der eingesetzten Jägerschaft deutlich zu vernehmen.
Ortungshalsbänder und Hundewarnwesten fehlen
Nachdem die beiden Hunde zur Beendigung der Jagd gegen 11.30 Uhr nicht zurückkehrten, begann die Suche nach ihnen. Aufgrund der Daten des Ortungsgerätes konnten sie in einem angrenzenden Jagdrevier schnell gefunden werden. Beide Hunde waren tot. Sie wiesen erhebliche Schussverletzungen auf. Der Täter hatte die Kadaver mit Ästen zugedeckt. Die beiden Ortungshalsbänder und Hundewarnwesten fehlten. Sie dürften den getöteten Tieren vom Täter bevor er das Weite suchte, abgenommen worden sein. Warum die beiden Hunde getötet wurden, ist bislang völlig unklar. Die Polizei Hauzenberg hat Ermittlungen wegen Straftaten nach dem Tierschutz- und auch dem Waffengesetz aufgenommen. Aufgrund der sehr guten Zeugenhinweise besteht zwischenzeitlich ein dringender Tatverdacht, der aber noch der weiteren Abklärung bedarf. Wer weiterhin sachdienliche Hinweise geben kann, wird gebeten, sich unter 08586/95050 an die Polizei zu wenden.”

Die Polizei Hauzenberg sucht weiter nach Zeugen.
Nach Informationen des Onlinemagazins "da Hog'n” soll es sich beim Täter um den Pächter des benachbarten Reviers handeln – zwischen ihm und der Jägerschaft sollen schon seit einiger Zeit Spannungen herrschen. Den Aufzeichnungen der GPS-Bänder zufolge, die die beiden Hunde als Halsbänder trugen, hätten sich die getöteten Tiere vor ihrem Ableben in einem kleineren Raum bewegt – Wilderei seitens der beiden Jagdhunde könne somit so gut wie ausgeschlossen werden. Bei den Vierbeindern handelt es sich um die beiden Hunde des von der Jagdgenossenschaft Lämmersdorf II angestellten Jägers – Jagdterrier "Babsy” (6 Jahre) und Mischling "Ida” (9 Jahre).
Tod von Babsy und Ida eine "sehr, sehr traurige Geschichte”
Hans Gaisbauer, Leiter des Bereiches Forsten und damit Gesamtverantwortlicher für die Forstverwaltung in Stadt und Landkreis Passau, der selbst bei der Drückjagd in Untergriesbach dabei war, verurteilt diese regelrechte "Hinrichtung” aufs Schärfste. "Das ist ein Skandal – wir werden alles daran setzen, dass dieser Vorfall aufgeklärt wird.” Auch der Besitzer der getöteten Hunde hat noch mit den Ereignissen vom Dreikönigstag zu kämpfen. "Eine sehr, sehr traurige Geschichte.”